Autor: cavebase

  • Informationen zur Source du Castor

    Informationen zur Source du Castor

    Die Gorges de l‘Ardèche

    Im Südosten von Frankreich und in der Region Auvergne-Rhône-Alpes entspringt im Naturpark Mont d‘Ardèche der Fluss Ardèche. Auf seinem Weg zur Mündung in einen Seitenarm der Rhône bahnt sich die Ardèche seinen spektakulären Weg durch die Gorges (dt.: Schluchten) de l’Ardèche. Dieses Gebiet ist bekannt für seine Landschaft und die vielen Höhlen und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wassersportler (Kanu, Kajak, …) und Wanderer, die vom Pont d’Arc im Nordwesten bis ca. 30km weiter flussabwärts in Saint-Martin-d’Ardèche) die Natur und Aussicht genießen.

    Die Gorges de l’Ardèche ist mit seiner einzigartigen Fauna und Flora seit November 2018 ein nationales Naturreservat mit einer Fläche von ca. 2000 ha. Auf dieser Fläche stehen zum einen der Naturschutz zum anderen aber auch das Sensibilisieren und Erleben der Natur im Vordergrund. Deswegen unterliegt das ganze Gebiet strengen Regeln, die eine friedliche Koexistenz der Natur und der Besucher ermöglichen sollen. Die Verantwortlichen des Gebiets wollen dabei nicht mit strengen Verboten das Reservat für Besucher unzugänglich machen, sondern vielmehr durch Vorgaben und Regeln die Natur erlebbar machen, ohne diese zu stark zu belasten. Gleichzeitig findet immer noch die Erforschung des Reservats statt. So sind Drohnen im kompletten Naturschutzgebiet ohne Genehmigung untersagt. Hierbei geht es nicht alleine, um die Vermeidung von Lärm, sondern vor allem, um den Schutz der dort beheimateten Raubvögel.

    Ziel der diesjährigen Expedition war die Source du Castor, welche ausgehend von Pont d’Arc flussabwärts auf der rechten Seite in der Nähe der bekannten Felsformation „cathédrale“ befindet.

    Wenn man in der Gorges de l’Ardèche Höhlen besichtigen / erkunden oder gar explorieren will, muss diese Unternehmung mit den Verantwortlichen des Naturreservats abstimmen und genehmigt werden. Vor allem bei Explorationen, sollten diese bis zum 31. Januar des geplanten Jahres, eingereicht werden. Gleichzeitig müssen die Ergebnisse aus den Erforschungen mit den verantwortlichen Behörden geteilt werden.

    In der Vorbereitung von unserem Projekt haben wir diese Genehmigung beantragt und uns mit den Verantwortlichen abgestimmt. Diese standen unserem Projekt aufgeschlossen gegenüber, allerdings muss man alle Informationen zum Projekt (Ziel, geplant Tauchgänge, Anzahl Taucher usw.) zusammenschreiben. Nachdem wir alle Informationen zum Ablauf zur Verfügung gestellt hatten, wurde unser Projekt für 2019 genehmigt. Zusätzlich wurden wir gebeten neben unserer Suche nach einer Fortsetzung auch im vorderen Bereich noch ein wenig zu dokumentieren. Während des Projekts haben uns die Verantwortlichen auch besucht, um uns kennenzulernen und haben uns Einblicke in ihre Arbeit gegeben. Im Laufe des Besuchs hat sich gezeigt, dass es den Verantwortlichen, um ein Miteinander geht und nicht das oberste Ziel ist, jegliche Aktivitäten zu verbieten.

    Die Höhle Source du Castor

    Die Source du Castor ist eine Unterwasserhöhle deren Eingang am Ufer des Flusses Ardèche liegt. Die Höhle kann über zwei schmale Öffnungen betaucht werden. Teile des Eingangs liegen permanent unter der Wasseroberfläche, so dass die Höhle nicht trocken betretbar ist.

    Historie Höhlenexploration (Quelle: www.plongeesout.com)

    • Wann die Höhle entdeckt wurde ist nicht bekannt. Erste Erkundungen wurden durch den G.E.P.S sowie lokale Taucher durchgeführt.
    • 1979 hat der S.C. Paris begleitet durch F. LE GUEN die Höhle auf eine Länge von 430m und einer Tiefe von 50m erforscht.
    • 1981 hatte die Schweizer Tauchgruppe G.L.P.S. den tiefsten Punkt der Höhle auf 68m erreicht und die Höhle bis auf 640m erforscht.
    • 2005 Fred Badier & Xavier Meniscus finden eine Fortführung und Xavier Meniscus erweitert bis 2008 kontinuierlich den Höhlenverlauf auf 800m. Dort endet die Höhle in der Salle Chaotique, wo man auftauchen muss:
      • Explorationsvideo von Xavier Méniscus (2008): https://www.youtube.com/watch?v=biVvFMhiLjU 
      • Virtuelle Tauchgang von Frank Vasseur: https://vimeo.com/259255077

    Vereinfachter Höhlenverlauf (Quelle: youtube, von Fred Badier und Xavier Ménisus)

    Salle Chaotique

    Die Bennung der Salle Chaotique lässt sich auf den 1.Blick herleiten, den ein Taucher beim Auftauchen aus Sump1 hat. Man sieht eine riesige Halle, die in Richtung 210° weiter verläuft, bei der man das Ende nur erahnen kann. Vor einem liegen große Versturzfelsen, die kreuz und quer wie von der Decke gefallen aussehen. Diese sorgen dafür, dass die Absätze von 1m bis 5m (Einstieg S2) sind. Dank einer unter Wasser liegenden Stelle am Podest vor Ausstieg Sump 2, lässt sich relativ leicht der trockene Bereich zum Salle Chaotique betreten und das Tauchgerät ablegen. Wenn das geschehen ist, muss man entweder über eine Leiter 3m hoch zum nächsten Podest oder man krabbelt auf allen Vieren rechts daran vorbei, um dann über scharfkantige Felskanten, tiefe Löcher dazwischen oder lehmgefüllte Pfützen auf den Versturzfelsen weiter zu klettern. Der Anstieg ist insgesamt 5m hoch.

    Eine Analyse der Atemluft brachte folgendes Ergebnis:

    • CO: >= 5% (Maximalwert des verwendeten Analysegerät)
    • O2: 14,7%

    !! Achtung: Atemluft in der Salle Chaotique ist toxisch!!

    Skizze Salle Chaotique

    Skizze der Salle Chaotique

    Erst jetzt erkennt man das Ausmaß der Salle Chaotique und kann die jeweiligen Enden sehen. Am höchsten Punkt steht man dann vorm Einstieg von Sump 2, kann dessen „CRISTAL CLEARES“ Wasser bestaunen und hat einen tollen Blick in beide Richtungen über das riesige Kirchenschiff, welches die Form des Salle Chaotique (L: 35m, B: 15m & H: 16m) ist. Einzig über Sump 2 am Südostwärtigen Eck ist die rechteckige Form unsysmetrisch herausgebrochen und folgt etwas dem Verlauf vom Donut Sump. Die herausgebrochenen Versturzfelsen findet man Unterwasser im Donut Sump.

    Blick vom höchsten Punkt der Salle Chaotique zum Pool von S2 (Donut Sump)

    Außerdem befindet sich am höchsten Punkt Richtung 300° ein 1,5m hoher & breiter Gang. Der Gang, der sich nach dem Zustieg links, rechts, links, rechts schlängelt steigt leicht an und mündet in einem großen Raum von ca. 8 x 6 m. Das Besondere ist die Höhe des Raumes. Er ist bis zu 20m hoch und sieht aus wie der Glockenturm zum Kirchenschiff „Salle Chaotique“. Da eine direkte Verbindung besteht, lässt sich anhand der Gasanalyse schließen, dass keine Verbindung zur Oberfläche an der Spitze des Glockenturmes besteht. Auch ein Ausschalten des Lichtes brachte keine Ergebnisse. Zur Zeit der Exploration konnte kein fließendes Wasser zwischen S1 und S2 ausgemacht werden.

    Nur wenn man eine Leiter vom höchsten Punkt zum S2 herab lässt, kann man die 5m hohe Wand mit oder ohne Tauchequipment überwinden und weiter zum Pool von S2 vordringen. Das klare Wasser wird sehr schnell durch das Anlegen der Ausrüstung trüb, erholt sich aber annehmbar wieder schnell. Des Weiteren sollte man auf die scharfkantigen Versturzfelsen im Wasser aufpassen.

    S2 : Donut Sumps

    Verlauf des Donut Sumps inkl. der verlegten Leine. Im Norden die beiden neuen Auftauchstellen

    Nach dem Abtauchen ist man nach ca. 20m am Einstieg zum Donut Sump auf einer Tiefe von 8m. Rechts der Mainleine folgend öffnet sich ein Gang mit ca. 2,5 x 2,5m. Dieser West Gang verläuft quasi in Verlängerung zur Salle Chaotique in Richtung 210°. Leicht Ansteigend zum westlichen Ausstieg von S2 über eine Länge von ca. 40m findet man einige fossile Turmschnecken „Turritellidae.“

    Turmschnecken im Donut Sump

    Es gibt keine Versturzfelsen im gesamten Gang, lediglich ein wenig lehmiger Sand liegt am Grund, so dass im glatten Gang kein Placement der Mainleine möglich ist.

    Beim ansteigenden Ausstieg im Südwesten findet man wieder den ersten Felsen an der die Mainleine befestigt ist. Nachdem Ablegen des Tauchzeuges findet man ein Raum von 10m Tiefe, 6m breite und 3m Höhe. Der Raum ist durch einen in Blickrichtung Süden großen Felsen (2m breit, 1,5m hoch) zu einem 1/4 abgeteilt. Hinter dem Felsen befinden sich am südlichen Ende 2 Tunnel von 1 x 1m, die es definitiv noch zu erkunden gilt. Jedoch lässt sich der Felsen nur mit leichter Ausrüstung überwinden.

    Südwestlich Auftauchstelle des Donut Sumps

    Wenn man sich jetzt Richtung S2 umdreht, wirkt es als ob über dem Pool ein großer Felsen hängt. Durch die seitliche Auswaschung des Ganges hat die flachere Decke darüber eine runde Form. Bei der Erkundung beider Trockenbereiche jenseits S2 war sehr gut ein Wasserrauschen aus Süden zu hören, jedoch war keinerlei Strömung oder Wasserlauf im Donut Sump selber zu vernehmen.

    Blick Richtung Pool des Donut Sump an der südwestllichen Auftauchstelle

    Eine Analyse der Atemluft brachte folgendes Ergebnis:

    • CO: >= 5% (Maximalwert des verwendeten Analysegerät)
    • O2: 14,7%

    !! Achtung: Atemluft in der Salle Chaotique ist toxisch!!

    Der südliche Quergang von Ost – West hat eine leicht gebogene Form, ist 5m breit und maximal 3m hoch. Die Hauptrichtung gem. Tauchgangsverlauf ist 150° und ca. 25m Länge. Der Gang hat das gleiche glatte Erscheinungsbild des Felses wie im Westgang. Etwas Lehm-Sand Gemisch am Grund und helles Karstgestein. Als besonderes Highlight erreicht man nach 2min Tauchstrecke in 3m Tiefe den Ostgang über 2 unterschiedlich große Torbögen. Diese grenzen den südlichen Quergang vom Ostgang ab und werden von Torpfosten geteilt.

    Sicht auf den Torbogen im Verbindungsgang der von Ost nach West führt

    Kurz vor diesen Torbögen befindet sich eine verjüngende Ausbuchtung an der Nord-Ost Ecke des südlichen Ganges. Als Fortsetzung zur Irgendwas kann diese Ausbuchtung ausgeschlossen werden.

    Sicht auf eine Verjüngung ohne Weiterführung im Verbindungsgang

    Der Ausstieg Süd-Ost vom Donut Sump hat etwas steileres Ufer mit nur einem sehr kurzen ebenen Trockenbereich. Hier gibt es 2 „Löcher“, die es mit deutlich leichterer Ausrüstung genauer zu erkunden gilt. Um hier weiter zu kommen, wäre wieder eine schlanke OC Schleifsack Kombination nötig, um entsprechend sicher über die Felsen klettern zu können.

    Bilder aus der Trockenstelle am süd-östlichen Ausgang des Donut Sumps

    Ein Messen der Umgebungsgase ließen die Karstformationen am Grund nicht zu. Aufgefallen ist die gleiche Art des Wasserrauschens, wie im parallelen Ausstieg von S2. Nur etwas leiser. Daraus lassen sich die gleiche Gase schließen, da es vermutlich eine Verbindung gibt. Der Poolgrund hat einige Versturzfelsen am Grund liegen, wovon viele mit Versteinerung durchzogen sind. Insgesamt hat das Gewölbe überm Pool vom Süd-Ost Ausstieg 8m O-W und 4m N-S bei maximal 3m Höhe über Wasser.

    Trockenbereich südöstliche Auftauchstelle

    Auch der ostwärtige Gang de Sumps hat eine glatte Karststruktur in Richtung 210° vom Einstieg aus gesehen. Die südliche Hälfte hat einen ebenen Boden und ist hier ca. 5m breit und 2m hoch. Hier finden sich auch versteinerte Turmschnecken am Boden wieder, welche gefühlt härter sind als das Karst an sich. Im Vergleich zu den vorherigen Gängen gibt es hier eine große längsverlaufende Lehm- Sandbank.

    Markiert mit kleineren Versturzfelsen geht in Richtung Norden der Boden zu einer Rinne über. In diesem Bereich gibt es im Längsverlauf größere Spalten und kreisrunde Löcher in der Decke, die aber ein aufsteigen verhindern. Des Weiteren befindet sich hier auf 7m auch auf der westlichen Seite eine größere Spalte deckenwärts, die maximal mit einem Sidemountsystem betaucht werden kann. Hier verjüngt sich der der östwärtige Gang zu 2 x 2m. Insgesamt hat der Ostgang eine Länge von ca. 40m.

    Bilder aus dem südöstlichen Gang

    Die tiefste Stelle des Donut Sumps befindet sich im Höhlen Knie Nord zum Ost Gang auf 11m. Der nördliche Quergang Ost-West verläuft parallel zum Südgang mit 150° und ca. 25m Länge. Am Höhlen Knie beginnend fühlt sich langsam der Boden mit kleinen Versturzfelsen. Diese Versturzfelsen werden immer größer, je näher man zum Einstieg S1 kommt. Auf den Versturzfelsen liegt sehr feines Sediment, was zu einer schnellen Eintrübung der Sicht führt. Kurz vorm Erreichen des Einstiegpools von S2 ist die Leine mit einem Jump zur Mainleine unterbrochen. Von hier aus lässt sich bereits das Licht des wartenden Oberflächensupporters erkennen.

    In diesem Sinne

    Eure Cavebase

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  • Bergwerk Felicitas – Sept 2018

    Bergwerk Felicitas – Sept 2018

    Team: Max, Steffen, Heinke, Marc, Zeljka

    Gäste: Marcel, Mats

    Vor ein paar Wochen waren wir zusammen mit ein paar Freunden zum Spaßtauchen in den Bergwerken Nuttlar und Felicitas. Beide Bergwerke sind wunderschön und eine ganz neue Erfahrung für uns Höhlentaucher. Vor allem die Felicitas hatte es uns sehr angetan und wir erkannten schnell das Potential dieses Bergwerks, so planten wir zusammen mit dem Betreiber Wolfgang Röhr ein Cavebase Projekt.

    Besonders macht dieses Bergwerk zunächst einmal der so genannte Bremsberg, der eigentlich immer nahezu Null Sicht bietet und sich 120m dahin zieht bis man in circa 28m Wassertiefe auf die erste Sohle trifft. An einer T- Abzweigung angekommen kann man sich entscheiden in den “alten” mit Sprengarbeiten errichteten Teil zu tauchen oder in den etwas „jüngeren“ mit Maschinen errichteten. In beiden Richtungen gilt, je weiter man hinein taucht, desto besser wird die Sicht.

    Ziele unseres Projektes waren das Bergwerk vollständig zu erkunden und auszuleinen, die Karte zu vervollständigen und bei der Erstellung eines 3D Modells mitzuwirken, Filme und Fotos zu erstellen und mindestens einen Notausgang zu erkunden. So rückten wir mit insgesamt 7 Tauchern an und bauten in der Halle vor dem Taucheinstieg unser Basislager auf. Die Infrastruktur hätte nicht bequemer sein können, so mussten wir nur ca. 30m zum Taucheinstieg laufen und konnten auf dieser Strecke sogar noch unsere Gase auftopen. Wir verleinten am ersten Tag einen Loop um den so genannten Babaratunnel, ein imposanter Tunnel aus Metall, der sich direkt hinter den hinterlassenen Maschinen durch das Bergwerk zieht. So kann man jetzt den Tunnel auch mit einem Loop umtauchen.

    Tag 1/2

    Hierbei wurde auch noch ein Seitenabzweig entdeckt der aber so eng wird das ein Weiterkommen mit dem Rückengerät nicht ohne Gefahren möglich ist. Die Sicht geht sehr schnell gegen Null und der Gangverlauf wird immer enger.  Des Weiteren wurden bereits erste Depots angelegt um die weiteren Tauchgänge einfacher zu gestalten.

    Am Abend des zweiten Tages erweiterten wir die EOL des linken Ganges um 120m und erreichten das Ende des Ganges der in einem senkrechten Schacht endet. Wir tauchten den Schacht nach oben, der mit einigen Plastikplanen verstopft war, räumten diese zur Seite und orientierten uns anhand der eingebauten Leiter, die Sicht trübte sofort ein. Trotz aller Hindernisse erreichten wir die Oberfläche, wir schossen schnell noch ein paar Fotos und tauchten dann zurück um den anderen zu berichten. Zusammen mit Gunther Dudda erkundeten wir dann noch einen Betonschacht am Rande des Maisfeldes hinter dem Bergwerk, nachdem wir die Fotos von der Oberfläche mit denen aus der Auftauchstelle und dem Gangverlauf verglichen haben war klar, dass es sich hier um ein und dieselbe Stelle handeln musste. Wir hatten somit einen zweiten Eingang bzw. einen Notausgang erkundet. Um diesen aber auch in Zukunft sicher nutzen zu können, sollten die Plastikplanen noch entfernt werden.

    Tag 3

    An Tag 3 wurde die Tiefe Sohle erkundet, die bis auf gute 50m herunterführt, aber recht klein ist, schlechte Sicht hat und zudem auch keine Fortsetzung offenbarte. Dafür haben wir uns an den bereits bekannten „Mückengang“ im Wald neben dem offiziellen Eingang herangewagt, hier schien es offensichtlich das dieser Gang mit dem Hauptsystem verbunden ist, bisher wurde dieser Gang aber noch nicht betaucht. Der Einstieg zu diesem Pool ist voller Mücken und rutschigem Untergrund, daher der Name „Mückengang“. Der Pool war dafür Glasklar und so schickten wir zwei Taucher ins Wasser, diese hatten ziemliche Probleme geeignete „Tief offs“ zu finden. Zudem erschwerte die nachrutschende Schlammwalze mit der dazugehörigen Nullsicht das Arbeiten. Allerdings schafften es die beiden innerhalb von 15min an der vermuteten Stelle im Hauptsystem herauszukommen und markierten die gelegte Leine auch sogleich als Notausgang. So gibt es jetzt in jede tauchbare Richtung (T- links/T- rechts) einen Notausgang.

     

    Tag 4

    An Tag 4 leinten wir noch einen Loop rechts umfassend des Babaratunnels und einen Loop im hinteren Bereich aus. Abends wollten wir dann noch mit dem Scooter die hintersten Ecken des rechten Bereiches erkunden. Besonders Eindrucksvoll war hierbei eine Verteilerhalle mit Schienen zum Umleiten der Loren. Hier ging es unverleint in nahezu alle Richtungen und wir konnten hier nochmal 350m Leine auslegen. Die Sichtweiten waren in diesen Bereichen nahezu perfekt. Wir klärten in diesem Tauchgang die letzten Fragezeichen und haben somit ein wirklich sehr gutes Verständnis für den tatsächlichen Verlauf des Bergwerkes bekommen. Wir werteten zusammen mit Gunther die gemachten Videos aus und arbeiteten gewonnene Erkenntnisse wie Pingmessungen, Wassertiefen, verschüttete Gangpassagen und Bergwerksrelikte in das  von ihm erstellte 3 Modell ein.

    Tag 5

    An Tag 5 schlossen wir unser Projekt mit einem Fototauchgang und einer Aufräumaktion der angelegten Depots ab. Alles in allem war es wirklich ein sehr erfolgreiches Projekt und wir haben an einem wirklich tollen 3D Modell mitgewirkt, insgesamt 650 m neue Leine verlegt, 150 GB an Film und Fotomaterial gewonnen und 2 neue Ein-/Ausstiege betaucht.

    Vielen Dank an Wolfgang Röhr, der uns dieses tolle Projekt ermöglicht hat.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

  • Foux de la Vis – 2017

    Foux de la Vis – 2017

    Team: Manuel, Florian, Steffen, Marc, Tobi, Max

    Gäste: Thomas, Zeljka

    Dieses Mal führte uns unsere Reise erneut zur Foux de la Vis, die wir bereits 2010 erkundeten.  Die Vis befindet sich im französischen Departement Gard im malerischem Nationalpark der Cevennen.

    Ziel war es, dass jeder ins Wasser kommt und dass das Push Dive Team bestehend aus Tobi und Thomas die ca. 3 km erforschte Höhle mit einer Maximaltiefe von ca. 105 m weiter explorieren.

    Besonders interessant ist hier der Teil der Höhle um 1800m bei der sich der Gangverlauf plötzlich hebt und nach Norden wieder Richtung Vis wegdreht. Zu erwarten wäre hier das sich eine Fortsetzung Richtung Süd oder Südwest ergibt.

    1. Tag Anfahrt

    Nach einer langen Fahrt über 10 Stunden erreichten wir abends das Bergörtchen Brissac und bezogen unsere Unterkunft.

    Sogleich wurde der Grill angeschmissen und die Pläne für den morgigen Tag geschmiedet. Das Setzen des Habitats sollte unser morgiges Ziel werden.

    Das Team bestehend aus Thomas und Max sollten auf 9 m überprüfen, ob sie vier bzw. idealerweise acht Bohrungen für das Habitat anbringen können.  Da der Höhleneingang sehr eng ist, konnten wir kein normales Habitat benutzen sondern das zusammenfaltbare Habitat musste zum Einsatz kommen. Dies wird anders als das feste Habitat, nicht an der Decke befestigt sondern bedarf eben einer entsprechend guten Befestigung in der Wand/Boden.

    Marc erklärte dem Team noch eingehend die Nutzung der mitgebrachten Luftdruckbohrer, mit denen das Bohren unter Wasser kinderleicht gehen sollte.

    2. Tag

    Der regnerische Morgen und der Regen der Tage davor, ließ in uns Zweifel aufsteigen, ob die Bedingungen vor Ort die Besten sein werden. Dennoch ließen wir uns nicht entmutigen und packten unser Equipment und so fuhren wir gegen 8 Uhr mit unseren vier voll beladenen Fahrzeugen zur ca. 30 km entfernten Foux de la Vis.

    Nach Ankunft luden wir unser Gepäck für das Tauchteam und machten uns auf den langen und beschwerlichen Weg zur Höhle, den wir noch einige Male laufen mussten. Die Höhle der Foux de la Vis erreichten wir nach einem ca. 30 Min. Berg aufwärts gehendem schmalen, teilweise durch Büsche verwachsenem Weg. Dort angekommen wurde das Equipment erst mal vor der Höhle zwischengelagert. Der Eingang des Trockenbereiches war sehr schmal und musste auf allen Vieren mit Helm überwunden werden. Nach einem kurzen Stück teilweise in gebückter Haltung wurde sogleich der schmale Höhleneingangspool inspiziert und mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass dieser durch einen großen Felsblock versperrt war.

    Nach eingehender Beratschlagung entschlossen wir uns diesen Felsblock so zu drehen, dass dieser von der Form her in den engen Höhleneingangspool fällt und somit schließlich ins Wasser.

    Nach anfänglichen Versuchen mit Hammer und Meißel, wechselten wir schnell zu Kette und Seil. Marc gab immer wieder die Kommandos zum Ziehen, aber leider rutschte die Kette immer wieder vom Stein ab. Wir blieben hartnäckig und so schafften wir es doch noch durch starke Teamarbeit den Stein so zu drehen, dass dieser sich um seine eigene Achse dreht. Es fehlte nur noch ein „kleiner Schubser“ in die richtige Richtung. Marc hüpfte auf dem Stein und so fiel der Stein mit einem lauten Plumps ins Wasser, Marc hinterher. Er konnte sich aber glücklicherweise noch oben an den Wänden festhalten.

    Es offenbarte sich uns eine vermeintlich klare Höhle. Das Team war happy und so konnten wir endlich das restliche Equipment mühsam in den Trockenbereich bringen, der zugleich auch als Lager diente.

    Thomas und Max bereiteten sich auf den Tauchgang vor und machten ihre beiden Kiss tauchklar. Sie sollten berichten, wie der Flow ist und nachschauen, ob/wie es möglich ist auf 9 m das Habitat zu setzen.

    Der Einstieg in dem engen Höhlenpool erwies sich als schwierig und war nur möglich, indem man rückwärts ins Wasser kraxelte. Außerdem hatte der Pool nur Platz für einen Taucher.

    Thomas und Max waren ca. 45 Min. lang in der Höhle. Ersten Berichten zu Folge, mussten keine Bohrungen erfolgen, da auf einer Tiefe von 9,5 m in einer Spalte auf jeder Seite bereits fünf Bohrhaken vorhanden waren. Diese schienen stabil und könnten benutzt werden. Auf ca. 6 m befand sich das alte Habitat verkehrt herum auf dem Boden.

    Nach der Engstelle bei ca. 10 – 15  m Tiefe geht der enge Gang über in eine große Kieshalde. Der erste Knick war bei ca. 15 m auszumachen. Bei 49m war die Leine an der Kante (wie eine Steilwand) gerissen und zusammengerollt. Thomas hat das Leinenendstück in die Hand genommen und bei ca. 56 m befestigt.

    Insgesamt waren die beiden ca. 130 m weit in der Höhle drin. Leider hatte die Höhle einen starken Flow und die Sicht war mit 4 m ehr mittelmäßig, da wir ja geplant hatten mit Scootern reinzutauchen.

    Nach der Info, dass „kühlschrankgroße Steine“ auf der alten Leine lagen und diese frisch runtergekommen waren, beschlossen wir erst mal, die Taucher aus dem Wasser steigen zu lassen und diese Information in gemeinsamer Runde nochmal zu besprechen.

    Daher vertagten wir das Setzen des Habitats und machten uns auf dem Rückweg. Währenddessen wurde der Regen stetig schlimmer und es bildeten sich kleine Wasserrinnsale über den Wanderwegen.

    Abends fuhren wir dann in die Ortschaft Laroque am Fluß Herault, deren Straßen teils überflutet waren. Aufgrund des zunehmenden starken teils gussartigen Regenfalls, mussten wir den Ablauf des nächsten Tages planen. Da Tobi der erfahrenste Taucher ist, wurde beschlossen, dass er und Thomas morgen ins Wasser gehen werden, um die aktuelle Lage zu checken bzw. ob Tauchen generell überhaupt möglich sein wird.

    3. Tag

    Der Morgen präsentierte sich uns mit einem bewölktem Himmel und leichtem Nieselregen. Wir packten für das Team Tobi und Thomas und fuhren gegen 8 Uhr wieder zur Vis. Mit vereinten Kräften wurde das Equipment unter den anwesenden Teilnehmern verteilt und auf einen erneuten anstrengenden Weg hinauf befördert.

    Am Höhlenpool angekommen, bot sich uns ein Bild der Verwüstung. Liegengebliebenes Material vom Vortag lag kreuz und quer in der Höhle. Der Pegel des Wassers ist aufgrund des anhaltenden Regens gestiegen und überschwemmte teilweise den Trockenteil der Höhle und somit das Equipment im Raum. Somit war klar, dass aufgrund der Überschwemmung der Flow und die Sicht sich verschlechtert haben und so leider auch kein Tauchen mehr möglich sein wird.

    Im Höhlenpool lagen noch zwei Stages von Max und Thomas, die noch gerettet werden mussten. Thomas zog seinen Trocki an und nahm eine Stage und Maske mit. Da nur die Harten in den Garten kommen, folgte Max leicht bekleidet mit Badehose. Die Rettung verlief erfolgreich, jedoch hatte sich Thomas dabei leider seinen Trocki aufgerissen, was nicht gerade zur Aufhellung der Stimmung beitrug.

    Nach der endgültigen Entscheidung abzubrechen, packten wir unser gesamtes Equipment zusammen und liefen einige Male um dieses in die Busse zu laden.

    Angekommen in der Unterkunft entfachten wir den Grill und beschlossen am nächsten Morgen vorzeitig aus unseren Unterkünften auszuziehen und weiter zum Fun-Tauchen in die Font Estramar, Goul du Pont und zur Goul de la Tannerie zu fahren.

    Vor Ort boten sich uns beste Bedingungen mit kristallklarem Wasser und so konnten wir zum Ausklang noch einige richtig gute Tauchgänge machen.

    Fazit:

    Challenge accepted. Die Höhle bietet noch sehr viele unentdeckte Gänge und es werden noch viele weitere TG folgen. Wir kommen wieder.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

    Video

    In unserem Review-2017-Video sind ein paar Ausschnitte aus dem Vis-Projekt enthalten.

  • Spanien 2016

    Spanien 2016

    Cavetrip Spanien – Die 5000KM-Tour

    Team: Flo, Tobi, Steffen und Heinke

    Es geisterte schon seit mehreren Jahren in unseren Köpfen herum und immer wieder tauchte sie in Vorträgen und Artikeln auf – die Pozo Azul. Da wollten wir natürlich auch mal hin. Nach einem sehr netten Kontakt auf der Boot erfuhren wir dann von anderen Höhlen in Spanien, so dass wir uns entschieden im Juni diesen Jahres dorthin zu fahren.  Wir wussten, das wird eine lange Tour; aber sie wird sich lohnen und wir werden um einiges an Erfahrung reicher werden. Auch handelte es sich um die erste Tour mit CCRs (Florian und Tobi). Daher waren (diesmal) noch keine Rekorde oder tiefe Penetrationen geplant.

    Heinke machte sich am Tag vor der Abfahrt von Hamburg nach München auf um dann mit Steffen die erste Fahrgemeinschaft zu bilden. Die Fahrt dorthin war insgesamt unspektakulär – Heinke hat einen Tramper mitgenommen, einen Polen, der zu EM nach Nizza wollte. Bei Steffen empfing sie das Chaos; Steffen hatte noch nicht gepackt und musste das ein oder andere für die Arbeit erledigen… Am nächsten Morgen war aber dann das ganze Auto gepackt (Er hat die ganze Nacht durchgemacht). Beste Bedingungen für 1500km Fahrt am nächsten Tag.

    1. Tag

    Kurzes Treffen an der Tankstelle mit Florian und Tobi; Frühstück und dann fuhren wir los; quer durch Frankreich Richtung Burgos. Steffen hat dann erst einmal seinen fehlenden Schlaf nachgeholt. Als insgesamt absehbar war, wie lange wir noch fahren können, buchten wir uns via Internet in einem Hotel (wenn man das so nennen konnte) in Péringeaux (in der Nähe von Bordeaux) ein.

    2. Tag

    6:30 Uhr Frühstück, 7:00 Uhr Abfahrt. Ca. 13:30 Uhr kamen wir dank unserer Navigationsdaten an der Pozo Azul an. Parkmöglichkeiten waren dort wenige; dann folgte man noch 300m einem holprigen kleinen Pfad. Wir waren ziemlich erschöpft und konnten und nicht vorstellen tauchen zu gehen, aber der Höhlenpool war so schön und lockte mit kristallklaren Wasser. Aber erst einmal war die Unterkunft für die Nacht zu klären. Bei Kaffee in einem kleinen Restaurant  erfuhren wir, dass 3 Häuser weiter eine Pension war. Als wir anklopften, kam eine alte sehr schnell spanisch sprechende  und immer lächelnde Dame heraus. Wir fragten (auf Spanisch) nach Zimmern und wurden in das sehr liebevoll eingerichtete Haus geführt. Mit Händen und Füßen erfuhren wir das WiFi-Passwort und eine Möglichkeit unser Gepäck abzustellen. Währenddessen  erzählte die Hausherrin viele viele Geschichten, die wir leider nicht verstanden haben.

    Pozo Azul. Nachdem wir unsere Sachen nach vorne geschleppt  haben, ging es endlich in die legendäre Höhle. Pozo Azul ist eine der längsten linienförmigen Höhlen der Welt. Entdeckt in den 60ern von spanischen Höhlentauchern und Ziel vieler Explorationstauchgänge. Inklusive der Trockenpassagen wurden bisher mehr als 12 km entdeckt, bis zum 6. Sump, und es geht noch weiter.

    Der Eingang besteht aus zwei engen Löchern mit wenig Flow; dann öffnet sich eine riesengroße Höhle aus bräunlich-roten Stein. Mehrere Taucher könnten nebeneinander und übereinander tauchen. OC mit einer Stage kamen Steffen und Heinke nicht weit, Tobi und Florian haben schon einmal mit dem RB und Scooter die erste Auftauchstelle erkundet. Mit nur wenigen Wendungen sind die ersten 800m einfach zu betauchen mit einer maximalen Tiefe von 21m. Klares Wasser – daher super Sichtweite. Nach dem Tauchgang deponierten wir unsere Geräte am Höhlenausgang und ließen den Abend in jenem kleinen Restaurant, die uns den Tipp für die Unterkunft gaben bei guten Wein und spanischen Essen ausklingen.

      

    3. Tag

    Super geschlafen; Frühstück um 9:00 Uhr (gehandelt, Spanier fangen deutlich später an…) Scooter  nach hinten geschleppt und dann ging es wieder los. Diesmal wollten wir ein kurzes Stück im 2. Sump erkunden. An der Auftauchstelle mussten wir etwas gegen den Flow kämpfen; einen kleinen Wasserfall hoch krabbeln (manchmal auch zweimal), dann durch knietiefes Wasser ca. 60m bis zu einer Sandbank. Dort kann man wieder abtauchen an vielen Habitaten unterschiedlichen Alters und  Verrottungsstadien vorbei bis auf 24m. Die Strecke ist insgesamt interessanter, der Durchmesser etwas kleiner. Nach ein paar hundert Meter geht es dann tiefer; dort sind Tobi und Florian umgekehrt.

    Nachdem wir alles wieder zum Parkplatz gebracht, den Rest des Gepäcks in der Unterkunft abgeholt hatten, ging es quer durch Spanien Richtung Küste. Aber erst wollten wir „Rolands Höhle“ suchen. Vor ca. 2 Jahren erzählte uns Roland (Gründer der Cavebase), dass er einen Höhlenpool bei einer seiner Motorrad-Touren gesehen hatte. Diesen wollten wir in Augenschein nehmen. Auf dem Weg dorthin mussten wir noch einmal übernachten. Die Pizza in dem kleinem Ort unserer Wahl war nicht lecker, der Absacker in der Bar schon.

    4. Tag

    In den Bergen haben wir „Rolands-Höhle“ gefunden; in einem Tagesausflugsgebiet mit Spielplatz, vielen Sitzgelegenheiten und einem Kiosk. Dort erfuhren wir, dass man eine Genehmigung braucht, um dort tauchen zu können, man aber nicht tiefer als ca. 2m eindringen könne, da das Wasser nur aus vielen kleinen Löchern dringt um dann, nachdem es sich in einem glasklaren kleinen See gesammelt in einem kleinen Fuß abfließt. Die Fahrt durch die schöne Landschaft hat sich gelohnt, wir haben den Quadrokopter fliegen lassen und wir wussten, dass sich hier keine Explorationsmöglichkeiten bieteten.

    Weiter ging es nach Puerto de Marrazzon, direkt ans Meer. Florian musste noch etwas Home-Office machen, daher sind Tobi, Steffen und Heinke an den Strand. Die Stadt und der Strand sind nicht besonders schön, das Hotel sowie das Essen in einem Strandrestaurant und die abendlich gemixten Cocktails schon.

    5. Tag

    Frühstück war dann Spanien entsprechend später (endlich gab es Tostados con Tomate – Tobi nannte es Tomaten-Baaz); die Höhle „Cueva del Aqua“ war ja auch nur 7 min entfernt. Sie ist gut ausgeschildert, direkt am Eingang eine sehr gute Zeichnung mit den Fakten über die Exploration. Man muss etwas über Felsen bis zu einem halbmondförmigen Pool herunter klettern. Dabei erinnert das etwas an eine Einsturzdoline in Mexiko. Ebenso verhält es sich mit den Wassertemperaturen. Der Pool ist relativ kühl (18°C) darunter ist das Wasser 10° wärmer. Wir trafen 4 Spanier, die gerade ihren Höhlenkurs machten, der Tauchlehrer war bei der Exploration dabei und zeigte uns die Richtung in der die Mainline lag. Sie ist etwas schwerer zu finden. Gut dass die Schüler gerade Primary-Legen geübt haben; wir sind dann mit unserem Primary hinter ihnen her getaucht :-).

    Die Höhle ist sehr verwinkelt mit vielen Seitengängen aus dunklem Stein, Sicht sehr klar, kann aber sehr schnell zur  Nullsicht werden, denn überall ist abgelagertes Sediment. Ungewöhnlich ist das 28°C warme Wasser. Steffen und Heinke haben noch einen zweiten TG gemacht; Florian und Tobi sind nach dem TG vorgefahren und haben schon die nächste Unterkunft gesucht; Heinke und Steffen mussten noch Flaschen füllen; in der Tauchbasis des Höhlentauchinstruktors (Rivemar, Centro Buceo La Azohia) und hatten im Sonnenuntergang ein nettes Dinner am Strand. Sie kamen nachts in der Unterkunft an.  Die ganze Nacht liefen die Scooter- Ladegeräte, aber trotzdem schliefen wir tief und fest.

    6. Tag

    Moraig“ war 35min entfernt; durch viele Ferienhaussiedlungen hindurch. Frühstück bei einem deutschen „Bäcker“ Der Kaffee war sehr gut, die aufgebackenen Backwaren nicht (aber Tobi war gnädig). Erst haben uns die Koordinaten an einem hohen Aussichtspunkt oberhalb der Höhle gebracht, aber von  dort hatten wir eine super Aussicht auf die kleine Bucht und der Grotte, die den Eingang der Höhle beherbergte. Die Parkplätze waren fast alle belegt, so dass wir zum Ausladen direkt an den Cova del Arcs geparkt haben. Die Polizei gab uns 10 min, dann mussten wir wieder das Feld räumen. Cova del Arcs ist ein beliebtes Fotoziel für die Touristen, die auf den vielen Felsen posierten. Dort fanden wir ein kleines Becken im Felsen mit einer Stageline und diversen Befestigungen. Von dort aus kann man durch eine kleine Caverne nach draußen tauchen dann rechts am Ufer entlang wieder in eine große über dem Wasser liegende Grotte. Dort muss man dann dem „süßen“ Wasser folgen um den Eingang zu finden. Nach 100m Primary fängt die Mainline an. Zuerst geht es ca. 350m durch eine große Röhre aus dunklen Stein, dann fängt der verwinkelte interessante Teil an.

    Die Suche nach dem Süßwasserfluss Moraig ist noch nicht abgeschlossen. Einst soll er, von einer Quelle, die aus einem unterirdischen Höhlensee entspringende Fluss den Phöniziern gedient haben, Trinkwasser für ihre Reisen zu schöpfen. Jetzt wird das Wasser von dem trockenen Land und den Bewohnern gebraucht. In den 50er Jahren begann daher wieder die Suche nach der Quelle; und es kostete Leben.

    Bernhard Pack, ein deutscher Höhlenforscher erkundete in den Jahren 1988 bis 1992 in über hundert Tauchgängen systematisch das System, ohne Erfolg. Am 21. September 1992 starb er nicht weit vom Eingang entfernt. Dabei hatte er Exemplare einer neuen Krebsart, die er im Höhlensystem entdeckt hatte.

    7. Tag

    Es ging früh los, Ausladen, Zusammenbauen, Scooter nach hinten bringen, Gespräch mit zwei britischen Sidemounttauchern und  schon waren Flo und Tobi abgetaucht; Steffen und Heinke hinterher. Nach 550m haben Steffen und Heinke die Scooter abgelegt um die engeren Passagen  weiter „zu Fuß“  bis zum 41m Schacht hinunter (Beginn der Redline) zu erkunden, Tobi und Flo waren bis Ende des ersten Sumps mit Ihren RBs getaucht und kamen ihnen schon wieder entgegen. Als Steffen und Heinke wieder auftauchten, saßen die beiden schon in der Strandbar.

    Zusammenpacken und schon ging es weiter Richtung Frankreich. Das Wetter wurde schlechter und die Luft kühler. Via Internet hatte Flo wieder in einem kleinen Hotel zwei Zimmer gebucht und wir fielen müde ins Bett.

    8. Tag

    Font Estramar war unser Ziel. Beim Suchen nach der Zufahrtsstrasse sind wir über eine durchgezogene Linie gefahren – und das direkt vor den Augen einer Polizeikontrolle. Hat uns 90 Euro gekostet (und die haben netterweise nur ein Auto berechnet…). Der Anblick des Höhlenpools war fantastisch, aber leider hing über dem Eingang ein großes Schild „Bagnée et Plongée interdit (Baden und Tauchen verboten). Da saßen wir erst einmal; vor den Augen der Polizei wollten wir da nicht reinspringen; Recherche im Internet brachte nichts. Wenig auch die eilig unternommenen Kontaktversuche mit möglich Wissenden. Derweil gingen wir Kaffeetrinken. Dann kam die „rettende Antwort“ – Höhlentauchen sei erlaubt. Mit deutlich besserer Stimmung machten wir uns wieder Richtung Höhle und bauten auf.

    Es gibt wahrscheinlich keine Höhle, die besser ausgeleint ist. Jede Strecke, jeder Loop hat ihren/seinen Namen. Diese sind auf den kleinen Schildchen an der Leine hängend lesbar. Die Durchschnitts-Tiefe ist deutlich größer als in den spanischen Höhlen; die Sicht super. Man kann einige Loops tauchen, hinter jeder Ecke sieht man eine neue Formation aus schwarz-braunem Stein.

    9. Tag

    Flaschen-Füllen im Hinterhof einer Wohnsiedlung; aber beeindruckende Anlage am Morgen und noch ein Tauchgang in Font Estramar schlossen diese Fahrt ab. Glücklich und zufrieden machten wir uns Richtung Deutschland auf. Der Himmel wurde immer dunkler und es regnete. Das letzte gemeinsame Mittagessen und dann trennten sich unsere Wege. Heinke fuhr noch am selben Tag in den Norden.

    5000Km (bzw. 6500km) haben wir zurückgelegt. Es war eine lange Tour, aber die Höhlen waren es wert.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

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  • Bericht der Push Taucher Castor 2019

    Bericht der Push Taucher Castor 2019

    EOL

    Zu Beginn des Projekts bestand das Team der Pushtaucher aus 2 Mann, Max und Fabi: Bereits beim ersten Tauchgang gelang es uns innerhalb von 70 Minuten bis zum EOL in die Salle Chaotique zu tauchen. Lediglich das Finden der Fortführung 100m nach der Schweizer Glocke hat uns etwas Zeit gekostet, da wir in dem siltigen Bereich nicht auf Anhieb die Fortführung fanden. Erst nach einigem Suchen erschloss sich uns die Fortführung, welche vom Versturz aus senkrecht nach oben ging. Mit dem Erreichen der Salle Chaotique hatten wir mit dem ersten Tauchgang des zweiten Projektes bereits die Ergebnisse des vorangegangenen Projektes in der Castor (hier lang)  deutlich übertroffen. Da wir jedoch nicht die benötigte Ausrüstung für einen Ausstieg dabei hatten, beließen wie es bei einem kurzen „Guckerle“ und machten uns auf den Rückweg. Den witterungsbedingten Abbruch des letzten Projekts vor Augen, wollten wir die vorherrschenden guten Bedingungen dieses Jahr unbedingt nutzen. Auf dem Weg zurück kam es noch zu einer kritischen Situation als sich der Propeller von Max‘s Scooter in einem losen Leinenende verhedderte. Dank des Proplock am Suex XK1 konnte Max den Scooter ohne viel Zeitverlust aus der Leine lösen und den Weg aus der Höhle fortsetzen. Hier zeigt sich deutlich, dass eine schlechte Leinenführung in der Höhle ein Sicherheitsrisiko darstellt. Das Team hatte im ersten Projekt angefangen das Leinenchaos in der Castor zu beheben, mussten sich aber im Anschluss an das Projekt rechtfertigen, weil wir (lose) Leine aus der Höhle entfernt hatten und damit Vermessungsarbeit anderer Taucher zerstört hätten. Deswegen mussten wir zum Erhalt der Tauchgenehmigung versprechen die Leinensituation so zu belassen wie wir sie vorfinden. Hier muss man sich schon fragen, ob das Leinenchaos, das sicher keinem mehr als Vermessungsleine dient, das Sicherheitsrisiko wert ist. Vor allem da es nicht das letzte Mal sein sollte, dass ein Teammitglied sich in losen Leinen verhedderte…

    Mit übertroffenen Zielen, zurück an Land, starteten gleich die Vorbereitungen für den zweiten Tag. Nachdem uns im Vorfeld des Projekts Frank Vasseur nochmal bestätigt hatte, dass die Umgebungsluft in der Salle Chaotique toxisch ist, war die geplante Erkundung der Trockenpassage und die Suche nach einer Fortführung entsprechend herausfordernder. Neben dem Tauchequipment erfordert die vorherrschende Umgebungsluft zusätzliche Atemluft für die Erkundung. Aufgrund der hohen Anforderungen entschieden wir uns in der abendlichen Team-Vorbesprechung, Olli als dritten Taucher ins Push-Team dazu zu nehmen. Dies bedeutet zwar noch mehr Equipment nach hinten verbringen zu müssen, dafür wären aber zwei Personen vor Ort wenn einem Taucher an der Oberfläche etwas zustoßen sollte.

    Die Entdeckung von Sump 2

    Am zweiten Tag stand die Erkundung der Trockenpassage an. Ausgerüstet mit einem Schleifsack pro Taucher, über den in der Trockenpassage eine 40cft Sauerstoffflasche auf dem Rücken getragen werden konnte (zusätzlich wurden die Finis mit langen Schläuchen an der ersten Stufe befestigt, so dass jeder Taucher seinen Restdruck immer im Auge hatte) sowie einer ausziehbaren Leiter machten wir uns zu dritt auf den Weg in die Salle Chaotique, in der Hoffnung Regionen zu erkunden die bis dahin noch nie zuvor betreten wurden.
    Nach einem unspektakulären und deutlichen kürzeren Tauchgang erreichten wir nach 45 Minuten die Salle Chaotique und begannen mit dem strapaziösen Ausstieg, der in den kommenden Tagen zur Regel werden sollten. Alles Equipment ablegen, nacheinander das Wasser verlassen und vom RB auf den OC Regler im Schleifsack wechseln. Ab jetzt tickte die Zeit. Wir hatten ausgerechnet, dass die 7l Flasche uns ca. 50 Minuten reichen sollte. Dabei galt es keine Bewegung zu schnell zu machen, um nicht in Lufthunger zu verfallen und womöglich, den Drang zu verspüren, den Regler aus dem Mund nehmen zu wollen. Ein Nachteil an OC Reglern ist, dass diese trotz Venturi und maximaler Luftlieferleistung bei großem Atemzugvolumen niemals eine freie Atmung ersetzen. Zusätzlich kommt die anstrengende Bewegung über die Felsbrocken hinzu und das Risiko, sich an spitzen Felsen und scharfe Kanten zu verletzen oder die Tauchanzüge zu beschädigen.
    Aber die Mühe sollte belohnt werden! Wir schafften es die Felsbarriere zu überklettern und fanden einen Weg, um weiter in den Postsiphon vorzustoßen. Nach ca. 10min Klettern kamen wir an eine Kante hinter der sich der wunderschöne, sehr klare L-förmige S2 auftat. Wir schrien wie kleine Kinder: „ES GEHT WEITER!!“ Mit dieser Euphorie und noch immer großem Respekt unserer Umgebung gegenüber, bestaunten wir das klare Wasser von Sump 2.

    Nachdem S2 tatsächlich gefunden wurde, hatten wir noch ausreichend Zeit um 4 Messpunkte anzulegen und die Salle Chaotique zu vermessen sowie über die mitgebrachten Gasanalyzer die vorhandene Luft zu analysieren: Diese bestand aus 14,7% Sauerstoff und über 5% CO2. Leider ging das Messgerät nur bis 5%, so dass davon auszugehen ist, dass der CO2 Gehalt darüber liegt und auf jeden Fall äußerst tödlich ist. Um nicht absolut fokussiert auf den Sump 2 zu sein und vielleicht noch weiterführende, nicht entdeckte, Gänge zu finden, schauten wir uns alle Wände und die Decke genau an. Bis auf einen kleinen nach Westen abgehenden Durchgang, der aus der grob Nord – Süd verlaufende Halle abging, konnten wir nichts finden. Da Olli zu diesem Durchgang am nächsten Stand, machte er auf sich aufmerksam und verschwand darin:
    „Der Durchgang hatte einen kleinen Eingang, bei dem ich mich bücken musste, anschließend war rechts nach 2m ein totes Ende und 90grad nach links führte der Gang weiter, ich folgte diesem. Nach jeweils 90° rechts und links von je 10m Länge bei einem ansteigenden, felsig-sandigem Untergrund kam ich auch hier zu einem Ende. Hier befand ich mich in einem ca. 20m hohen Raum, der eine Fläche von 8x8m hatte. Wenn ich mir das Bild heute vor Augen halte und dazu noch den Salle de Chaotique mit seiner kirchenschiffartigen Form, erinnert mich dieser Teil an den Glockenturm des Salle de Chaotique.“
    Mit dem Wissen, dass die Höhle in Sump 2 weiter geht, ging es zurück zum Team, um zu berichten und gemeinsam den dritten Tag für die Erstbetauchung vorzubereiten.

    Erstbetauchung Sump 2

    Bei der Planung zur Betauchung, des neu entdeckten Sump 2, entschieden wir das Push Team mit Steffen B., um einen vierten Taucher zu erweitern, so dass die Push Gruppe aus zwei Teams mit jeweils zwei Tauchern bestand. Team 1 – Max und Fabi – sollten die Erstbetauchung durchführen während Team 2 – Olli und Steffen B. – den Oberflächensupport in der Salle Chaotique sicherstellten. Während Team 1 mit den RBs die Trockenstelle überwinden sollte, um anschließend in Sump 2 zu tauchen, war die Aufgabe von Team 2 der Transport der Bailout-Flaschen für die Taucher.

    Das Vortauchen bis zur Salle Chaotique war am dritten Tag schon fast zur Routine geworden. Steffen B und Olli verließen als erste das Wasser und fingen zügig an Ihren Aufgaben als Support nachzukommen: Aufstellen der Leiter für einen einfachen Ein- und Ausstieg der Pushtaucher, Transport der Bailout-Flaschen und Sicherung der beiden Taucher die mit schwerem RB die Trockenpassage überwinden müssen. Das Atmen aus dem Atemregler, die warme Luft in der Trockenpassage sowie die dicken Trockenanzüge, ausgelegt für kaltes Wasser, fordern Alles von den beiden ab. Aber für eine mögliche Erstbetauchung von Sump 2, nehmen die beiden die Strapazen gerne in Kauf.
    Dem Support folgten Max und Fabi auf dem anstrengenden Weg Richtung Sump 2.
    Max stieg als erstes in Sump 2 ab. Aufgrund der hohen Anstrengung entschieden wir uns, dass Fabi kurz warten sollte, Max sich einen Überblick in Sump 2 verschafft und nur den sehr anstrengenden Weg auf sich nimmt, wenn Sump 2 das notwendige Potential aufweist. Während Fabi auf das Go von Max wartete, gingen Olli und Steffen B zurück zu Ihren RBs, um dort im Loop auf das erste Team zu warten und das Atemgas in den vorhandenen Tauchflaschen nicht unnötig zu verschwenden.


    Im S2 angekommen beschreibt Max das Erlebte wie folgt:

    „Man taucht in dem L-förmigen Pool ab und es geht nach ca 15m in 7m Tiefe ein Gang nach rechts der immer weiter ansteigt und zur Oberfläche führt. Die Wand und der Boden sind hier sehr glatt und ich musste aus dem Wasser steigen, um den Tief off befestigen zu können. Ich tauchte zurück in die Verteilerhalle und tauchte den Gang nach links weg, dieser fiel erst auf 10m ab und stieg dann langsam wieder an, dieser längere Gang führt auch wieder zu Oberfläche und endet in einem kleinen See, in dem man stehen kann. Ich befestigte den Tie off an einem Felsen am Grund und lief alle Ecken des Sees ab. Hier hörte man ganz klares Wasserrauschen. In einer Spalte am Ende schien es großräumig weiter zu gehen. Vielleicht kommt hier noch ein S3. Die Spalte geht senkrecht nach oben und ist nur schwer zu erklettern. Das Gas ist hier dasselbe wie im Postsiphon nach S1. Ich machte mich auf den Rückweg und entdeckte eine einzelnstehende Säule mit einem Gang dahinter. Ich befestigte erneut mein Reel und folgte dem Gang bis ich wieder auf meine eigene Leine stieß. Ich war also einen Loop getaucht. Wegen der Form des Siphons haben wir den Sump „Donut Sump“ getauft.“

    Kurze Zeit nach dem Auftauchen von Max waren Max und Fabi zurück bei Olli und Steffen B. Angekommen verkündete Max dem Support mit strahlendem Gesicht: „Der Hammer, über 100m neue Caveline verlegt. Aber leider geht es auf den ersten Blick nicht wirklich weiter.“

    Mit der erfolgreichen Erstbetauchung des Donut Sumps machten wir uns zurück zum Rest des Teams, um den Erfolg zu feiern und den letzten Tauchtag vorzubereiten. Denn auch wenn uns die Erstbetauchung geglückt ist, hatten wir es nicht geschafft den Sump zu dokumentieren. Zudem wollten wir auch in den weiteren Auftauchstellen von Sump 2 Luftmessungen durchführen und nochmal systematisch nach einer möglichen Fortführung suchen.

    Die Zweitbetauchung des Donut Sumps (Sump 2)

    Für die Zweitbetauchung des Donut Sumps entschieden wir, dass wir die Rolle der beiden zweier Teams tauschen und so Steffen B. und Olli die Möglichkeit zum Tauchen haben. Jedoch riss beim Anziehen die Armmanschette von Fabis Anzug, sodass er aufgrund von fehlendem Ersatz für den Tauchgang ausfiel. Deswegen entschieden wir, ähnlich wie gestern, mit nur einem Taucher, Olli, den kurzen Donut Sump 2 zu betauchen während Max und Steffen den Oberflächensupport zwischen den beiden Sumps sicherstellten.

    So machten wir uns zu dritt auf den Weg zum Donut Sump. Gewöhnt an den Höhlenverlauf erreichten wir zu dritt bereits nach 30 Minuten die Salle Chaotique. Nachdem wir mittlerweile eingespielt waren, verlief die Vorbereitung wie am Schnürchen und jeder folgte seinen vordefinierten Aufgaben. Olli, der heutige Pushtaucher, beschrieb seinen den Tauchgang ab dem Auftauchen in der Salle Chaotique wie folgt:

    „Nicht ein Wort fiel. Steffen machte sein SCOBA (Self Contained Overwater Breathing Aparatus) fertig, legte es an, sicherte mir die Leiter und kletterte mit mir über die Versturzblöcke zum Siphon 2. Oben stehend entspannten wir erstmal. Auf dem Loop des Rebreathers war es eine ganz neue Erfahrung so entspannt im toxischen Bereich atmen zu können. Ich überprüfte nochmals mein Filmequipment auf Funktion. Ich bekam extra zur obligatorischen Paralenz eine mit Licht und Arm ausgestattete GoPro mit. So gab es quasi eine Backup Videographie des Donut Sumps. Steffen und ich sahen uns an, standen auf und ich kletterte die, durch Steffen gesicherte, Leiter hinab. Im Pool legte ich die Bailoutstage an, checkte nochmal alles gründlich und gab Steffen das OK Zeichen. Die Spannung, auf das was mich erwartete, wurde nur durch meine noch stärkere Konzentration beruhigt. Nachdem ich die GoPro angeschaltet hatte ging es langsam los. Ich genoss jeden Flossenschlag in das neue Unbekannte. Wie sagte ein bekannter Pushtaucher mal: „Das Wasser ist crystal clear!“

    Ich folgte der Hauptleine nach rechts in den westlichen Gang des Donut Sumps und fand einen ca. 3m breiten und 2m hohen Gang vor und eine Hauptleine, die in der ganzen Castor ihres Gleichen suchte. Diese war so straff, dass sie beim Spannen und Loslassen nachschwingte. Saubere Arbeit des ausleinenden Erstbetauchers! Nach ca. 10 min sah ich links den Quergang und die Line, die als T an der Hauptleine befestigt war. Um für die nachfolgenden Taucher ein klares Bild zu verschaffen, nahm ich zusätzlich noch Arrows und Cookies mit. Dazu befestigte ich vor dem T einen Arrow an der Hauptleine. Beim Setzen hatte ich meine Probleme, da die Hauptleine so unglaublich gespannt war. Anschließend setzte ich den Weg entlang der Hauptleine weiter zum EOL fort. Eine Schräge führte zum westlichen Ende vom Donut Sump. Dort legte ich Flossen und Bailoutstage ab, setzte einen Team Cookie an der EOL und holte die Messinstrumente hervor. Aufgrund des Solo Tauchgangs vernachlässigte ich das Ermitteln der Entfernungen. Sitzend überprüfte ich O2 und CO2 Gehalt der Luft. Auch hier wieder unter 15% O2 und >5% CO2. Nachdem ich alles wieder verpackt hatte, erkundete ich den Trockenbereich so gut es ging. Lehm am Boden zog mir die Rockboots aus. Des Weiteren fielen mir die Geräusche ein rauschender Wasserfall auf. Leider war dieser nur sehr schwierig zu orten.

    Ich legte Flossen und Bailoutstage an und tauchte durch das beeindruckende klare Wasser am T nach rechts durch den Quergang. Immer wieder suchte ich nach weiterführenden Gängen, die aber entweder komplett oder in nicht überwindbaren Restrictions in alle Himmelsrichtungen endeten. An der Säule, am Ende der Leine des Querganges, sah ich bereits den östlich verlaufenden Gang des 2. Siphons. Ich setzte ein Arrow an der Leine des östlichen Ganges in Richtung Ausgang im Norden, um den Jump zu signalisieren. Anschließend bog ich nach rechts zur „EOL Ost“ ab. Auch hier setzte ich den Team Cookie, maß die Luftwerte und erkundete im Rahmen meiner Möglichkeiten diesen Trockenteil. Immer auf der Suche nach weiterführenden Gängen und vielleicht irgendwann Sump 3. Es fielen mir wieder die Geräusche des nicht zu ortenden Wasserfalls auf, nur jetzt deutlich leiser. Vermutlich gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Trockenteilen OST und WEST am Ende des Donut Sumps. Leider wurde meine Neugier nicht belohnt und ich setzte meinen Tauchgang im östlichen Gang fort. Mehrere kleine abgehende Gänge weckten mein Interesse, jedoch ohne weiterführende Möglichkeiten. Als ich zum Anfang des östlichen Ganges kam, erkannte ich auch hier einen Jump, da die Line nicht mit der Hauptleine verbunden war. Im Augenwinkel sah ich, dass bereits Max oberhalb der Leiter auf mich wartete. Perfektes Timing! 🙂 Ich setzte noch kurz einen Arrow nach rechts zeigend auf die Hauptleine und folgte diesem in Richtung Max.

    Beim Auftauchen gab ich ihm freudestrahlend das OK Zeichen, er kletterte zu mir runter und wir klatschten für den Erfolg des ganzen Teams ab! Ich half ihm die Bailoutstage in den Schleifsack zu packen und wir machten uns ein letztes Mal auf den Rückweg durch die Salle Chaotique über die großen Versturzfelsen.“

    Wieder zu dritt im Sump 1 vereint, sammelten wir unser mitgebrachtes Equipment auf und machten uns auf den Weg zurück zum Rest des Teams, um die Entdeckung und Dokumentation des Donut Sumps zu feiern!

    Alle Informationen zur Source du Castor und die detaillierte Beschreibung der Salle Chaotique sowie von Sump 2 haben wir in folgendem Artikel zusammengefasst: Hier klicken!

    In diesem Sinne

    Eure Cavebase

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  • Slowenien 2015

    Slowenien 2015

    Team: Florian, Wilke, Heinke, Mark, Anke, Tobias, Ben, Ivo

    Gäste: –

    Da uns im Mittelmeerraum die Karstlandschaft und natürlich auch die Höhlen so faszinierten, haben wir uns diesmal nach Slowenien aufgemacht um eine Höhle zu vermessen. Florian hatte durch einen Kontakt zu den dort ansässigen slowenischen Höhlentauchern und einer Scouting Tour im Winter mit Ben die Bilpa-Höhle zum Ziel unseres Projektes gemacht. Am linken Kolpa-Ufer im Tal an der Grenze zu Kroatien und der Gemeinde Kostel liegen mehrere Karsthöhlen. Der slowenische Polyhistoriker Valvasor beschrieb vor allem die über den Höhlen liegende steile Felswand in Form eines Menschen- und Teufelskopfes und gab ihr den Namen „Wand des Echos“. Die Höhle besteht aus Höhlengängen, die auf verschiedenen Etagen liegen; die unterste ist noch aktiv. Der Eingang zur Trockenhöhle befindet sich in der Wand 30 m über dem Tal.

    1. Tag

    Marc und Heinke machten sich am frühen Morgen aus dem Norden auf dem Weg nachdem sie überprüften, ob jeder auch einen Schnorchel und eine Boje dabei hatten. Das war eine der Vorschriften, wenn man in Slowenien Höhlen betauchen wollte (keiner weiß warum, aber Vorschrift ist eben Vorschrift). Unsere „Südländer“ schliefen da noch tief und fest in ihren Betten. Ivo reiste direkt von Prag an. Am Abend kamen wir an unseren Appartement an; konnten unsere Ausrüstung in einer großen Garage unterbringen und schon einmal den Höhlenpool, der ca. 300m entfernt an einer Straße lag besichtigen und schon die ersten Pläne für den nächsten Tag machen.

    2. Tag

    Unter Führung von Florian machten wir uns auf die Höhle zu erkunden um zu sehen mit welchen Schwierigkeiten wir beim Transport der RBs und anderer Ausrüstung zu rechnen haben, und wie wir uns einteilen müssen um die anderen Aufgaben zu erledigen. Wir hatten eine alte Zeichnung  aus dem Jahr 1999, die Höhle ist inzwischen gut  ausgeleint (von ungarischen Höhlentauchern, die die Höhle scheinbar regelmäßig betauchen), die Sicht war schlecht und wir entdeckten Seitengänge, die nicht in der Zeichnung dargestellt waren.

    Nach einer kurzen geraden Strecke vom Höhlenpool aus, ging es in den ersten Siphon nach links. Dann kommt man in einen kleinen Halbtrockenen Bereich mit einer Wassertiefe bis zu 1,5m und taucht durch den 2. Siphon hindurch. Beide Siphons haben jeweils eine max. Tief von 17m. Die Hauptleine endete in einer riesengroßen trockenen Halle mit 2 Seen. Da hieß es für uns Ausrüstung ablegen, Backup-Lampen schnappen und klettern. Nachdem wir den ersten See durchschwommen haben, mussten wir durch einen sehr schmalen Canyon klettern um dann über ein kleines steiniges „Flussbett“ zum 2. See zu kommen. Am Ende des Sees ist eine kleine sandige Insel. Nach dem weiteren Durchschwimmen eines kleinen Sees strandet man wieder auf einer Sandbank. Nachdem Ivo eine Banane als kleinen Snack zwischendurch ausgepackt hatte erhielt sie – kreativ wie wir sind – den Namen „Banana Island“.  Sie sollte der Startpunkt für die RB-Taucher werden um Siphon 3 und wie-es-auch-immer-weitergeht zu explorieren. Nach ca. 3h kamen wir wieder heraus und begannen unsere Ausrüstung für den nächsten Tag vorzubereiten.

    Die Trockenröhren mussten noch geriggt werden, die Helme mit Lampen bestückt; die Wäscheklammern für die Messpunkte beschriftet, die RBs vorbereitet, etc. Wilke machte sich wieder auf den Weg zurück; da er die Bodenplatte der Gegenlunge zu Hause liegengelassen hatte. Wir bekamen Besuch von Igor und Martin, unser slowenischer Kontakt, die uns noch einige Tipps geben konnten, da sie hier viele Höhlen kennen die wir uns noch die nächsten Tage ansehen wollten.

    3. Tag

    Dieser Tag war geprägt von Heben, Tragen, Schieben, Fluchen, Klettern und zwischendurch kurzes erschöpftes Ausruhen. Drei RBs und viele Stages mussten zu „Banana-Island“ gebracht werden. Vom Ausstieg in den ersten See ging es einigermaßen; der Fels ist sehr scharfkantig und nass. Die größte Schwierigkeit war die RBs durch den Canyon, der teilweise so schmal war, dass man sich gerade selbst durchquetschen konnte, zu bringen. Gemeinsam haben wir es aber geschafft, so dass nach einer kurzen Pause sich Tobias, Florian und Marc fertig machen konnten. Nachdem sie abgetaucht waren, sind die anderen zurück geklettert. Kurze Zeit wurden wir wieder zurück gerufen. Marcs Hauptlampe ist ausgefallen; daher musste er mit uns anderen zurück.

    Nach 7 Stunden sahen wir wieder das Tageslicht. Das Ausmessen der Siphons 1 und 2 haben wir auf den nächsten Tag verschoben, aber schon die ersten Klammern gesetzt.  Als wir uns gerade fertig machten das Push-Team zu treffen, tauchten sie aus dem Höhlenpool auf. Siphon 3 haben sie geschafft,allerdings war in Siphon 4  nicht erkennbar wie es denn weiter gehen sollte. Siphon 3 endet nach ca. 300m und einer max. Tiefe von 42m wieder an der Oberfläche in einem kanalartigen Gangverlauf aus dem ein Aussteigen nicht möglich ist. Es musste erst neue Leine verlegt werden, was auf den nächsten Tag verschoben wurde, schliesslich war man schon gut 10 Stunden in der Höhle unterwegs und durch die Schlepperei erschöpft.

    4. Tag

    Während sich das Push-Team (diesmal mit Marc) Siphon 4 erkundete, begannen Ivo, Wilke und Heinke Messpunkte zu setzen und Tiefe, Azimut und die vier Entfernungen (Pings) zur Wand zu notieren. Anke und Ben sollten die Entfernungen zwischen den Messpunkten messen, da aber Ben beide Masken verloren hatte, ihm keine andere passte, machten sie sich auf nach Ljubljana um neue zu besorgen, so oblag es dem ersten Team dies zu tun. Leider ist Heinkes Trocki „abgesoffen“, so dass dieser Tauchgang vorzeitig beendet werden musste. Das Push-Team hat Siphon 4 nach ca. 100 Metern und maximaler Tiefe von 60m erreicht. Leider mussten Sie mit dem falschen Gas bewaffnet wieder den Rückweg antreten. Sie haben Leine repariert und neue Leine gelegt. Die zusammenhängende Gesamtlänge zu diesem Punkt beträgt gut 1000m.

    5. Tag

    Während das Push-Team unterwegs war um Siphon 3 vollständig auszumessen, nahmen sich Ivo, Heinke und Wilke die Seitengänge vor. Nach ca. 7 Stunden sind beide Teams glücklich, aber sehr hungrig wieder aufgetaucht. Begrüßt wurden wir mit Regen und vom Sohn des Herbergsvaters mit der Frage ob den alles in Ordnung sei und die Höhle schon auf das Wasser reagiert hätte. Im Hinterland hätte es wohl schon ausgiebig geregnet; er hoffe nicht, dass die Höhle anspringt….

    Noch guter Dinge – denn es hatte ja schon am Tag unserer Ankunft geregnet – haben wir wir die Daten in den Computer eingegeben.

    6. Tag

    Die ganze Nacht hat es durchgeregnet, der Fluss vor dem Appartement war nicht mehr blau; er war braun.  Aus der Höhle schoss das Wasser, so dass sich ein „Pilz“ im Höhlenpool bildete. Der Wasserspiegel ist mit ca. 1,5m deutlich sichtbar angestiegen. An ein in die Höhle Hineinkommen, war nicht mehr zu denken. Drei RBs, viele Stages, zwei Trockenröhren und diverse andere Ausrüstung, teilweise gar nicht gesichert, waren in der Höhle und wir wussten nicht was damit passiert.

    Der Regen hörte um 10:30 Uhr wieder auf; die Sonne schien, aber der Wasserspiegel stieg immer noch. Wir schauten uns einige „Trockenhöhlen“ im Tal an – auch aus ihnen schoss das Wasser. Teilweise drückte es sich durch den Asphalt der Strasse an die Oberfläche. Wie ist das, wenn erst einmal „alles aus den Fugen gerät“. Erst einmal erschien das ganze Team erstarrt; immer wieder ging eine kleine Gruppe zu Höhlenpool, schaute verloren ins Wasser, kalkulierte den Wasserspiegel, merkte, dass man nichts ändern konnte und machte sich Gedanken wie es weiter gehen sollte; plante schon in den nächsten Wochenenden wieder zu kommen…

    Wir entschieden uns weiterhin vor Ort zu bleiben. Ortskundige meinten, dass sich in 2-3 Tagen alles beruhigt haben müsse. Und noch hatten wir Zeit. Am Nachmittag bekamen wir Besuch von Igor und Sebastian; sie zeigten uns eine riesengroße Karte einer bekannten Höhle, deren Trockenbereich sie bereits bis zu 4000m ausgemessen haben. Mit ein paar Bieren hatten wir mit ihnen einen schönen gemeinsamen Abend. Sie erzählten uns auch von der „Mexiko-Cave“ Sloweniens, so entschieden wir uns diese am nächsten Tag zu betauchen und nette Fotos zu machen.

    7. Tag

    Munter machten wir uns auf dem Weg zur „ Mexiko-Cave“ Sloweniens (Suhadolca). Sie soll max. 15m tief sein, mit guter Sicht und vielen Stalaktiten und Stalakmiten bestückt sein. Der Weg dorthin war sehr beschwerlich, durch den Wald und einige Höhenmeter mussten wir zu Fuß und einer D12 auf dem Rücken überwinden; dann ging es erst einmal von einem Fluss aus in eine langgezogene Grotte, durch die wir kraxeln mussten. Von dort ein längerer Gang, nur 1,5m tief, als dann die eigentliche Höhle begann – null Sicht! Wir entschieden uns umzukehren – trafen uns dann alle in einem kleinen halbtrockenen Bereich und machten noch einige Fotos um dann unsere Ausrüstung den Berg wieder hinauf zu schleppen. Wilke machte sich von dort aus direkt auf den Weg nach Hause.

    8. Tag

    Plan war entweder die Ausrüstung aus der Höhle zu schaffen, oder zu raften. Aber….gegen einen nicht zu starken Flow konnten wir die Höhle betauchen. Die drei Rebreather (endlich macht sich das Gewicht der Dinger bezahlt) lagen noch an Ort und Stelle (nur etwas tiefer im Wasser), die Stages hatten sich im hinteren Teil des zweiten Sees verteilt (hier machte übrigens der Schnorchel Sinn, wir konnten im See schnorcheln und nach den Stages suchen 🙂 ). Eine Stage lag vorne an der Auftauchstelle. Sie wurde wahrscheinlich durch den Canyon nach vorne gespült. Die Trockenröhren (leider offen) waren auch da, inklusive diverser Kleinteile. Letztendlich hatten wir bis auf eine Stage von Florian alles gefunden, sogar die Maske von Ben und den Helm von Heinke, der ca. 2m hoch in einer Felsspalte steckte.

    Überall war Schlamm, im Canyon war die Strömung so stark, dass es uns die Stages aus der Hand riss und zwischen den Felsen verklemmte.  Wir mussten aufpassen, dass uns die Strömung nicht unter die Steine drückte; doch wir konnten alles unbeschadet hinaus bringen. Im 1. Siphon ist uns eine Trockenröhre abgesoffen; sie konnte im nächsten Tauchgang geborgen werden. Anke und Ben konnten die noch fehlenden Daten aufnehmen. Erschöpft, aber glücklich haben wir den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen beendet. Am nächsten Tag traten wir dann alle die Heimreise an, bepackt mit vielen neuen Erfahrungen und Erinnerungen an ein richtig schönes Projekt!

    PS: Die vermisste Stage wurde am nächsten Wochenende von der slowenischen Höhlenrettung gefunden, die in der Bilpa eine Rettungsübung durchführte.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

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    Kartenmaterial

  • Grotte de la Vipère – 2014

    Grotte de la Vipère – 2014

    Teilnehmer: Marc, Andreas, Tobias und Wilke

    Es ist bereits fast schon Tradition, dass die Cavebase im März zum Höhlentauchen nach Frankreich fährt.
    In diesem Jahr haben sich Andreas, Marc. Tobias und Wilke auf den Weg gemacht – allerdings stand diesmal nicht nur das übliche Fun-Tauchen „Ressel“ – „Landenouse“ und „St. George“ auf dem Programm. In diesem Jahr hatten wir einen besonderen Plan gefasst. Eine Betauchung der Vipere Höhle, nach Möglichkeit bis zum 3. Sump mit einer Penetrationsstrecke von ca. 2,2km.

    Wir sind auf der Boot mit der weDIR über diese Höhle ins Gespräch gekommen, die Jungs berichteten von einer wirklich schönen und kaum betauchten Höhle. Tobias nahm die Informationen gespannt auf und diskutierte mit Sebastian Kuster wie ein mögliches Vordringen mit unserem Tauchzeug möglich wäre. Wir merkten schnell, dass wir hier sicher nicht über irgendeinen „Fun-Dive“ sprachen. Die Berichte über den Zugang, der Schlepperei, den Silt-Outs und den Felsformationen flößte uns Respekt und Neugier gleichermaßen ein. Die Berichte über das glasklare Wasser und den bizarren Gangformationen machten uns so neugierig, dass wir den Entschluss fassten in dieser März-Woche diese Höhle zu betauchen.

    Die Herausforderungen bei dieser Höhle sind wirklich beachtlich, der Zugang existiert eigentlich nur über den Fluss oder über einen ca. 400m langen Feldweg. Der Weg über den Fluss ist der Kürzere, war aber in unserem Fall keine Alternative, da der Wasserstand des Flusses deutlich zu hoch war und die reißende Strömung ein Überqueren unmöglich machte. Somit blieb nur der „Landweg“ über einen schmalen, schlecht zugänglichen Feldweg. Wir packten alle unsere Sachen zusammen und beförderten alles Benötigte bis zum Eingang, eine kleine Kletterpassage rundete die beschwerliche Schlepperei ab.

    Alle 4 Cavebase Mitglieder beschlossen bis zum 3. Sump zu tauchen, damit bestand unsere Ausrüstung je Taucher aus:

    • 1x D12 RB80 Frame inkl. Rebreather mit 18/45
    • 1x Suex XK1 Scooter
    • 1x Team Backup XK1 Scooter
    • 1x 35er Nitrox als Bottom Gas

    Auf Dekogase konnten wir gänzlich verzichten, der Verlauf der Höhle deutete bereits an, dass wir sicher keinen dekopflichtigen Tauchgang durchführen würden. Die Tiefen lagen lediglich zwischen 2 und 28m, trotzdem haben wir eine 40uft Sauerstoff als „Safety“ im Eingangsbereich deponiert.

    Die Schlepperei war wirklich nicht zu unterschätzen, zuerst mussten wir den Eingang der Höhle auskundschaften, dass alleine kostete uns mehrere Stunden. Jetzt musste das gesamte Tauchmaterial von vier „Doppel 12 Rebreather/Scooter Tauchern“ in den ersten Trockenteil befördert werden, um unmittelbar danach eine sehr flache, fast vollständig geflutete Passage zu überwinden. Als das geschafft war, ging‘s richtig zur Sache; ein weiterer extrem flacher und zugleich steiler, völlig verschlammter, quer liegender Schacht musste wieder mit dem ganzen Gerödel überwunden werden. Erst jetzt erreichten wir eine Stelle an der ein Abtauchen möglich war – aber an dieser Stelle war das Wasser wiederum so tief, dass die Ausrüstung im Wasser angelegt werden musste – auch sehr schön.

    Trotz des beschwerlichen Zuganges hatten wir wahres Glück! Normalerweise steht das Wasser wesentlich flacher in der Höhle, so dass eigentlich zwei weitere Trockenstellen in der Höhle entstehen – und wenn das der Fall ist, wird die Schlepperei gleich um Faktoren größer, aufwendiger und um Dimensionen schlammiger. Wir waren überglücklich, dass wir bei dieser Tour einen so hohen Wasserstand vorfanden. Wir konnten alle Sumps fast schon bequem übertauchen.

    Wir wollten eigentlich am ersten Tag das Equipment in die Höhle befördern um am Nachmittag zu tauchen. Tja, das war ein guter, aber leider viel zu ambitionierter Plan. Der erste Vipere Tag endete mit einem vollständigen Vorschleppen und Zusammenbauen der Ausrüstung. Wir entschlossen uns das Material über Nacht in der Höhle zu platzieren um am Folgetag ausgeruht den Tauchgang absolvieren zu können. Im Nachhinein ein sehr guter und stressfreier Plan, den wir nur jedem so empfehlen können.

    Die Höhle zeigt zu Beginn in jeder Hinsicht ihre „Zähne“. Schwerer Zugang, extrem viel Schlamm und sehr starke Silt-Out Situationen – aber, wie so oft beim Höhlentauchen, verflüchtigt sich der Schlamm mit zunehmender Penetrationstiefe. Ab ca. 100m war so gut wie gar kein Silt mehr auszumachen. Das Wasser wurde glasklar und bot Sichtweiten jenseits der 20 Meter. Die Gangverläufe gingen auf und ab, wechselten immer wieder die Richtung und waren unglaublich markant ausgewaschen. Hier machte scootern wahnsinnig viel Spaß!

    Tobias und Wilke haben sich die dritte Auftauchstelle nach etwas mehr als 2km Scooterstrecke angesehen, die Luft war extrem schlecht, bereits nach wenigen Minuten an der Oberfläche setzte Schwindel und Übelkeit ein. Die beiden beschlossen auf einen Ausstieg zu verzichten und traten nach wenigen Minuten den Rückweg an. Marc und Andreas sind als zweites Team getaucht und haben den gleichen Tauchgang absolviert.

    Unsere XK1 Scooter haben uns zuverlässig rein- und wieder herausgezogen, wir hatten zwar einen Backup Scooter dabei, allerdings sind wir die Distanz von etwas mehr als 4km jeweils auf einem Scooter gefahren.

    Nach dem Tauchgang haben wir uns alle über den gelungenen Trip gefreut, unsere 2 stündige Oberflächen-Mittagspause haben wir zum Erzählen genutzt – und wir hatten viel zu erzählen, mussten uns aber kurzfassen, schließlich musste das gesamte Equipment wieder heraus befördert werden – ein Knochenjob nach einen so langem Tauchgang. Aber mittlerweile hatte sich so etwas wie Routine eingestellt und das Befördern der Materialien klappte wesentlich besser als noch am Vortag.

    Ein herzliches und dickes Dankeschön geht an dieser Stelle an die weDIR, die uns vorbehaltslos über diese tolle Höhle informiert haben und uns damit wirklich schöne und unvergessliche zwei Tage beschert haben.

    Natürlich haben wir uns in dieser Woche auch noch ein paar Fun Tauchgänge gegönnt. Marc und Andreas sind die Landenouse bis zum Ende getaucht und haben in der Ressel den deep loop durchtaucht. Wilke und Tobias mussten leider einen Tauchgang an der Cabouy wegen schlechter Sicht abbrechen, aber die Beiden konnten zum Ende der Woche doch noch einen schönen Tauchgang in der Ressel zum Wasserfall durchführen.

    Insgesamt eine tolle Woche, mit viel Spaß, Freude und ein klein wenig positivem Schweiß:-). Ein toller Ausflug!

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

  • Gourneyras – EoL

    Gourneyras – EoL

    Team: Marc, Andreas, Florian, Heinke, Manuel, Benjamin, Anke, Guy, Oli, Tobias und Wilke

    Irgendwie zieht uns das Herault immer wieder magisch an. Während wir uns die letzten Jahre auf die Gourneyrou konzentriert haben, haben wir uns dieses Jahr die Gourneyras vorgenommen. Die Gourneyras liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Gourneyrou und liegt ähnlich anspruchsvoll in einem Tal mit ungefähren 70 Höhenmetern Unterschied zwischen dem letzten begehbaren Weg und dem Höhlenpool. Logistisch gesehen also wieder ein recht hoher Aufwand, insbesondere auch deshalb weil die Höhle eine größere Tauchtiefen mit sich bringt. Sie fällt gleich zu Beginn auf über 50m Wassertiefe ab und leitet den Taucher für fast 1000m durch einen gewaltigen Gang bei einer Durchschnittstiefe von über 60m. Für uns hieß das in den meisten Fällen Doppel 20 Konfiguration mit Rebbi inkl. Scooter. Diesmal hatten wir also wirklich viel Equipment dabei.

    Das Cavebase Projektziel

    Das Cavebase Team hat sich für diese Expedition zwei wesentliche Ziele gesetzt. An erster Stelle stand, dass jeder seinen Wunschtauchgang an dieser außergewöhnlich schönen Höhle durchführen kann. An zweiter Stelle wollten Tobias und Wilke bei ihrem Push-Tauchgang das Ende dieser Höhle erreichen, Robin und Roland, sowie die EKPP hatten bereits berichtet, dass es kein Weiterkommen gibt. Allerdings ist es bei auf Grund der schieren Größe der Höhle sehr gut möglich einen Anschlussgang ausfindig machen zu können.

    Tag 1

    Das Hinab befördern von Material zum Höhlenpool ist an der Gourneyras in der Tat ein wenig einfacher, die Tatsache, dass das Plongée Sout Team mit Frank Vasseur  eine Seilbahn angebracht hat, macht den Zugang für normales und leichtes Tauchequipment deutlich einfacher. Allerdings erschien uns die Konstruktion für unsere Doppel 20 Geräte einfach nicht stabil genug, so dass wir kurzerhand unsere eigene Seilbahnkonstruktion aufgebaut haben. Dank dem mittlerweile sehr erfahrendem und eingespielten Cavebase Team hatten wir bereits nach wenigen Stunden die Seilbahn aufgebaut und in Betrieb genommen. Nach ca. 4,5h Seilbahnbetrieb hatten wir alles nach unten befördert und nun lagen dort: 70 Stages, sieben XK1 Scooter, zwei Halcyon T-16 Scooter, ein Gavin, ein SUEX Magnum Scooter, fünf Doppel 20 Rebreather Frames, ein D12 Rebreather Frame, zwei Doppel 20 OC Geräte, sechs Doppel 12, zwei Sidemount RB80, ein Habitat, 7 Heiztanks und unzählige Taschen, Trockis, Regler, Akkutanks, Lampen und Tragetaschen; eben alles was ein Höhlentaucher für einen ca. 5h Tauchgang auf ca. 60m Durchschnittstiefe so braucht.

    Unten am Pool begangen die ersten bereits mit dem Zusammenbau des Equipments – zuerst die Supportgeräte, um das Habitat zu setzen. Benjamin, Anke, Guy, Florian und Heinke haben in Rekordzeit das Habitat gesetzt und auch gleich bestückt. Danach haben die Fünf auch noch die flachen Depots bis 21m angelegt. Am Abend waren wir mit unserer eigenen Leistung hochzufrieden – alles unten, Habitat einsatzbereit und bis 21m lagen alle Supportgase an der richtigen Stelle – besser hätte es nicht laufen können, wir haben unsere eigenen Erwartungen für diesen Tag deutlich übertroffen!

    Tag 2

    Der nächste Tag sollte unser erster richtiger Tauchtag werden. Marc und Andreas haben sich auf ihren 4h Tauchgang vorbereitet, die Beiden haben sich den Schacht nach knappen 1.000m genauer ansehen und wollten ggf. noch einen kleinen Abstecher auf 100m Wassertiefe wagen. Tobias und Wilke hatten die beiden noch gebeten die Leinensituation bis dorthin zu prüfen und ggf. Löcher in der Leine zu flicken. Die beiden haben sich in aller Ruhe fertig gemacht, sind gegen Mittag abgetaucht und haben die Leine bis zum tieferen Teil des Schachtes in stand gesetzt – nach etwas über 4h steckten die beiden planmäßig den Kopf aus dem Wasser.

    Während Marc und Andreas im Wasser unterwegs waren hatten wir Glück und konnten Frank Vasseur mit seinen Tauchschülern persönlich kennenlernen. Frank hatte an diesem Tag ebenfalls geplant die Gourneyras zu Trainingszwecken zu betauchen, wir halfen seinem dreier Teams das Equipment von der Bergstation zum Pool zu befördern. Vor und nach seinem Training konnten wir die Gelegenheit nutzen um wirklich tolle und sehr aufschlussreiche Gespräche mit ihm und seinem Team zu führen – eine willkommende Abwechslung!

    Manuel und Florian haben sich etwas versetzt zu Marc und Andreas vorbereitet, die Beiden haben ihren Tauchgang dazu genutzt die tieferen Push Depots für Stages und Scooter anzulegen. Tobias und Wilke hatten vorgeschlagen bei ca. 400m ein Depot für den Push Tag anlegen. Dieses Depot sollte zugleich als Safety Depot für alle anderen nachfolgenden Tauchgänge dienen – insbesondere für unsere OC Teams. Im Fall der Fälle waren alle Tauchpläne so optimiert, dass ein Austauchen mittels OC von jedem Punkt der Höhle aus möglich gewesen wäre. Auch Manu und Florian kamen nach gut 3 Stunden wieder aus dem Wasser.

    Am Ende des ersten Tauchtages waren somit alle Depots angelegt, die Leine geflickt und Marc, Andreas, Manuel und Florian konnten über die ersten Impressionen berichten. Leider wurde die Sicht im tieferen Bereich nicht besser – es waren zwar immer noch lockere 20m aber durch die enormen Dimensionen der Höhle wirkte das Wasser milchig.

    Tag 3

    Sonntag, der 22. Juni stand im Zeichen des Explorations Tauchganges. Tobias und Wilke hatten Ihre Geräte bereits am Vortag hergerichtet und tauchten um 9:15 Uhr ab. Beide folgten dem Gangverlauf auf einer Durchschnittstiefe von ca. 60m, bei 400m haben die beiden Ihre Backupscooter (2x XK1 und die tiefen Atemgase (12/70)) aufgenommen und nach knappen 1000m Eindringtiefe haben sich die Beiden den Schacht hin abfallen lassen. Ab diesem Zeitpunkt ist der Verlauf dieser Höhle auch weiterhin spektakulär, die Gänge sind riesig groß und kaum auszuleuchten.

    Tobias und Wilke hatten die Pläne von vorherigen Tauchteams genau studiert und so war es verhältnismäßig einfach den „Roland & Robin“ Gang zu entdecken und abzutauchen. Die Beiden haben auch die Fortsetzung der EKPP entdeckt und sind dieser Leine bis zum Ende gefolgt, kurz vor dem finalem Ende der Höhle erschwert eine Engstelle das Weitertauchen, aber mit ein wenig Geruckel kamen die Beiden mit Ihren D12 und D20 Frame inkl. Sidemount gut durch.

    Das Ende der Höhle ist nach guten 2,5km wirklich verblüffend, einfach eine vollständig geschlossene Wand, keinerlei Loch oder sonst ein Zeichen, dass die Höhle sich hier fortsetzen würde. Wilke und Tobias haben also fast schon enttäuscht den Rücktritt angetreten und auf dem Rückweg noch kleinere Passagen abgetaucht – ein kurzes Stück neue Leine haben die beiden dann doch noch verlegt, aber auch hier endete der Gang schon nach wenigen Metern.

    Nach über 4,5h Grundzeit zwischen 60 und 100m erreichten die Beiden Ihren ersten Dekostop, das Supportteam war fast auf die Minute pünktlich und so fand das erste Treffen nach der langen Grundzeit feierlich auf dem 57m Stop statt. Die Beiden hatten jetzt noch eine ewig lange Dekozeit von über 10h vor sich – immer wieder begleitet von den anderen Cavebase-Teammitgliedern.

    Alles klappte wie am Schnürchen und morgens gegen 1:45 Uhr tauchen Tobias und Wilke erschöpft aber glücklich auf! Im Lager angekommen haben wir dann noch kräftig gefeiert und das Projekt ausklingen lassen.

    Tag 4

    Der heutige Tag stand im Zeichen des „freien Tauchens“, d.h. jeder hat die Zeit für seinen Tauchgang genutzt. Heinke, Anke und Ben haben als OC Team eine Tauchgruppe gebildet. Die Drei haben sich den tieferen Teil des Ganges bis etwas über 60m Wassertiefe genau angeschaut und die riesigen Dimensionen der Höhle genossen, nach 2,5h tauchte das Team gutgelaunt und sichtlich beeindruckt auf.

    Marc und Andreas haben die Zeit für einen weiteren Tauchgang genutzt und sind nochmal den Gang bis zum Schacht gescootert. Diesmal musste keine Leine geflickt werden und die Beiden konnten den Tauchgang ganz nach Ihren eigenen Vorstellungen gestalten. Nach 5h waren die beiden ebenfalls wieder an der Oberfläche angelangt – gut gelaunt und sehr zufrieden.

    Manu und Flo hatten sich die gut 1km Strecke bis zum Schacht oder tiefen Knick vorgenommen. Die Höhle fällt im Eingangsbereich relativ schnell bis ziemlich genau 60m ab um sich dann zwischen 40 und 70m entlang zu ziehen. Die Höhle ist in dem Bereich riesig und mit der gegebenen Sicht war oft die nächste Wand nicht zu sehen. Hier ist viel Platz um gemütlich nebeneinander zu Scootern oder leicht versetzt zu versuchen möglichst viel Gang auszuleuchten. Nach ca. 30’ erreichten die beiden den Schacht der bei etwa 55m beginnt, liessen sich kurz auf 75m fallen die die MOD des gesteckten Gases hergab, sahen sich kurz um und machten sich wieder auf den Weg zurück. Zurück am Eingangsschacht hat man gut eine Stunde auf 60m verbracht was in dem Fall zu einem Tauchgang von 4,5 Stunden geführt hat. Dabei war die Deko konservativ ausgelegt. Schließlich ist man ja weit von der nächsten Möglichkeit zur Hilfe entfernt.

    Tag 5

    Der letzte Projekttag endete wie der erste begonnen hatte – mit viel Schlepperei. Nach den abgeschlossenen Tauchgängen mussten die gut 2.5 Tonnen Ausrüstung wieder nach oben. Das hieß alle Mann (Frau) an die Seilbahn und Schleppen. Dank der sich inzwischen aufgebauten Übung hatten wir bis Mittag aber schon alles wieder oben an der Straße.

    Im Lauf der nächsten beiden Tage machte sich das Team dann häppchenweise auf den Nachhauseweg. Eine tolle Woche, mit viel Spaß, Freude und ein klein wenig positivem Schweiß:-).

    In diesem Sinne

    Euer Team Cavebase

  • Kroatien – 2014

    Kroatien – 2014

    Teilnehmer: Marc, Tobias, Heinke, Benjamin, Anke, Steffen und Wilke

    Kroatien stand schon seit längerem auf unserem Plan. In diesem Jahr war es nun endlich soweit. Florian hat für dieses Projekt die komplette Organisation übernommen und der Cavebase damit eine Woche Höhlentauchen der Extraklasse geboten. Leider konnte Florian an diesem Projekt nicht teilnehmen, weil er sich unmittelbar vor dem Start den Fuß gebrochen hat – sehr, sehr schade.

    Wie jedes Projekt hat auch dieses mit jeder Menge Schreibkram begonnen, Kroatien ist grundsätzlich wegen seiner gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht unbedingt als „tauchfreundlich“ einzustufen. Diese Lage verschärft sich um ein Vielfaches wenn man Höhlen im Inland betauchen möchte, die zusätzlich als Trinkwasservorräte ausgewiesen werden. Aber Florian hatte recht gute Kontakte, so dass die Genehmigungen nach einem regen Mailaustausch kein Problem mehr darstellten.

    Tag 1 – Anfahrt:

    Wir ersparen uns die epische Beschreibung der Anfahrt, sie ist, wie immer beim Höhlentauchen, grausam lang und langweilig. Aber immerhin nach ca. 9h Fahrt sind wir am Hotel angekommen.

    Der erste Tag ist wie immer ein Tag zum „akklimatisieren“. Es ist grundsätzlich kein guter Rat nach einer anstrengenden Fahrt direkt einen tiefen Tauchgang zu absolvieren, so war es dann auch hier. Wir haben unser Equipment geprüft, die Zimmer eingerichtet, die Ladegeräte angeschlossen und das wunderschöne Wetter genossen. Überhaupt war diese Woche eine wunderschöne Spätsommerwoche mit durchschnittlichen 20-24°C – alles ohne Regen.

    Location Nr. 1: Glavas Cave

    Der erste Tauchgang führte uns zu einer kleinen Kapelle mit einem beeindruckenden Pool. In Facebook tauchten in den vergangenen Monaten immer mal wieder Bilder von diesem Höhlenpool auf – und was sollen wir sagen? Es sieht wirklich beeindruckend aus. Kristallklares Wasser in einem Höhlenpool, der aus der Luft aussieht wie ein Auge – unglaublich schön.

    Wir teilten uns in zwei Teams auf. Tobias und Marc erkundeten den unteren Bereich der Höhle bis ca. 80m Wassertiefe, während die OC Teams die beiden oberen Seitengänge erkundschafteten.

    Marc und Tobias tauchten nach guten 2,5h von ihrem knapp 100m tiefen Tauchgang wieder auf, trotz Heizung froren die Beiden in dem gerademal 8°C kaltem Wasser – die Tauchzeit war zumindest hier aufgrund der Wassertemperaturen arg beschränkt. Die OC Teams kamen nicht weniger ausgekühlt aus dem Wasser – aber beide Teams strahlten über beide Ohren. Alle Gangverläufe sind für sich auf ihre Art spektakulär. Die flachen und engen Gänge auf 12 und ca. 20m wechseln ihre Tiefe bis hin zu einer Auftauchstelle – der tiefere Verlauf der Höhle windet sich schraubenartig in die Tiefe – die Höhle fällt hier mehr oder weniger senkrecht ab. Die Gesteinsfarbe ist stellenweise „schneeweiß“, so dass die Höhle auf allen Levels als sehr geräumig und „freundlich“ wahrgenommen wird.

    Am ersten Tag spürte man noch den Flow – im Laufe der Woche wurde dies aber immer weniger – sehr zur Freude der OC Teams, weil sie nun etwas schneller und weiter vorschwimmen konnten.

    Location Nr. 2, Modric:

    Ein Tag am Meer gefällig? In der Höhle von Modric kein Problem! Wir haben uns am Vorabend darauf geeinigt den zweiten Tauchtag am Meer zu verbringen. Gerade mal 2h Autofahrt und schon waren wir bei herrlichem Wetter direkt am Meer angekommen. Während in der Glavas Höhle das Scootern wenig Spaß bereitete – war diese Höhle wesentlich besser geeignet. Tobias und Marc beschlossen die Höhle bis zum bekannten Ende von ca. 500m zu betauchen, die Tiefen lagen zwischen 20 und 40 Meter und so mussten keine langen Dekozeiten eingeplant werden – die Wassertemperatur war hier ebenfalls wesentlich komfortabler – mit ca. 10-12 Grad konnte im Süßwasserbereich fast „unendlich“ lange getaucht werden. Allerdings glänzte die Höhle nicht gerade mit perfekten Sichtbedingungen, eine dunkle, leicht siltige Höhle, bei der man zumindest beim Scootern sehr konzentriert sein musste. Marc und Tobias erreichten souverän das Ende der Höhle und suchten den hinteren Teil intensiv nach einer Fortsetzung ab. Leider ohne Erfolg – hier geht es augenscheinlich aber einfach nicht weiter.

    Für unsere OC Teams war die Höhle ebenfalls ein willkommener Kontrast zum Vortag. Hier hatte man Salzwasser, Haloclynes und unterschiedliche Wassertemperaturen. Der Verlauf der Höhle war gänzlich anders und die dunklen Wände stauchten die Höhle weiter zusammen. Alle Teams waren begeistert und auf der Rückfahrt wurde fleißig spekuliert ob es noch weitere solcher Höhlen in diesem Gebiet geben würde.

    Location Nr. 3, Radonino

    Stauseetauchen? Jepp, in Kroatien ist Stausee-Höhlentauchen möglich. An diesem Tag haben wir uns für die Radonino Höhle entschieden. Das einzig was wir wussten, war, dass hier eine max. Explorationstiefe von etwa 200 bis 300m erreicht wurde. Verlauf, Tiefenprofile, selbst der Eingang sind nicht gut dokumentiert – man ist also zwingend auf lokale Unterstützung angewiesen.

    Dieser Tag war vermutlich der beste in der gesamten Woche! Wir wussten nicht genau wo der Eingang lag, nur, dass er min. 500-700m von der nächstgelegenen Einstiegsstelle entfernt lag. Also Anfahrt nur mittels Scooter möglich – natürlich waren uns auch die Strömungsbedingungen unklar – von der Leinensituation ganz zu schweigen. Also schmiedeten wir folgenden Plan:

    1. 3 Teams sollten die Höhle betauchen, OC Team 1 zum Entdecken des Eingangs, prüfen der Bedingungen und herstellen einer ordentlichen Leinensituation.
    2. OC Team 2 sollte entweder Team 1 bei Misserfolg ablösen oder aber als Dokumentationsteam arbeiten.
    3. Team 3 war das Push Team mit Tobias und Marc. Die Beiden wollten das Ende der Höhle erreichen und dort nach einer Fortsetzung suchen.

    Wir hatten riesiges Glück, Team 1 mit Benjamin und Anke fanden sofort den Eingang. Die Strömung war zwar stark aber noch erträglich und die beiden konnten sogar das vordere Leinenstück reparieren! Somit war klar, dass das Pushteam als nächstes Tauchen konnte. Marc und Tobias haben sich also fertig gemacht und sind mit einem 18/55 bewaffnet in die Höhle eingefallen. Die Beiden haben das Ende erreicht und sogar noch um ca. 100m verlängert. Team 3 ist kurz nach dem Push Team abgetaucht, Heinke, Steffen und Wilke hatten sich vorgenommen eine Fotosession in der Höhle zu erstellen – auch die drei kamen auf Ihre Kosten und konnten zumindest im vorderen Teil ein paar beeindruckende Unterwasseraufnahmen erstellen.

    Location XX:

    Location XX? Wir befanden uns mitten in einem gewaltigen Karstgürtel, somit ist es nicht verwunderlich, dass viele unentdeckte Höhlen in diesem Gebiet vermutet werden. Wir haben die Gelegenheit genutzt um uns ein wenig umzusehen, tatsächlich hatten wir nach ein paar Gesprächen neue „locations“ ausfindig gemacht. Es ist unglaublich wie zeitraubend es sein kann einen Höhlenpool zu suchen, von dem man nur eine ungefähre Lagebeschreibung erhält. In Summe haben wir einen ganzen Tag investiert.

    Am späten Nachmittag lag ein kleiner, mit kristallklarem Wasser gefüllter Höhlenpool vor uns. Wie im Affekt hatten Steffen und Heinke Ihre Trockies angezogen um herauszufinden ob dieser Pool betauchbar sein könnte. Um es kurz zu machen: es befindet sich definitiv eine betauchbare Höhle an diesem Ort. Der Eingang ist allerdings so schmal, dass man nicht mehr als den Kopf in die Höhle stecken kann. Selbst das Wegräumen von Steinen brachte uns nur wenig tiefer in die Höhle. Hier hätten man nur mit einem massiven Eingreifen in die Natur einen Eingang herstellen können – logischerweise war dies für uns überhaupt keine Option und so blieb das Ergebnis nach anfänglicher Hoffnung ein wenig frustrierend – man muss diesen Frust wirklich bildlich vor Augen führen, da steckt man eine Kamera unter Wasser durch den engen Höhleneingang, filmt quasi blind und sieht später auf dem Video einen großen, potentiell betauchbaren Gang! Aber man kommt wegen der engen Öffnung niemals hinein! Sehr, sehr frustrierend, aber zugleich auch fast schon wieder aufregend – das ist eben was „Explorationen ins Unbekannte“ ausmacht.

    Equipment Check:

    Cavebase entwickelte in den vergangenen 24 Monaten einen Trockentauchanzug, der speziell für das technische Tauchen in und außerhalb von Höhlen geeignet sein wird. Einige Teammitglieder hatten zum Projekt den Prototypen dieses neuen Bare Anzugs dabei. Dieser wurde bei unseren Tauchgängen auf „Herz und Nieren“ getestet – die Anzüge mussten wirklich leiden! Aber am Ende waren wir extrem zufrieden mit diesen Anzügen! Auf der Boot im Jan. kann sich jeder gerne über diese neuen Anzüge informieren.

    Resümee:

    Die Woche ging viel zu schnell um, die Tauchgänge an den oben genannten Locations flogen förmlich an uns vorbei! Wir haben die Höhlen teilweise mehrfach betaucht, weil es einfach sehr, sehr schöne locations sind – und am Ende der Woche haben wir schon ein wenig wehmütig die Rückfahrt angetreten, aber – wir kommen wieder!

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

  • Frankreich Lot 03-2013

    Frankreich Lot 03-2013

    Teilnehmer: Benjamin, Anke, Manuel, Tobias, Wilke, Ike, Florian

    Und wieder ruft Frankreich…

    Frankreich bleibt für Deutschlands Höhlentaucher einfach die nächstgelegene und beste Adresse um diesem außergewöhnlichen Hobby nachzugehen. Auch in diesem Jahr hat sich eine Mischung aus Starnberger Tauchpartnern und Cavebase Mitgliedern auf den Weg gemacht um diese sehr schöne Gegend ausgiebig zu betauchen.





    Wie immer steht zu Beginn die herausfordernde Anfahrt auf dem Programm, 1300km mit einem 100er Anhänger sind schon eine harte Nummer. Nach 15h „dienstlicher Reisezeit“ waren wir auch schon an unserem Ferienhaus angekommen. Vorher haben wir allerdings noch schnell der Ressel und der Landenouse einen Besuch abgestattet, die letzten Tage hatte es immer wieder geregnet und wir wollten unbedingt noch am Anreisetag die Bedingungen überprüfen. Der Flow in der Ressel war von außen betrachtet fast schon grenzwertig, aber wir waren der Meinung, dass es einen Versuch wert sein würde. Die Landenouse hatte einen recht hohen Wasserstand und wäre eine gute Alternative. Der Plan stand: Ressel, zweimal den deep loop durchtauchen.

    Am ersten Tauchtag ging‘s um 6:30 Uhr los; aufstehen, frühstücken, Auto packen und bereits um 8:00 Uhr standen Tobias und ich an der Ressel, völlig unerwartet – völlig alleine. Nach einer weiteren Stunde war auch schon unser Equipment am Einstieg platziert. Jeder von uns hatte folgendes dabei:

    • Doppel 20 Frame mit RB80, 12/60
    • Bottom Stage 80cuft, 17/55
    • Deko 80cuft Stage, 35/35
    • Deko 80cuft Stage, 50/25
    • Deko 7L und 2x 40cuft Stages, 100%
    • Heiztank, 14 Ah
    • ADV42 Magnum Scooter
    • Bonex Discovery RS

    Das eintauchen in die Höhle war eine wirklich harte Nummer, am Ausgang blies die Höhle mit einer mir bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt starken Strömung. Es war unmöglich mit unserem Equipment in die Höhle zu tauchen, unsere ADV42 Scooter waren nicht stark genug und so beschlossen wir jedes Teil einzeln mit dem Discovery RS in die Höhle zu fahren. Erst nach 60min. waren wir am Schacht angelangt und konnten unser 17/55 stecken.

    Selbst im Schacht war die Strömung deutlich spürbar, ehrlich gesagt nervte sie gewaltig, bei jedem Halt, bei jedem Stagewechsel zog die Strömung Scooter und Stages mit sich und als Resultat haben sich immer wieder die Ausrüstungsteile so ineinander verkeilt, dass mehrere Minuten zum neu sortieren erforderlich wurden.

    Dummerweise hatte ich auf meiner Bottom Stage einen Apeks Regler montiert, der durch seine Überkompensation auf 70m Wassertiefe, bei einer Eindringtiefe von ca. 1200m, den Rebreather zum unkontrolliertem Abblasen brachte, ehe ich es bemerkte war die Stage fast leer, Tobias kontrollierte zwar noch die Situation, konnte das Abblasen aber auch nicht weiter verhindern – zu diesem Zeitpunkt war uns der Grund für das Abblasen einfach nicht klar, also Rebreather außer Betrieb genommen, OC gegangen, Daumen hoch!

    Nach ca. 5Min. OC Atmung konnte der Rebreather wieder in Betrieb genommen werden. Am D20 Frame, der nun als Bailout im Rebreatherbetrieb verwendet wurde, sind glücklicherweise MK25 Regler montiert, die ihren Mitteldruck konstant halten. Somit war der Rebreather wieder voll einsatzfähig und wir konnten wie geplant austauchen.

    Leider konnten wir den zweiten deep loop nach diesem Problem nicht mehr tauchen, also ging es mit der Strömung und „Vollgas“ wieder auf den Weg nach Hause. Nach ca. 4h Tauchzeit sind wir erleichtet aber auch ein wenig genervt aufgetaucht.

    Landenouse – bis zum „bitteren“ Ende

    Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Landenouse, vor uns war bereits eine Höhlentauchgruppe aus Frankfurt im Wasser, wir beobachteten deren Treiben sehr gespannt und als die Gruppe abtauchte wässerten wir unser Equipment.



















    Tobi und ich hatten uns vorgenommen die Landenouse bis zum Ende auf ca. 90m, bei ca. 800m Eindringtiefe zu betauchen. Als Equipment hatten wir dabei:

    • Doppel 20 Frame mit RB80, 12/60
    • Bottom Stage 80cuft, 12/60
    • Deko 80cuft Stage, 35/35
    • Deko 80cuft Stage, 50/25
    • Deko 7L und 2x 40cuft Stages, 100%
    • Heiztank, 14 Ah
    • Bonex Discovery RS

    In Summe also etwas weniger als am Vortag in der Ressel, die Fahrt durch die Landenouse war ein Traum, die Sicht war im vorderen Bereich nicht so gut, wurde aber im hinteren Teil immer besser. Stellenweise konnten wir sicher über 6m weit schauen. Die Landenouse ist vom Profil her eine sehr schöne Höhle, nicht tief, schön kurvenreich, auf- und ab’s und das alles bei recht komfortablen Gangdimensionen. Tobi und ich sind also fröhlich bis zum Ende vorgescootert. Im hinteren Teil waren wir beide gezwungen unser 12/60 zu stecken, die Höhle nimmt auf den letzten Metern sehr rasant an Tiefe zu, 88m waren das Maximale, außer einem Kieselversturz gibt es da aber nicht viel zu sehen.

    Der Rückweg war genau so entspannend wie der Hinweg, auf 21m noch schnell die Heizung angesteckt und die mollige, externe Wärme in 13°C „warmen“ Wasser genossen. Nach etwas über 3h Stunden waren wir wieder an der Oberfläche angekommen. Ein schöner Tauchgang.

    Trou Madame

    Immer einer Reise wert, zwar schwer zu erreichen, aber sehr einfach und auch sehr schön zu betauchen. Der Wasserstand war recht hoch, und so konnten die sonst im trockenen liegenden Passagen bequem übertaucht werden. Die Sicht war mit 20m sehr, sehr gut. Das ganze Team hatte sich für den heutigen Tag vorgenommen hier zu tauchen. Um die Anzahl der Ausrüstungsgegenstände die vorzutragen sind, zu reduzieren, haben wir beschlossen, dass wir nur 4 OC Geräte, 7 Stages und einen Sidemount Rebreather vortragen. Getaucht wurde in zwei Teams, Team Eins mit 4 Personen und Team Zwei mit 3 Personen.





















    Folgendes Equipment haben wir verwendet:

    • Doppel 12, OC
    • Bottom Stage 80cuft, EAN30
    • Side Mount pSCR (Wilke)

    Im Vergleich zu den beiden vorherigen Tagen also ein sehr angenehmer Tauchgang, trotz der leichten Strömung erreichten wir nach 40min. die 500m Marke und beschlossen den Rückweg anzutreten, nach weiteren 26min. waren wir bereits wieder am Eingang angekommen, ein kleines Indiz dafür, wie stark die Strömung hier unseren Flossenvortrieb beeinflusste.

    Team Zwei tauchte etwas länger und nachdem hier auch alles nach Plan verlief, verräumten wir das Equipment wieder in unseren Fahrzeugen und fuhren zum Grillen in unsere Ferienwohnung.

    Ressel die 2.

    Die Strömung in der Ressel hatte sich mittlerweile gelegt, so dass Tobias und ich vor der Wahl standen entweder die Biwak Halle oder den deep loop erneut zu betauchen. Wir entschieden uns für den deep loop – diesmal aber mit zwei Umrundungen. Equipmenttechnisch hatten wir dasselbe dabei wie bei unserem ersten, gescheiterten Versuch. Diesmal klappe alles nach Plan. Alle Apeks Regler wurden von den tieferen Gasen verbannt und somit funktionierte der Rebreather auch wie gewohnt. Nach 5h war der Tauchgang vorbei und die Impressionen der hinteren Gangverläufe wirkten noch lange nach, ein sehr schöner Tauchgang mit wirklich interessanten Felsformationen.





































    Ressel die 3.

    Tobias entschied sich für einen Tag Pause, seine Ohren drohten sich zu entzünden und wir wollen unseren letzten Tauchgang nicht gefährden. Ich habe die Gelegenheit genutzt um UW-Fotos von Ike, Benjamin und Anke zu schießen. Manuel und Florian haben beschlossen den deep loop zu tauchen, also haben alle fleißig mit angepackt und die beiden bei der Schlepperei unterstützt. Am Abend wurde ausgiebig das Erlebte diskutiert – ein entspannter, wenn auch zeitweise leicht verregneter Tag.

    St. Saveur

    Biwak Halle oder St. Saveur? Tobias und ich beschlossen die St. Saveur zu betauchen. Tobias kannte alles hinter dem Versturz liegende nicht und damit war es für uns beide eine neue, unbekannte Höhle – und etwas aufregender als die Biwak Halle. Auf dem Plan stand, den Versturz zu passieren, den hinteren Teil auszukundschaften und wenn möglich die 100er Marke zu erreichen. Unser Equipment für diesen Tauchgang bestand aus:

    • Doppel 20 Frame mit RB80, 12/60
    • Bottom Stage 80cuft, 12/60
    • Deko 80cuft Stage, 35/35
    • Deko 80cuft Stage, 50/25
    • Deko 7L und 2x 40cuft Stages, 100%
    • Heiztank, 14 Ah
    • Bonex Discovery RS
    • Suex XK1 (Backup bei Tobias)

    Der Eingangsbereich wurde auf Grund der starken Strömung wieder zu einer Herausforderung, wie bei der Ressel waren wir gezwungen jedes Teil einzeln in die Höhle zu transportieren und das bei einer wirklich beeindruckenden Strömung. Dazu kommt noch, dass der Eingangsbereich mit einem D20 Frame zu einer Restrcition wird und erst nach mehreren Versuchen konnten wir diesen Teil der Höhle hinter uns lassen.































    Der Tauchgang war wirklich beeindruckend. Die Höhle fällt schnell auf über 70m ab, steigt dann wieder auf, bietet mit einem Versturz eine kleine, aber unproblematische Restriction um danach wieder rapide auf 80m zu fallen.

    Die Leinensituation ist bis kurz hinter dem Versturz sehr aufgeräumt. Ab 80m beginnt aber allerdings ein kleines Chaos, kreuzende Leinen nach oben, nach unten, seitlich, auf dem Boden liegend. Fast überall liegen alte und verwaiste Leinereste. So war es nicht verwunderlich, dass wir den tiefen Spalt zunächst nicht entdeckten, erst nach dem zweiten Anlauf folgten wir den richtigen Leinen zu einem wirklich beeindruckenden Spalt hinab auf über 100m Wassertiefe.

    Unser Plan bis 100m zu tauchen ging folglich auf, ehrlich gesagt haben wir uns beide geärgert, dass wir nur ein 12/60 dabei hatten, aber mit diesem Gas hatten wir bei 100m bereits die Bandbreite ausgeschöpft. Also drehten wir kurzerhand bei 100,0m Wassertiefe um und tauchten den gleichen Weg zurück.

    Nach etwas über 5h Tauchzeit war auch diese Impression schon wieder zu Ende, zufrieden und erschöpft räumten wir zusammen mit Benjamin und Anke unser Equipment in den Hänger und begaben und auf unseren Heimweg. In der Ferienwohnung war das Essen bereits zubereitet und die Woche Tauchen ging mit einem herrlichen Grill-Festmahl zu Ende.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

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