Kategorie: 2009

  • Lot Februar – 2009

    Lot Februar – 2009

    Team: Robin Sporrer, Roland Kring, Tobi Petzinger, Tibor Czuppon, Tim Löffler, Marc Grosse, Manu Schoch, Peter Gärtner, Fred Petzinger, Tobi Ziegler

    Nachdem die Anreise zum Teil durch Hagelstürme führte und auch im Vorfeld das Wetter nicht gerade optimal war, waren unsere Erwartungen an die Tauchbedingungen schon im Vorfeld etwas gedämpft. Wir trafen uns am ersten gemeinsamen Abend am knisternden Kamin. Tobi P, Fred und Tibor waren schon vor Ort und hatten bereits einige Höhlen betaucht, somit konnten sie über die aktuellen Bedingungen berichten. Ihr Bericht fiel insgesamt positiver aus, als wir befürchteten.

    Als Bleibe für diese Tour diente die Domaine de Gayfie, in der wir insgesamt 3 Häuser belegt hatten. Das Esszimmer des größten Hauses (18) diente als gemeinsamer Treffpunkt zum Planen, Besprechen und Ratschen, wurde aber auch gleichzeitig als Akkuladestation genutzt.

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    Die frühe Truppe (Tobi P, Fred und Tibor) machte die ersten Check Tauchgänge, jeweils OC mit einer Stage und maximaler Penetration von 250m. Sie betauchten am Sonntag die Ressel bei geringem Flow und mäßigen Sichtweiten von 4-6m. Am Montag folgte die Landenouse bei sehr geringem Flow und sehr guter Sicht (10-15m). Dienstags dann die St. Georges bei kaum Flow, die Sicht lag bei 5-7m.

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    Die Neuankömmlinge wollten als erstes in die Cabouy zum Warmtauchen. Als wir am Quelltopf ankamen, waren wir erstaunt, dass der Zaun verschwunden war und das Gebüsch rund ums Wasser entfernt wurde. Wir sind gespannt, was dort passiert.

    Der Quelltopf sprudelte und floss über fast die ganze Breite ab. Die Sicht erschien gut, und so beschlossen wir durchzustarten.

    Nachdem wir gemeinsam alles Material in den Pool gebracht hatten, tauchen zuerst Robin und Tibor ab. Bis Peter und Manu 15 Minuten später am Abtauchen waren, kam das erste Team schon wieder zurück und berichtete von 1-1,5m Sicht. Manu und Peter nutzen dann noch den Quellteich, um eine kleine Runde zu drehen.

    Etwas enttäuscht darüber, dass wir unsere Tauchgänge nicht antreten konnten, fielen wir erst mal über einen Supermarkt her und versorgten uns mit Rotwein, Käse und Steaks.

    Abends stießen dann Roland und Marc zur Truppe dazu. Sie hatten es nicht geschafft, sich von der Arbeit früher loszureißen und hatten deswegen den enttäuschenden Cabouy-Versuch verpasst. Abends wurde, wie es gute Tradition ist, viel geratscht.

    Am nächsten Morgen erwartete uns eine unerfreuliche Überraschung: Tims Auto hatte einen Plattenfuß. Dank Pauls Hilfe konnte das Radschloss mit „großem“ Werkzeug geknackt werden, der Reifen war dann schnell gewechselt. In Cajarc bekam er beim netten Automechaniker für 10€ den Reifen geflickt. Dieser Tauchtag begann dann eben etwas später.

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    Ein weiteres Ziel war die Ressel. Der Flow im Fluss machte es schwer, selbst mit Scooter den Höhleneingang zu erreichen, aber ab dort war der Flow dann moderat. In der Höhle fanden wir eine chaotische Leinensituation vor. Ab dem Schacht war ein Großteil der Leinen gerissen. Wegen der ganzen Flickerei kamen wir nicht ganz bis zum tiefen T. An eine Penetration bis zur Biwackhalle war nicht zu denken.

    Manu und Peter, sonst auf der Schwäbischen Alb gelegentlich auch in Trockenhöhlen unterwegs, entdeckten am Straßenrand ein größeres Loch im Berg und vermuteten einen Zugang zu einer Trockenhöhle. Diese beheimatete einige Fledermäuse und kleine Tropfsteine an der Decke. Sie endete bereits nach 20m enger Kletterei.

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    Resümierend hatten wir mit dem Wetter Glück, zur Wochenmitte etwas kälter, kaum Niederschlag und in der Sonne zum aushalten.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

  • Gourneyras Juni 2009

    Gourneyras Juni 2009

    Teilnehmer: Roland Kring, Robin Sporrer, Tim Löffler, Oli Kurtz, Peter Gärtner, Manu Schoch, Marc Große, Tobi Ziegler, Tibor Czuppon

    Gäste: Manuel Fiore, Christian Pinne, Fred Petzinger

    Wieder verschlug es uns an die Gourneyras: Nachdem wir letztes Jahr schon einmal da waren und von der Umgebung und der Höhle begeistert waren, packten wir unsere Ausrüstung und fuhren nach Südfrankreich. Doch dieses Mal kamen wir besser vorbereitet, hatten unsere Campingausrüstung optimiert und den Masterplan in der Tasche…

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    Das Ziel des Projektes war zum einen ein Besuch des Leinenendes der EKPP und gegebenenfalls nach einer Fortsetzung zu suchen und andererseits ein paar „Frischlinge“ ins Höhlentauchen einzuführen: Wir hatten Manuel Fiore und Christian Pinne eingeladen, mitzukommen. Beides sind erfahrene Trimixtaucher und können das benötigte Equipment stressfrei handeln, aber in einer Höhle sieht manches manchmal anders aus. Für die ersten Erfahrungen ist die Gourneyras ideal geeignet: Ausreichend große Dimensionen, im Eingangsbereich gute Leinensituation und man sieht den Eingang während der ersten 70m. Und wen beim Raustauchen dem Licht entgegen nicht das Höhlenfieber packt, für den ist das Höhlentauchen eben nichts.

    Doch beide kamen auf ihre Kosten: Einen ersten Eindruck beim Habitat setzen im Flachbereich, dann in einem zweiten Tauchgang das Deponieren der Dekoflaschen von Roland & Robin. Als Schmankerl gab es dann einen „richtigen“ Höhlentauchgang: Es ging hinunter bis auf 50m und dort konten dann beide einmal ums Eck schauen. Da wir Höhlentauchen nicht für eine reine Spassveranstaltung halten, gab es ausführliche De- und Briefings und Betreuung während der Tauchgänge. Soviel sei gesagt: Beide haben Ihre Sache gut gemacht und konnten sich an das Gefühl, in einer Höhle zu tauchen, gewöhnen. Aber es war auch klar, dass es für das Höhlentauchen mehr bedarf als eine Schnellbleiche unter Freunden. Fred hatten wir überzeugen können, seine Fotoausrüstung mit zu nehmen. Schließlich wollten wir dieses mal auch Unterwasserbilder mit nach Hause bringen.

    Bereits der Check des Pools versprach gute Bedingungen. Nach dem Checkdive war klar: Des Projekt konnte durchgezogen werden, wenn die Wetterbedingungen stabil bleiben würden: Im Vorfeld hatte es geregnet und einige Gewitter gegeben. Würde ein solches Gewitter über dem Einzugsgebiet niedergehen, könnten die Bedingungen schnell kippen. Die Sicht lag bei etwa 10m, was nicht schlecht ist aber die untere Grenze darstellt. Jedoch waren wir optimistisch, dass sich die Bedingungen weiter verbessern würden. Die Seilbahn war schnell aufgebaut und wir hatten Stahlschenkel vorbereitet, um den Seilverlauf zu optimieren. Equipment für 12 Taucher – das ist eine ganze Menge! Und alles musste in die Seilbahn eingeladen werden, abgelassen, ausgeladen und sortiert werden. Alles was in den Pool konnte, wurde gleich zu Wasser gelassen und wurde dort zu Bündeln pro Taucher zusammengefasst.

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    Am ersten Tauchtag wurde das Habitat gesetzt und Dekogase deponiert. Außerdem wurde der Zustand der Leine in 3 Teams gestaffelt überprüft. Gegeben falls sollte sie gleich geflickt werden. Zunächst sind Tobi und Tibor offen zum Schacht gescootert. Darauf folgten Manu und Peter, die zusätzlich den 100m Bereich überprüften.

    Tim und Marc mussten dann vor dem Erreichen des 80m Zackens umdrehen: Eine klare Absprache in unserem Team ist, dass Sicherheit absoluten Vorrang hat – es gilt die goldene Regel des Höhlentauchens. Da die Leine aber in einem exzellenten Zustand war, machten wir uns keine Sorgen, dass Rolands und Robins Tauchgang steigen  konnte. Wenn wir eins können, dann ist das Feuer machen und Grillen 🙂

    Wie jeden Abend warfen wir den Grill an und sprachen noch einmal den Ablauf und die Details des kommenden Tages durch. Der nächste Tag war von Roland & Robins Pushdive geprägt. Abgestimmt auf Ihren Zeitplan wurden in definierten Zeitabständen Teams ins Wasser geschickt, um zu sehen, ob sie schon auf den Dekostufen angekommen waren, es ihnen an etwas fehlte, man ihnen Equipment abnehmen konnte und Ihnen ins Habi und wieder heraus helfen konnte. In der Zwischenzeit wurde auch für 3 Stunden die Seilbahn angeworfen und nach oben geschafft, was nicht mehr benötigt wurde. Als die Dunkelheit hereinbrach, warfen wir unsere Campingkocher an und machten uns erst mal was zu Essen. Als Peter und Tibor das leere Reel mit hoch brachten, war klar, dass es sich gelohnt haben musste! Aber noch lagen einige Stunden Deko vor dem persönlichen Bericht der beiden. Als sie dann endlich auftauchen, wich eine große Anspannung vom Team: Alles war gut gegangen und wurde noch durch einen Erfolg gekrönt! Selbstverständlich wurde das am Lagerfeuer noch gefeiert…

    Der nächste Morgen brachte viel Arbeit mit sich: Das restliche Equipment wollte nach oben befördert und in die jeweiligen Autos verladen werden. Da wir uns ja aber genügend zu erzählen hatten, wurden nur die Arme, aber nie die Zeit lang. Da alle kaputt waren und am nächsten morgen die Heimreise antreten wollten, ging es früh ins Bett. Den krönenden Abschluss des Projekts bildete die Putzaktion – wir wollten schließlich nichts weiter als ausgeatmetes Trimix zurück lassen. ? Summa summarum waren die sechs Tage eine anstrengende Zeit, aber auch eine Zeit voller Eindrücke. Das Team ist weiter zusammen gewachsen und hat sich auch taucherisch wieder weiter entwickelt. Mal sehen, von welchen Aktionen wir dieses Jahr noch berichten können!

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    Bericht Team1

    Deepsupport Tobias Ziegler, Tibor Czuppon

    Nachdem am Vortag alle nötigen Vorbereitungen getroffen wurden, war für den Morgen des Donnerstag zwischen den 3 Deep-Support-Teams ein Zeitplan wie folgt aufgestellt worden. Team 1 (T.Ziegler und T.Czuppon) tauchen bis zum tiefen Schacht bei ca. 900m Penetration, um die Leine und die Sichtverhältnisse in der Höhle zu checken. Besprochen war eine Startzeit um 9 Uhr vormittags. Diese konnte mit 20 minütiger Verspätung annähernd eingehalten werden.

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    Team 1, beide Open Circuit mit 3 Bottommix Stages (TMX 15/55), 3 Dekogasen (35/35;50/25 und O2) waren jeweils mit Scooter und Backupscooter ausgestattet, tauchten auf dem TMX 35/35 ab und deponierten den Sauerstoff auf 6m im Pool. Beim weiteren Abstieg im Schacht wurden das 50/25 auf 21m an der Leine abgelegt und auf 36m ein Gaswechsel auf das TMX 15/55 durchgeführt und die verräumte TMX 35/35 Stage an der Leine platziert. Die Grundzeit wurde am Fusse des Schachtes bei Minute 12 genommen und man folgte parallel scooternd dem Höhlenverlauf. Für eventuelle Leinenunterbrechungen waren zwei Reels mit je 120m Leine mitgenommen worden, die jedoch aufgrund der robusten französischen Wäscheleine die auf dem ersten Kilometer der Höhle verlegt ist, nicht zum Einsatz. Die Höhle hatte bis auf 2 kurze Passagen gigantische Gangprofile mit Breiten und Höhen von teils mehr als 10-12m, was ein komplettes Ausleuchten ab und an nicht möglich machte. Die Sichtweiten wurden bei zunehmender Penetration noch besser und nach ca. 21 Minuten auf dem Scootertrigger und nach durchtauchen der ersten tieferen Höhlenpassage bei 70m wurde der erste Stagewechsel auf 55m Tiefe bei ca m Penetration durchgeführt. Danach wurde eine volle und die leere TMX Stage an die Leine gehängt und weiter ging es mit nunmehr nur noch einer Stage ein wenig schneller gen tiefem Schacht….nach weiteren ca.6 Triggerminuten war er nun erreicht. Am Ende eines ca 5m breiten und bis zu 3m hohen Ganges eröffnete sich uns ein gewaltiger Raum der auf seiner gegenüberliegenden Seite eine horizontal runde Auswaschung aufwiess. Unter uns über einen Siphonartigen runden Abhang öffnete sich ein grosses ca 6-8m breites Loch in welchem sich dieser imposante Raum weiter in die Tiefe stürzte. Die Leine führte hier weiter durchgehend in die Tiefe, womit unser Check zu vollster Zufriedenheit für den Pushdive von Roland und Robin vollzogen war. Wir machten uns nach kurzem Einwirken dieser Eindrücke auf den Rückweg auf dem ohne grosse Zwischenfälle, wenn man von einem wie von Geisterhand gelöstem Reel und einer kurz verhängten Lampe, absieht. Wir erreichten den Eingangsschacht auf 45m Tiefe bei TG Minute 73 und vermerkten eine 61 minütige Grundzeit für unsere Dekompression, bei welcher alles glatt lief und wir dann nach 218 Minuten Gesamttauchzeit mit einem zufriedenen Lächeln das Wasser verliessen.

    Tauchgang Manu & Peter

    Als Deep Support Team 2 hatten wir die Aufgabe, die Leine bis zu einer Tiefe von 100m zu überprüfen und gegeben falls zu reparieren. Aufgrund der starken Niederschläge in der letzten Zeit (es gibt da ein eindrucksvolles Bild der Wassermassen auf www.plongeesout.com) rechneten wir nur noch mit Leinenfragmenten. Aber Tibor und Tobias hatten ja sicher schon gute Vorarbeit geleistet und durch unsere Rebreather waren wir nicht so stark in der Zeit beschränkt. Von daher waren wir optimistisch, dass wir das gesteckte Ziel gut erreichen könnten.

    Wildlife: Ein kleines Problem gab es noch vor dem Start: Auch eine Familie Kreuzottern genießt den idyllischen Pool. Die meisten der Schlangen sonnen sich in einem entfernten Eck, sodass sich Taucher und Schlange eigentlich nicht begegnen. Nur eine fand unsere Stages wirklich interessant und musste von Manu vorsichtig händisch umgesiedelt werden.

    Nach den Oberflächenchecks ließen wir uns auf 6m absinken, sortierten erst mal unser Equipment ordentlich, machten die notwendigen Checks, und dann fuhren wir den Hang hinab auf 45m, auf den jeweiligen Tiefen parkten wir die Dekoflaschen, und bogen aus dem Cavernbereich in die Höhle ein. Die Sicht war gut, im vorderen Bereich stellenweise 15m, zum Teil aber auch mal nur 10m. Durch die wechselnden Eindrücke war die Fahrt zum Schacht sehr schön, die „Scooter-Restriktions“ machten richtig Spaß. Insgesamt hatten wir einen ganz entspannten Weg, da die stabile Wäscheleine nicht gerissen war und lediglich einige Snoopy-Loops lose waren. Der Versuch, diese „Leine“ um Steine oder Vorsprünge zu wickeln, klappt mit dem Draht eben nicht so richtig gut. Der Schacht selber war der Höhepunkt des Tauchgangs und da wir gut in der Zeit lagen, genossen wir den Anblick für einige Zeit. Dann ließen wir uns etwas tiefer sinken und parkten jeweils einen unserer Scooter auf einer Felsplatte auf ca. 63m. Dabei fiel uns etwas auf, was einem die Tränen in die Augen treibt: Hier muss wohl ein Scooter das Zeitliche gesegnet haben. In einer Spalte lag ein Stück PVC-Scheibe mit Relais drauf. Als alte Schatzjäger konnten wir das gute Teil nicht liegen lassen und schoben es in die Tasche.

    Ab der Oberkante des Schachts ging die Sicht auf, sodass wir im tiefen Teil sicher 20-25m Sicht hatten! Wir folgten, weiterhin ohne flicken zu müssen, der Leine bis zum tiefsten Punkt der Passage auf 100m, steckten den Arm in den Dreck ;-), betrachteten noch ein paar Augenblicke diesen Raum und machten uns auf die Heimreise.

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    Der Rückweg verlief ähnlich entspannt wie der Reinweg und wir hatten Zeit die Gedanken etwas schweifen zu lassen: Uns fiel beiden unabhängig voneinander auf, wie angenehm ein diszipliniertes und eingespieltes Team ist: Stimmen Kommunikation und Prozedere, dann ist so ein Tauchgang eigentlich ein „Easy-Dive“: So lange man im Augenwinkel sieht, dass die Lampe des Partners ruhig ist, ist alles in Ordnung. Ergänzen sich die Partner noch so, dass der vordere Taucher dem Hinteren etwas Platz an der Leine lässt und die Fortsetzung ausleuchtet, kann der hintere Partner das unmittelbar vor einem liegende Stück Leine ausleuchten. Das macht ein schnelles Vorwärtskommen möglich und gleichzeitig hat man automatisch immer die Leine und den Rausweg referenziert. Der Blick aus knapp 50m Tiefe hoch zum Eingangsbereich ist einfach jedes Mal atemberaubend! Wir sahen im Gegenlicht Roland und Robin, wie sie Ihr Habitat vorbereiteten. Es kamen auch schon Chris und Manuel entgegen geschwebt, um uns von überflüssigem Equipment zu befreien. Nach ca. 300 Minuten waren wir dann wieder an der Oberfläche und genossen die Sonne.

    Brandnarben: Dieser schöne Tauchgang wurde leider von einem negativen Ereignis überschattet. Gerade als Manu den Kopf aus dem Wasser streckte, schrie sie plötzlich auf und riss sich den Heizungsstecker aus dem Anzug. Wie wir später sahen, war das Anschlusskabel der Heizmatte komplett durchgeschmort und hat eine große Brandblase hinterlassen. Aus unserer Erfahrung heraus können wir nur vor dem Einsatz solcher Matten fürs Tauchen warnen, auch wenn sie dafür beworben werden. Anscheinend sind sie den Belastungen beim Tauchen nicht gewachsen. Es gab immer wieder, auch innerhalb der Cavebase, kleinere thermische Ereignisse mit diesen Matten und eigentlich sind wir alle dabei auf Drähte (z.B. Kutu, Fa. Schwarz) umzusteigen, aber Manu hat es halt noch erwischt. Und das war das heftigste, was uns bisher passiert ist: Eine Zweifinger große Brandwunde, die sicher noch einige Zeit brauchen wird, bis sie ganz verheilt ist. Ob Narben zurückbleiben werden, müssen wir dann noch sehen. Aber Manu war tapfer, hat die Zähne zusammengebissen und den Tag trotzdem schön in Erinnerung!

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    Push Dive (Roland & Robin)

    TG Dauer : 862 min

    Grundzeit: 360 min

    Max. Tiefe 100 m

    Am nächsten Morgen standen wir um 6:30 auf und füllten, in gewohnter Art und Weise vor längeren Tauchgängen, unsere Kohlenhydratspeicher auf. Roland bevorzugte diesmal Ravioli, Robin verspeiste einen Teller Macaroni mit Tomatensoße. Wir tranken noch einmal reichlich Wasser und Apfelsaftschorle und dann gab es für jeden noch die obligatorische Tablette Immodium, denn Stuhlgang will man während des Tauchgangs nicht wirklich haben…

    Gegen 7:30 waren wir dann am Höhlenpool, Robin wurde von Manu und Roland von Marc beim Anlegen der Doppelrebreather im Pool unterstützt. Zuvor checkten wir noch kurz die Heizhemden, pluggten die Stages mit dem Trimix 35/35 in den Switchblock des primary RBs und atmeten die Scrubber einige Minuten an. Wir verabschiedeten uns vom Team und tauchten schließlich in dieser wunderschöne Höhle ab.

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    Fred und Oli warteten bereits in der Höhle um einige Photos zu schießen. Die Sichtbedingungen waren nicht so gut wie beim letzten Mal und erreichten etwa 15 m im vorderen Teil der Höhle. Im vorbeitauchen warfen wir noch einen kurzen Blick auf das an der Decke im Eingangsbereich fixierte Habitat und auf unsere auf 21 m abgelegten Stages mit dem 50/25. Auf 36 m wechselten wir von dem Trimix 35/35 auf ein Trimix15/60, welches wir bis zu einer Tiefe von 75 m für die ersten 1000 m auf durchschnittlich 60 m verwenden wollten. Das 35/35 ließen wir auf 36 m an der Leine für die spätere Dekompression zurück. Daneben nahm jeder noch 3 weitere 80 cf Trimixstages mit einem 110 m Gas in Form eines Trimix 12/75 sowie jeweils 2 Suex Magnumscooter ADV 42 auf. Somit waren wir ab jetzt jeder mit 4 x 80 cf Trimixstages und 2 Magnumscootern unterwegs. Es folgte noch einmal der Check des Backuprebreathers und danach ging es auch schon wieder los.

    Wir scooterten zügig Richtung Schacht und passierten dabei unsere 84 Ah Heizröhren sowie unsere 54 m Dekogase mit einem Trimix 25/45. Die Ausleuchtung des Gangprofils war diesmal aufgrund der etwas schlechteren Sichtverhältnisse nicht ganz so einfach und wir verteilten uns jeweils einige Meter rechts und links der Leine, um einen möglichst großen Bereich des hallenartigen Ganges auszuleuchten zu können. Wir folgten dem Gangprofil und scooterten weiter in die Höhle und erfreuten uns an den Gangdimensionen, die im tieferen Teil jenseits der 1000 m Marke noch viel imposanter als im vorderen Teil sind. Nach etwa 35 Min auf dem Trigger erreichten wir schließlich den Bereich der Höhle, wo diese aus dem 80 m Bereich in eine Tiefe von etwa 105 m abfällt. Der Boden war diesmal nicht zu erkennen und man schaute unter der Decke rechts der Leine scooternd, in ein großes, mystisches wirkendes, schwarzes Loch. Absolut Herrlich!

    Unsere Leine, die wir im Oktober den Schacht hinab verlegten war noch intakt und erstaunlicherweise nach den heftigen Winterregenfällen, nicht gerissen. Wir deponierten hier am Kopf des Schachtes auf 78 m jeweils eine Stage mit dem 75 m Trimix (15/60) und wechselten auf die erste von den dreien mitgeführten 110 m Trimixstages (Trimix 12/75) und checkten abermals unsere Backuprebreather. Anschließend scooterten den Riesenschacht zügig hinab und erreichten diesmal bei etwas höherem Wasserstand eine Maximaltiefe von 100 m, der Boden war etwa bei 105 m. Die von uns im Vorjahr immer wieder geflickte vorhandene Leine der EKPP von Reinhard und Micha sowie die von uns neu verlegte Leine war auch hier überraschender Weise weiter intakt. Da wir ja den Verlauf des weiteren Gangprofils von unserem TG im Oktober 08 schon kannten, kamen wir hier auch relativ zügig voran und blieben auf den Trigger des Scooters und positionierten uns so oft es ging nebeneinander um die Gangdimension bestmöglich auszuleuchten.

    Die Höhle steigt nach der 100 m Stelle wieder auf eine Tiefe von 80 m, um ummittelbar danach auf 95 m abzufallen um dann erneut rasch auf eine Tiefe von etwa 70 m erneut anzusteigen. Hier wechselten wir nach etwa 50 min Triggerzeit die Scooter durch und zogen den bisherigen Scooter als Backup. Das Gangprofil der Höhle fällt erneut auf etwa 92 m ab. Hier scooterten wir etwa 10 min im 90 m Bereich und schauten uns einige Stellen möglicher Gangfortsetzungen an, die wir uns beim letzen Mal markiert hatten. Danach steigt das Profil der Höhle abermals progressiv von 90 m auf 50 m an. Wir grinsen uns auf 90 m beide frech an, blicken mit leuchtenden Augen nach oben und dann weiß jeder von uns beiden was jetzt kommt: Auf den Trigger und zügig da hoch! 🙂 Ich muss mich jedes Mal kaputtlachen wenn Roland in Bayrischem Dialekt und mit Trimix verzerrter Stimme in die Loops der Rebreather seine Freuden ausruft wie Beispielsweise: „Voll cool das Loch!“ und ich das dann entsprechend mit einer kleinen Hessischen Gesangseinlage quittiere, um die Stimmung auf dem Höhepunkt zu halten.

    Nach dem Anstieg des Gangprofils auf 50 m verläuft die Höhle zunächst etwa 200 m in diesem Tiefenbereich. Nach 95 min im Tauchgang erreichen wir unsere Markierung vom Oktober 08. Ich schmunzele, weil wir dieses Mal etwa 80 min schneller an diesem Punkt waren als beim letzten Mal und uns die Leinensituation (Gangfortsetzung suchen, Leine flicken, neu verlegen) damals sehr viel Zeit kostete (siehe Bericht Oktober 2008). Der Gasverbrauch war diesmal auch signifikant geringer, so dass wir nun entspannt an unserem damaligen Endpunkt ansetzen konnten. Hier war dann die Leine gerissen, ohne dass eine Leinenfortsetzung auszumachen war. Ich konnektierte das Reel an die Mainline und Roland scooterte voraus, leuchtete das Gangprofil aus und suchte die Fortsetzung. Wir folgten dem Gangprofil weiter und die Gangdimensionen waren nun deutlich geringer als in den vorherigen Abschnitten in der Höhle und betrugen etwa 4 x 5 m und teilweise geringer mit nur 2 x 3 m, um sich kurz danach aber wieder in den Diametern zu erweitern.

    Die Perlokation verschlechterte an einigen Stellen die ansonsten exzellente Sicht in dem Gang erheblich. In Erwartung dass die Höhle gemäß dem bekannten Tiefenprofil nun in den 90 m Bereich fällt, mussten wir jedoch staunend feststellen, das wir schon geraume Zeit im 60-65 m Bereich scooterten, ohne das das Tiefenprofil weiter abfällt. Das Reel war in der Zwischenzeit gut zur Hälfte abspult und wir hatten 250 m neue Leine verlegt. Wir tauschten in der Zwischenzeit die Rollen und Roland scooterte mit dem Reel in der Hand weiter in die Höhle und ich scooterte voraus und leuchtete das Gangprofil aus und schaute wo es weiter ging. Es war uns klar, das dieser Gang nicht zu dem Leinenende von Michael und Reinhard (EKPP) führt und hier noch kein Mensch je vorher war. Immer wieder ein irre cooles Gefühl zu wissen das wir die ersten Menschen hier waren 🙂

    Es kam leider, was kommen musste: Roland signalisierte mir, das das Reel abgespult ist und wir keine Leine mehr haben! Was haben wir geflucht! Roland fixierte das Leinenende an einer markanten Felsnase. Ich bin noch etwa 100m weiter gescootert und erreichte eine markante Stelle, wo sich der Gangverlauf zu teilen scheint und man den Eindruck hat die Höhle würde nach rechts im weiteren Verlauf wieder abfallen und über die linke Seite ansteigen. Der Gangverlauf setzt sich weiter fort! Roland kam nach und war immer noch am Fluchen das uns die Leine ausgegangen ist. Wir hatten absichtlich nur ein Reel mit 500 m Leine mitgenommen da wir nicht ahnen konnten, dass die Höhle einen weiteren und so langen Gang hatte. Das eine 500m Reel war eigentlich nur zum flicken zerstörter und gerissener Leine gedacht.

    Es nutzte ja nichts! Wir schüttelten den Kopf und drehten um, wechselten zuvor noch die Scooter durch und scooterten aus dem Gang in den bekannten Teil der Gourneyras. Jetzt machten wir uns erneut auf die Suche nach dem Leinenende von Michael und Reinhard und erreichten den 90 m Bereich in der Nähe des Leinendes der beiden in Minute 220 im Tauchgang. Hier sah die Höhle wie eine Sackgasse aus und bildete eine große Versturzhalle. Lose Leinenfragmente wiesen einem dem Weg nach oben. Wir tauschten uns kurz aus und Roland taucht langsam, sich umschauend, nach oben in den 30-40 m Bereich in Richtung Decke und sucht nach Gangfortsetzungen, während ich unten im 90 m Bereich ebenfalls systematisch nach Gangweiterführungen absuche und hin und wieder Leine verknote und flicke und noch eines meiner Spools opfere, weil die Leine zum verbinden zu kurz ist und mir etwa 20 m Leine fehlen. Als ich fertig bin, will ich zu Roland ebenfalls nach oben, als mir dieser Bereits von oben entgegenkommt und signalisiert, hier geht’s nicht weiter! Ich sag ihm dasselbe und wir drehen um. Damit verlängerten wir im ersten Anlauf in diesem Teil der Höhle das bisher von der EKPP dokumentierte Ende der Höhle in der Gourneyras um 485 m auf insgesamt vorerst etwa 2450 Meter.

    Das Ende ist mangels Leine offen. Wir kommen wieder!

    Auf dem Rückweg tauschten wir die Scooter nochmals durch und erreichten nach 290 Minuten im TG die abgelegten Stages mit dem 75m Gas am Kopf des Schachtes etwa 1000 Meter vor dem Ausgang. Wir wechselten hier auf die Stage mit dem Trimix 15/60 zurück und scooterten nach einigen Deepstops schließlich in Richtung des Ausgangs. Etwa 700 m in der Höhle quittierten meine Ohren endgültig ihren Dienst und der Druckausgleich gelang mir nicht. Die Höhle fällt hier aus dem 60 m Bereich kurz auf 70 m um danach im 55-60 m Bereich weiter zu Verlaufen und auf halber Strecke hat man bei etwa 350 m noch mal einen Anstieg auf 40 m und einen erneuten Abfall des Tiefenprofils auf etwa 60m. Ich hatte bei den Auf- und Abstiegen jenseits der 1000 m Marke den Druckausgleich zwischen 50 und 100 m Tiefe einige Male etwas zögerlich hinbekommen, aber jetzt gelang mir der Druckausgleich einfach nicht. Ich signalisierte Roland mein Ohrenproblem und positionierte mich gut 15 m über der Leine an der Decke und zog mein Nasivinquetschfläschen aus der Beintasche um mir rechts und links in die Nase einige Hübe Nasivin zuzuführen, nachdem ich vom Rebreather auf Open Circuit wechselte. Roland nahm schon mal eine gemütliche Haltung ein und schaute sich das Ganze Entspannt an 🙂 Nach 2-3 Minuten gelang der Druckausgleich und wir scooterten weiter aus der Höhle.

    Nach 360 Minuten erreichten wir schließlich unsere Stages mit dem 54 m Gas (25/45) und pluggten dieses in den Switchblock unseres Rebreathers und verweilten hier 5 Minuten nach dem Gaswechsel und verräumten unsere restlichen Stages. Auf 51 m nahmen wir unsere 84 Ah Heiztanks auf und steckten diese in die Anzugdurchführung unserer Trockis und schalteten die Heizung ein. Ab 39 m begannen wir bereits mit Gasbreaks mit dem Trimix 15/60, um die Lunge für die nachfolgende Dekompression zu schonen und um die Dekompressionsqualität zu erhöhen. Anhaltende hohe Sauerstoffpartialdrücke führen zur Anschwellung des interstiellen Lungengewebes und vermindern damit die Diffusion und den Gasaustausch, welche für eine gute Dekompression erforderlich ist.

    Wir dekomprimierten uns nach oben und während des 36 m Dekostops kamen uns Tibor und Peter bereits entgegen und fragten uns ob alles okay sei und ob wir etwas benötigen. Wir schreiben den beiden, das wir eine Gangfortsetzung gefunden haben, 485 m Leine neu verlegt haben, durstig sind und wir gerne noch etwas zu trinken hätten, der Rücken weh tut, aber ansonsten alles okay ist und wir beim nächsten Mal mehr, definitiv mehr Leine benötigen! Die beiden nehmen die Scooter und nicht mehr benötigte Stages – welche wir bereits an die Leine geklippt hatten – mit nach oben und machen sich auf den Weg. Wir behielten jeweils eine Trimixstage für die tieferen Gasbreaks, die wir auf den Rebreathern durchführten bei uns und dekomprimierten uns weiter nach oben. Wir schrieben Tibor & Peter das geplante Dekoprocedere in die Wetnotes, damit alle Beteiligten genau planen können wann wir auf welcher Dekostufe eintreffen werden und wann wir in das Habitat wollen und kommunizierten das die Habitatcrew etwa 15 Min vor Beendigung des 12m Stops eintreffen sollte. Auf der Deko entschieden wir uns dann, den 15 m Stop um etwa 20% und den 12 m Stop etwa um 1/3 der ursprünglich geplanten Dekozeit zu kürzen.

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    Zwischendurch kamen Fred und Tibor immer mal wieder vorbei und checkten uns. 15 Minuten vor Beendigung der 12m Dekostufe traf die Habitatcrew ein und bereitete alles vor. Bei Minute 660 waren wir dann soweit in das Habitat auf 9,5 m einzusteigen und führten auf dem am Habitat abgelegten Trimix 17/55 zuvor einen 15 min andauernden Gasbreak durch. Robin war diesmal als erster dran und kletterte in das Habitat, nachdem ihm von Tobi Z., Manu S., und Marc aus dem Doppelrebreather geholfen wurde und der Bleigurt angelegt war. Tim war als Sicherungstaucher mit abgeklippter Longhose in Bereitschaft. Roland kam als nächstes dran. Das klappte diesmal wie am Schnürchen und nach nicht mal 5 Minuten saßen wir beide im Habitat. Geiles und perfekt eingespieltes Team!

    Als wir dann beide im Habitat saßen beendeten wir zunächst den Gasbreak und wechselten auf das O2. Gasbreaks erfolgten nun im Habitat im Verhältnis 12:8 (O2: Breakgas). Im Habitat vertilgten wir dann eine 300 g Tafel Milkaschokolade (Danke Tim!), Thunfisch mit Mais und Apfelmus und reichlich Flüssigkeit. Das nächste Mal gibt’s definitiv etwas Warmes zu Essen! Wir blieben 180 min im Habitat und besprachen den TG und ließen alles noch einmal Revue passieren. Hin und wieder tauschten wir uns in den Wetnotes mit den anderen draußen aus und vereinbarten eine Uhrzeit zum verlassen des Habitats.

    Vor dem verlassen des Habitats führten wir noch einen 15 Minuten andauernden Gasbreak auf dem Trimix durch und verließen einer nach dem anderen, erst Robin, dann Roland mit Hilfe von Manu S., Marc, Oli, Tim und Fred (hab ich jemanden vergessen ?) das Habitat und tauchten nach einem langsamen Aufstieg, eskortiert von jeweils einem Taucher, im Pool bei Minute 862 auf.

    Es war mal wieder mitten in der Nacht. Kaum waren wir oben und hatten die RBs auf den Rentnertischen abgestellt, entsorgte die Habittcrew das Habitat schon aus der Höhle und es schwamm im Pool. Daneben wurde die Höhle noch schnell von den restlichen Stages und anderem Equipment gecleant und die Höhle war so unberührt wie vorher. Wir hatten bei unserer Vorplanung diesmal mit einer um 1 Std. verkürzten Dekompressionszeit von etwa 8 Std. geplant und haben im Endeffekt unsere Grundzeit vom letzten Mal um 1 Std. verlängert und die Dekompression dafür um 1 Std. verkürzt. Wir sind dabei wieder von einem Vollsättigungsprofil ausgegangen.

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    Danke an alle Beteiligten für die Unterstützung! Ihr wart alle Klasse, Respekt und Anerkennung!

    Robin & Roland

    Aus Sicht eines Newbies

    Nachdem ich die Chance erhalten habe, mit der Cavebase bei einem Projekt an der Gourneyras teilzunehmen, stand mein Urlaubsziel für den Juli 2009 fest, Frankreich ich komme. Robin war so nett, mich und mein doch noch recht spärliches Equipment in seinem Bus mitzunehmen. In der Nacht vom 8. auf den 9.06.2009 ging es los. Während der gut 10stündigen Fahrt hatte ich genügend Zeit den armen Kerl bezüglich Höhlentauchen und dem was mich erwarten wird, auszuquetschen: ) Vielen Dank noch mal! Was aber bestimmt noch schlimmer war als meine Neugierde, war die Frage, ob das Wetter hält und das Projekt starten kann!? (wie sich herausstellte meinte es Petrus gut mit uns)

    Tag 1.

    Kaum am Zielort angekommen, wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war mit zu gehen. Das Panorama ist überwältigend! Nachdem der Rest des Teams angekommen war, ging es gleich zur Sache. Wir wollten den restlichen Tag noch nutzen, um die Seilbahn aufzubauen und zu testen. Da die Aufteilung, wer was zu tun hat, schon seit längerer Zeit feststand, konnte sofort begonnen werden. Ein paar Kratzern, Schürfwunden und Moskitostichen später, trat auch schon das Habitat seine Reise Richtung Höhlenpool an. Die Unmengen an Equipment ließen erahnen, was uns am nächsten Tag erwartete.

    Tag 2.

    Nach einer kurzen Erfrischung in der kalten Vis, ging es auch schon los. Ich dachte mir zwar, dass es anstrengend werden würde, hab das ganze aber unterschätzt. Jedoch muss hier erwähnt werden, dass durch die exzellente Zusammenarbeit und Organisation alles reibungsfrei ablief „gelobt sei die MENSCHEKETT“ : ) und der Spaß an dem Ganzen, nicht eine Sekunde zu kurz kam! „Schnauze halten, Flaschen tragen!“ : )

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    Nachdem alles Equipment am Pool war, wurde es Zeit das Habitat zu setzen. Robin, Oli, Tibor und ich nahmen uns der Aufgabe an. Nach leichten anfänglichen Schwierigkeiten (das Habitat war wohl etwas anders aufgebaut wie das Letzte), war eine ideale Stelle gefunden und die Trockenkammer für die Jungs gesetzt. Über meinen Gasverbrauch (Ean 32) während dieser Aktion möchte ich jetzt lieber nicht sprechen : ) Um die verbleibende Zeit noch zu nutzen, wurde das Habitat gleich mit den nötigen Sauerstoffflaschen und Breakgasen bestückt.

    Tag 3.

    Heute waren Tauchgänge von Tobi und Tibor, Manu und Peter sowie Tim und Marc geplant. Ziel war neben genialen Tauchgängen das flicken der Leine, falls nötig. Chris, Robin und ich brachten noch einiges an Equipment, wie Scooter, BMX-Stages, Heiztanks für den Pushdive am nächsten Tag in die Höhle. Des Weiteren haben Chris und ich, Manu und Peter während ihrer Deko etwas supportet und ihnen die Scooter und die leeren Stages abgenommen.

    Tag 4.

    Pushdive! Nachdem Roland und Robin abgetaucht waren, hat das restliche Team kurzerhand beschlossen, nicht mehr benötigtes Equipment über die Seilbahn wieder nach oben zu schaffen. Gesagt getan! Nun war noch genügend Zeit für Tobi und Tibor, Manu und Oli sowie Tim, Chris, Marc und mir, noch gemütlich tauchen zu gehen.

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    An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Tim für das Guiding. Als Gase haben wir o2, ean 50 und eine BM Stage sowie D12 mit 18/45 verwendet. Nach den Tauchgängen wurde erneut die Seilbahn angeworfen. Nun tauchten Tibor und Peter zum ersten Check ab, doch von Roland und Robin gab es noch keine Spur. Jetzt kam der zähe Teil des Tages, warten ……und warten………..selbst nachdem die Jungs erfolgreich zurück gekehrt waren und in der Deko hingen, ging das Warten weiter : )

    Gegen 22 Uhr halfen Manu, Oli, Marc, Tibor und Tobi, Roland und Robin beim Einstieg ins Habitat. Jetzt noch 3 h und wir werden erfahren, was die beiden erreicht haben. Tibor und ich, gepackt in die schicken Watthosen erwarteten gegen 1 Uhr die Jungs an ihren Rentnertischen um sie beim ablegen der Doppel-RBs zu unterstützen.

    Erschöpft, froh, zufrieden und erfolgreich kehrten wir alle ins Camp zurück.

    Tag 5.

    Nichts spannendes zu erzählen, das ganze Geraffel musste halt wieder hoch : )

    Tag 6.

    Heimreise………….: ( Generell möchte ich mich nochmals beim ganzen Team bedanken! Ich habe mich von der ersten Minute an willkommen und total integriert gefühlt. Trotz der taffen Organisation und teilweise hohen Anstrengung kam eines nicht zu kurz, der Spaß am Tauchen! Ich möchte fast behaupten können, dass jeder voll auf seine Kosten kam und niemand wirklich zurückstecken musste. Darauf wurde besonders viel Wert gelegt, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren!

    Gruß Manu F.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

  • Gourneyras August 2009

    Gourneyras August 2009

    Teilnhemer: Roland, Robin, Fred, Tobi P., Manu, Peter, Tim, Oli, Chris

    Nachdem im Juli mehr Gang als Leine vorhanden war, war klar, dass wir schnellstmöglich wieder nach Südfrankreich mussten, um das Projekt Cavebase @ Gourneyras zu Ende zu bringen. Zum Glück hatten genügend Mitglieder aus dem Team Zeit für die Expedition und wir haben kurzfristig einen Termin gefunden. Also machte sich die Cavebase wieder auf den Weg in Richtung Sonne, Rotwein und Käse.

    Das Vorauskommando bildeten wieder Manu und Peter, die bereits einen Tag vor dem Rest vor Ort waren und die Zeit gleich für etwas Scouting nutzten.

    Gleich im Anschluss an die Erkundungen begaben sie die beiden an den Höhlenpool. Der Wasserstand war sicher 1,5m niedriger als 7 Wochen zuvor und der Pool erschien grün und trüb. Aus Ihrer Mexicoerfahrung heraus erschreckte das die beiden aber nicht, denn es war die letzten Nächte sehr warm gewesen, was das Algenwachstum begünstigte. Manu schlüpfte in den Badeanzug, schwamm in die Mitte des Pools und tauchte frei ab. Und fand, was Sie erwartet hatte: Auf 3m Wassertiefe gab es eine Sprungschicht und die Algen waren weg. Es bot sich freier Blick durch kristallklares Wasser in den Eingangsbereich der Höhle. Irgendwie hatte das etwas von „Carwash“ in Mexico. Damit war klar: Das Projekt konnte steigen!
    Wir hatten uns auf dieses Vorgehen geeinigt, da wir inzwischen aus unseren vorherigen besuchen die Sichtverhältnisse in der Höhle abschätzen konnten und wir uns so das risikoreiche Heruntertragen der Ausrüstung über äußerst unwegsames Gelände gespart hatten.
    Der Rest der Truppe stieß erst am späteren Nachmittag zum Vorauskommando, da sich halb Frankreich auf den Autobahnen in Richtung Süden befanden – um sich herum Autos mit kleinen Kindern, Flossen und Schwimmflügeln. Die Autos wurden gemeinsam entladen und schon mal die Seilbahn aufgebaut.

    Wir ließen den Abend mit einem zünftigen grillen ausklingen. Ollis Grilleimer hat sich nun wiederholt bewährt und kann weiterempfohlen werden! Nachdem etwa die Hälfte der Fleisch- und Wurstberge vertilgt waren,  überraschte uns ein kräftiges Gewitter, das sogar den Grill löschte. Aber so heftig wie es kam, war es auch wieder vorbei: Nach einer Stunde glühte die Kohle wieder und wir grillten weiter. Unsere französischen Nachbarn – 4 Familien mit Kindern, die hinter dem alten Haus zelteten, feierten noch bis spät in die Nacht und tanzten noch ums Feuer, als wir bereits tief schlummerten.

    Wir hatten die Seilbahn durch eine Rutsche weiter optimiert – in Fred schlummert ein wahrer Zimmermann! Dadurch glitt die Tonne leicht über die Kanten und schonten unsere Kräfte und das Material. Inzwischen sind die Abläufe so eingespielt, dass uns der Transport leicht von der Hand läuft. Am Nachmittag besuchte uns noch Jean Marc von der Plongee-Sout, er bekam einen Kaffee im Camp und wir tauschten Höhlen- und Tauchergeschichten aus. Nach unserer wohlverdienten Pause verließ er uns auch schon wieder, und wir verabredeten uns auf ein Wiedersehen bei unserem nächsten Frankreichbesuch. Wir haben uns sehr über seinen Besuch gefreut, da er zum einen ein netter Mensch mit großer Höhlenerfahrung ist und zum anderen uns das gute Verhältnis zur französischen Höhlen(tauch)szene ein Anliegen ist – wir sind in Frankreich nur zu Gast und respektieren die lokalen Gruppen, die mit viel Arbeit und Einsatz Informationen zusammentragen und veröffentlichen. Und gerne werden wir unseren Teil dazu leisten und unsere Daten teilen!

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    Neben dem Höhlentauchen bietet dieser Ort, da man sich quasi in der Wildnis befindet, eigentlich immer Möglichkeiten für Naturbeobachtung neben har: An diesem Tag flatterte zweimal wie ein blauer Blitz ein Eisvogel über unsere Köpfe hinweg – einfach ein schöner Anblick!

    Setup und freies Tauchen

    Am dritten Tag war wie immer Setup für den Pushdive und freies Tauchen angesagt – beides natürlich aufeinander abgestimmt. Manu und Peter konnten leider zu Ihrem angestrebten Ziel nicht starten, da Peter von einer Magen-Darminfektion geplagt wurde, und das Auf- und Ab im hinteren Teil das Blasenwachstum triggert, worauf dann unter umständen ein aktiviertes Immunsystem verstärkt reagiert. Also wurde der Tag sinnvoll genutzt und ein Habitattraining angesetzt: Chris und Tobi halfen Manu und Peter ins Habitat, Roland sah sich das Ganze von außen an, um noch Ideen für Verbesserungen des Vorgangs zu sammeln. Obwohl es Neuland für alle vier Beteiligten war, lief alles wie am Schnürchen und das Team hatte einen Heidenspaß. Auch wurden die Erfahrungen, die dabei gesammelt wurden, später ausgiebig diskutiert, und wir werden das nächste Mal wohl noch etwas schneller sein.

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    Am Nachmittag bekamen wir wieder netten Besuch: Wido von der EKPP war auf Familienurlaub in der Gegend und nutzte den bewölkten Tag, um sich die Bedingungen der Höhlen in der Umgebung anzusehen. Sein Sohn jedenfalls war von den ganzen Froschmännern sichtlich beeindruckt und wollte eigentlich noch was bleiben. Auch sein Abwerbeversuch für Oli und Tim wurde mit freundlichem Nachdruck abgewehrt… Es KANN eigentlich nicht sein, dass die Grillparties bei der EKPP NOCH besser sind…;-)

    Pushdive

    Wir ließen den Tag  entspannt angehen. Nachdem Roland und Robin gestartet waren, starten wir die letzten Tauchgänge um alles Material an den richtigen Ort zu bringen. Manu und Oli fuhren die 54m Flaschen rein, Tobi und Chris legten die Heiztank auf gut 40m ab, Peter und Tim brachten die letzten Trinkbeutel rein und verstauten noch etwas Kleinkruscht am Habi und überprüften als letztes noch einmal alle Dekoflaschen. Tobi spielte den Beleuchter für Fred und sie schossen noch ein paar Fotos. Der erste Tauchgang, bei dem Plangemäß nach den beiden Pushdivern Ausschau gehalten  wurde, brachte schon die Gewissheit, dass sie wieder gesund zurückgekommen waren. Wir bekamen den Dekoplan der beiden in Wetnotes geschrieben gereicht und konnten daraufhin unsere Cleanuptauchgänge für den tiefen Teil (Peter und Oli) und die Habitatcrew (Manu, Oli, Tobi, Fred) planen. Der Ein- und Ausstieg ins Habi lief wie am Schnürchen und die Habitatcrew räumte gleich noch die flachen Stops auf. Am nächsten Morgen wurde das Habitat an die Oberfläche gebracht und die restlichen Falschen, die am Habitat befestigt waren, herausgeholt. Abends saßen wir alle noch um das Feuer und ließen den Tag ausklingen.

    Abbau

    Am nächsten Tag brannte die Sonne ohne jede Wolke vom Himmel – normalerweise freut einen so etwas beim Frankreichurlaub, aber da wir heute alles Equipment wieder nach oben schaffen mussten, hätten wir uns über ein paar Schönwetterwolken gefreut. Doch es ging auch so.

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    Zum Sonnenuntergang war dann auch das letzte Auto gepackt und wir konnten unsere nicht unwesentlichen Reste auf den Grill werfen. Zwischendurch mussten wir etwas zur Seite rücken, weil eine Familie auf Eselwanderung an den Fluss wollte. Geschickte Sache: Man wandert gemächlich durchs Tal und lässt den Esel das Gepäck schleppen. Manch einer von uns langte sich dann nach dem anstrengenden Tag an die Ohren, um zu sehen, ob sie ev. auch gewachsen waren, wie bei unseren schleppenden Kollegen.

    Eine nette Episode noch: gegen Mittag kamen französische Taucher vorbei, auf deren Equipment wir voller Neid blickten: Ein Apnoe-Club machte einen Ausflug an die Gourneyras um dort zu tauchen – wir waren mit ca. 2,5to Material angereist, die Apnoekünstler mit schmalen Gepäck – da lacht die Bandscheibe! Gerne haben wir Ihnen Ihre Ausrüstung und Picknickkörbe runter gefahren. Ziemlich sicher haben sie Ihre Köpfe über die verrückten Deutschen geschüttelt.

    Der Abreisetag sollte noch ein Abenteuer für uns Bereithalten: Wir versuchten in Montpellier einen Ersatzreifen für eines unserer Autos zu bekommen. Der Betrugsversuch der Werkstatt verlief im Sande, sie waren wohl etwas beunruhigt ob der immer genervter werdenden Meute vor der Türe – aber das ist eine andere Geschichte, die nichts mit dem Tauchen zu hat und besser ein anders mal erzählt wird. Nur so viel: Sie haben sich am ende geweigert Geld an zu nehmen und waren froh, als sie uns wieder los waren. Und wir ehrlich gesagt auch…

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    Wieder war es ein anstrengendes Projekt. Doch die Mühe hat sich für uns gelohnt – wir haben aus der Höhle rausgeholt, was nur ging. Wir haben gelernt und sind auf unsere Kosten gekommen. Und Ganz sicher konnten wir prima im Kopf abschalten, wenn wir auch körperlich kaputt zu Hause ankamen. Auch wenn die Höhle für uns mit unseren Geräten zu Ende scheint – wir kommen sicher wieder. Dafür sind die Eindrücke an diesem herrlichen Fleckchen Erde zu stark!

    Push TG Bericht Gourneyras 04.08.2009 ( Robin & Roland )

    Da wir das letzte Mal (siehe Bericht Juni 09) auf offener Strecke in der Höhle mangels Leine (485m neu verlegt) umdrehen mussten, waren wir dieses Mal entsprechend besser vorbereitet und hatten in der Vorplanung insgesamt 4 Explorationsreels mit je 500 m Leine sowie eine entsprechende Scooterlogistik, die uns eine Gesamtpenetration von etwa 4500 – 5000 m ermöglichen würden, vorgesehen.

    Zusätzlich entschieden wir uns noch eine zusätzliche (fünfte) Trimixstage mit einem Trimix 17/60 mitzuführen, um für den Fall gewappnet zu sein, dass die Höhle im weiteren Verlauf flacher werden sollte. Der O2-Drop ist eben ein Nachteil, den man sich durch den Einsatz der PSCRs erkauft und durch weitere Gase abgedeckt werden muss.
    Selbstverständlich gehören in eine vernünftige TG Vorplanung auch klare Definitionen von Limits – harte Limits, die sofort zum Abbruch führen, sowie weiche, die je nach Situation gemeinsam bewertet werden. Mann kann durch eine „eskalierende“ Equipment- und Gasmenge diese Kriterien so verschieben, das man einen erheblichen Spielraum diesbezüglich hat. Da wir nicht wussten, wie das weitere Tiefenprofil der Höhle verläuft haben wir 3 tiefe Trimixstages 12/75 eingeplant, wohl wissend, dass 2 Stages für den tiefen Bereich auf dem Doppel-RB locker ausreichend sind.

    Nachdem wir mit dem 35/35 abgetaucht waren und gegen die vom Team vorher deponierten Trimix-Stages getauscht und unsere Scooter aufgenommen hatten, fiel mir bereits nach 100m der Reflektor aus dem Lampenkopf – zuerst haben wir dumme Gesichter gemacht, und dann gelacht. Also wieder Retour und den Reflektor getauscht. Auch das wartende Team musste sich die Bäuche halten…

    Angekommen am 54m Punkt legten wir unsere Argonstages ab und wechselten auf unsere 3l Argonflaschen am Rückenpaket – da es ja schon unser 3. Besuch in der Gourneyras war, genossen wir unseren „Flug“ bis an den Beginn unserer neue Leine. Insgesamt war die Sicht für Gourneyras-Verhältnisse gut – aber nicht spitze (d.h. Sichtweite bei circa 15m).

    Beschreibung des Gangverlaufs

    Der neue Gang hat glatte Wände und eine hellgelbe Färbung, was eigentlich untypisch für die Gourneyras ist. Auch der Verlauf im Zick-Zack, alle 15-20m ändert die Höhle Ihre Richtung um mindestens 60 Grad, entspricht nicht dem Charakter des Hauptgangs. Unsere Tieoffs konnten wir gut an hervorstehende Spitzen oder Löchern im Fels machen.

    Nachdem man gut 120m unserer Leine gefolgt ist, trifft man auf eine vertikale Kluft, die sich bis auf 35m Wassertiefe fortsetzt. Bei unserem letzten Besuch dachten wir damals zunächst, wir hätten hier das Ende erreicht: Damals hing ich einen Scooter in die Leine und folgte der immer enger werdenden Kluft (Kluftrichtung längs zum Gang) bis auf 35m Wassertiefe. Die Kluft wird dort so eng, dass man nur noch stehend durch kommt und ich drehte um. Beim Wiederaufnehmen des Scooters entdeckten wir dann doch noch eine Gangfortsetzung: Hinter dem Schacht muss man durch ein ovales Fenster mit ca. 6m Breite und 1,5m Höhe schwimmen, bevor man der Höhle mit dem für diesen Teil typischen runden Profil mit ca. 3m Breite und 5m Höhe folgen kann. Diese Dimensionen lassen quasi kein entspanntes Scootern nebeneinander zu, sodass wir im Gänsemarsch scooterten. Fliessfacetten oder Kolke haben wir in diesem Gang nirgends gefunden und auch Sand oder Lehmablagerungen haben wir nicht gesehen. Gelegentlich sieht man korrosiver Formen aus dem weichen Kalkgestein herausgewaschen. Der Gang bleibt bis auf die letzten 150m auf einer Tiefe von ca. 60m, und variiert dabei nur um 2-3m. Die letzten einhundert Meter steigt der Gang dann auf eine Wassertiefe von 35m an. Insgesamt scheint der Gesamtverlauf in einem Rechtsbogen zu verlaufen, doch leider haben wir keine genauen Daten.

    Am Ende unserer alten Leine angekommen knüpften wir unser Reel in die Leine und weiter ging’s. Doch die Enttäuschung war riesengroß: Nach nur (diese mal gemessenen) 82m, gleich hinter der Ecke an der Robin das letzte mal gedreht hatte, lag ein großer Block (Durchmesser ca. 3m) im Weg, der das Passieren mit unseren großen Geräten unmöglich zu machen schien! 40 Minuten lang betrachteten und diskutierten wir die Situation der verschiedenen heruntergestürzten Blöcke an dieser Stelle, ob nicht doch ein Weiterkommen möglich wäre: Aber auch nach dem Ablegen der Argonflasche wäre es so eng geworden, dass wir aufgrund des Risikos hängen zu bleiben oder den Tocki zu beschädigen auf das Manöver verzichteten. Was doppelt weh tat, denn man konnte hinter der Engstelle, die insgesamt vielleicht max. 1,5m lang ist, die Gangfortsetzung in klarem Wasser deutlich sehen. Der Gang senkt sich wieder langsam in Richtung des typischen 60m Bereichs ab und verläuft gerade aus, soweit wir das sehen konnten. Die Höhle ist hier also definitiv nicht zu Ende! Noch an Ort und Stelle dachte ich über den Umbau des RB´s nach (z.B. Sidemount).

    Das Team „fand“ uns bei einem der regelmäßigen Checkdives auf der Deko bei 35m und brachte gestaffelt, während wir uns bis zum Habitat hochdekomprimierten, unser Equipment bereits an die Oberfläche. Außerdem bekamen wir einen Ersatzheiztank gebracht, da einer von uns trotz des Checks vor dem Abtauchen nicht funktionierte. Beim Einstieg ins Habitat wusste nach dem Training am letzten Tag jeder, welche Handgriffe in welcher Reihenfolge zu erfolgen hatten. Und so verlief die Aktion glatt und reibungslos.

    Das Team hatte auch unsere Reels mit nach oben gebracht, und konnte sich so zusammen reimen, dass wir nicht viel neue Leine verlegt hatten. Uns stellte sich uns die Frage, ob uns enttäuschte Gesichter an der Wasseroberfläche erwarten würden. Eine Frage, die wir im Habitat ausführlich diskutierten. Doch wie wir zu unserer Freude feststellten, überwog die Freude darüber, dass wir wohlbehalten zurück waren und dass uns dieses Leinenende erstmal relativ sicher ist – wer dort noch Leine anknüpft, hat es sich wirklich verdient!

    Nach der obligatorischen Pause schwimmend im Pool gab es erstmal etwas Warmes zu essen vom Benzinkocher. Wir ließen den Tag am Lagerfeuer ausklingen und begannen den nächsten Tag erst einige Zeit nach dem Hahnenschrei.

    Roland

    Plan

    Wir haben aus Rolands Erinnerung und den Daten des Tauchcomputers sowie des vorher mit Abstandmerken versehenem Reel eine Karte des Gangverlaufs gezeichnet. Das Profil dabei entspricht ganz gut dem tatsächlichen Verlauf. Der Plan gibt den Charakter des Gangverlaufs wieder, ohne Anspurch auf eine hohe Genauigkeit (ausser der Gesamtlänge) zu erheben.

    Übersicht

    Dank der freundlichen Erlaubnis von Reinhard Buchaly haben wir „unseren“ Gangverlauf in den Plan und das Profil der EKPP einzeichnen können.

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    Plan und Profil

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    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

  • Lot November – 2009

    Lot November – 2009

    Nachdem wir (Tim und Oli) Ende August etwas Pech in der Ardeche hatten, wollten wir im Spätherbst nochmal ins Lot fahren. Dieses mal war Robin auch mit von der Partie, Manu und Peter wollten zwei Tage später anreisen. Die Ansage für diesen Trip war: Spass haben und mal schauen was so geht.

    Leider hatten wir aber auch diesmal nicht so den richtigen Draht zu Petrus uns so hatte es bis zu unserem Abreisetag über Wochen nicht geregnet, und als wir ankamen, traf auch das schlechte Wetter ein…

    Aber erst mal haben wir uns den Spaß nicht vermiesen lassen, und sind, wie schon so oft, in der Domaine de Gayfie untergekommen. Für uns einfach das ideale Höhlentaucher Basiscamp, zentral gelegen und vor allem die Autos samt Equipment immer nah am Haus.

    Tag 1

    Am ersten Tag vor Ort sind wir dann zum Eintauchen an die Ressel gefahren und stellten fest, dass die Cele so tief stand, wie wir sie noch nie erlebt hatten. Das versprach somit eine schöne Plackerei mit den D20 RBs auf dem Rücken durch den Fluss zum Höhleneingang zu waten. An scootern im Fluss war nicht zu denken, die tiefste Stelle war etwas über Knie hoch…
    Zum Glück waren Petra und Stephan und vom Team Koelakant vor Ort, die uns eine helfende Hand reichten.

    Endlich am Höhleneingang angekommen checkten wir noch einmal unser Equipment, ließen unseren Puls etwas zur Ruhe kommen und tauchten ab. Wie geplant hingen wir erst einmal die Scooter direkt hinter dem Eingang an die Leine und flösselten gemütlich zum zweiten ‚T‘ über die tiefe Route. Dort angekommen setzten wir einen Cookie und machten uns auf den Rückweg zu unseren Scootern. Da wir gemütlich unterwegs waren, war nun schon knapp eine Stunde um.
    und dann ging die Fahrt mit dem Propellerknecht los. Tim mit einem Suex ADV 42 und Oli mit einem Gavin Longtube. Da die Höhle kaum Schüttung hatte, stand in den ersten 50 bis 80 m des Eingangsbereich das trübe Flusswasser, was das Scootern nicht erleichterte. Erst ab dem Versturz klarte das Wasser auf und gab Sichtweiten bis zu 15m Preis.

    Na ca. 10 Minuten erreichten wir unseren Cookie am zweiten ‚T‘. Dort hängten wir wieder unsere Scooter ab und Flösselten zum Schacht. Eigentlich wollten wir nur einen Blick runter werfen, aber der Reiz war zu groß und schließlich hatten wir ja für alle Fälle ein 15/55 dabei… 😉

    Also runter und ab 36m das TMX gesteckt und zum Fuß des Schachts. Die Sicht klarte hier noch weiter auf und wir flösselten noch ein paar Meter in den tiefen Bereich der Höhle. Wir entschlossen uns aber dann doch dafür, den weiteren Vorstoß auf den nächsten Tag zu verschieben und kehrten zu unseren Scootern zurück, fuhren zum ersten ‚T‘ und bogen in den flachen Gang ab, fuhren diesen durch und schlossen den Loop indem wir unseren Marker vor dem Schacht wieder einsammelten und entspannt nun zum dritten mal durch den tiefen Gang aus der Höhle tuckerten.

    Wieder an der Oberfläche über dem Höhlenausgang hängten wir unsere Stages und Scooter an einem angeschwemmten Baum ab und wateten wieder aus dem Wasser. Unserer Rentnertische, die wir schon zum Aufriggen benutzt hatten, standen ja noch bereit und somit konnten wir uns schnell von dem schweren Gepäck befreien. Nach einem ausgiebigen Imbiss am Auto machten wir uns daran unser Equipment zu verräumen und fuhren zurück ins Basislager.

    Tag 2

    Da es zwar die ganze erste Nacht vor Ort durchgehend stark geregnet hatte, aber am ersten Tag sogar wieder vereinzelt die Sonne raus kam und bis auf einen kleinen Schauer alles trocken blieb, waren wir eigentlich guter Dinge für die nächsten Tage.
    Leider war unsere Hoffnung für die Katz. Am Abend begann es wieder sehr stark zu regnen und am nächsten Morgen schüttete es immer noch ganz anständig.

    Da Manu und Peter an diesem Tag anreisen wollten, haben wir nach dem Frühstück und einer kurzen Besprechung der Lage erst einmal ein Telefonat abgesetzt und die zwei über die aktuelle Situation informiert.

    Dann ging es los. Noch wollten wir es nicht wahrhaben, dass wir wieder einmal Pech hatten. Der Plan war, die Cabouy zu betauchen, da wir am Sonntagabend kurz nach unserer Anreise von anderen Tauchen gehört hatten, es wären dort exzellente Bedingungen. Dort angekommen stellten wir fest, dass der Quellpool sehr stark überlief, was auf einen starken Flow in der Höhle schließen ließ. Außerdem regnete es immer noch durchgehend und der Himmel ließ keine Hoffnung auf Besserung zu.
    Der darauf eingeleitete Checkdive zeigte es: Der Flow war wirklich sehr stark, aber noch zu bewältigen. Allerdings war die Sicht so schlecht, dass man kaum die Nase des Scooters mehr sehen konnte und somit brachen wir nach wenigen Minuten wieder ab.

    Ein weiterer Anruf an Manu und Peter, die eigentlich zum Fotografieren anreisen wollten, und das Gelernte aus ihrem Kurs (siehe Vorbericht) anwenden und vertiefen wollten, bestärkte die zwei, die schon etliche km hinter sich gebracht hatten dann doch umzudrehen…

    Tim und ich gingen daraufhin erst mal zu Fuß den kurzen Weg zur Pou Mayssen um uns wenigstens von außen mal das Loch anzusehen, da Oli dieses noch nicht kannte. Auch nutzen wir den weg um zu Beratschlagen, was nun geschehen wird.

    Zurück am Auto ging es dann als nächstes zur Fontaine de St. George, aber auch hier war sofort klar, dass es sich gar nicht erst lohnt die Anzüge anzulegen. Die Wassermengen die aus der Höhle kamen, machten dies sehr deutlich. Dazu konnte man beinahe zusehen wie das Wasser auf dem bereits überschwemmten Fußweg weiter anstieg.

    Da wir nun schon ziemlich damit abgeschlossen hatten noch einen Tauchgang machen zu können, fuhren wir noch zur Coly, um uns wenigstens hier mal noch den Pool anzusehen. Dort angekommen stellten wir fest, das auch hier schon ein richtiger Pilz auf der Wasseroberfläche zu sehen war.

    Tag 3

    Der 3te Tag begann wie der zweite Tag aufgehört hatte: Mit Regen…

    Am Vorabend hatten wir schon beschlossen unsere Zelte abzubrechen und setzten diesen Plan nun auch in die Tat um.

    Auf dem Nachhauseweg ging es nochmal kurz an der Ressel vorbei. Hier wer der Fluss wieder fast um einen Meter angestiegen (kein Wunder bei dem Regen) und die Höhle sprudelte nun auch schon richtig stark. Bei diesem Anblick waren wir uns sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Man kann eben nichts erzwingen…

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

  • Ardeche August 2009

    Ardeche August 2009

    Am letzten August Wochenende hatten Tim und ich einen kurzen Abstecher in die Ardeche ins Auge gefasst. Geplant waren zwei Tauchgänge in der Tannerie bis maximal zum Anfang des Schachts nach ca. 700m. Diese Vorgabe war entgegen den sonst so üblichen Cavebase-Großangriffen mal was ganz Neues :-): Nur leichtes Gepäck, kein Scooter, kein Kreisel, nur D12 und eine Stage pro Tauchgang !! Da sich die Höhle in dem Bereich, der der Planung zu Grunde lag, nur einstellige Tiefen aufweist, waren alle Gase EAN 36.

    Da wir nun festgestellt hatten, dass man mit so wenig Tauchequipment noch viel Platz im Auto übrig hat, und wir diesen Platz nicht verschwenden wollten, durften auch unsere Frauen mitfahren. 🙂

    Die Damenwelt tauchte allerdings nicht, sondern begnügte sich damit, die französische Sonne und Lebensart zu genießen… Freitags direkt nach der Ankunft statteten wir der Höhle einen Besuch ab: Beim ersten Blick in Richtung Tannerie fiel uns sofort auf, dass kein Wasser aus der Höhle kam. Zuvor haben wir noch gespaßt, dass das Loch vielleicht ohne Wasser zu erwarten wäre, da wir das auch schon von Bildern kannten.

    Nachdem wir das Auto abgestellt hatten und zur Höhle gelaufen waren, ergab sich ein Blick der uns etwas erschreckt hat – tatsächlich kein Wasser da! „Ohje“ dachten wir und kletterten in den Pool, um nach zu sehen, wie tief das Wasser stand. Wir trauten unseren Augen kaum: Der Wasserstand war mindestens 4m unterhalb des Beckenüberlaufs. Wir konnten direkt schon die erste Engstelle sehen.

    Nun ja, am Abend haben wir noch etwas gegessen und berieten, was wir da nun zu erwarten hatten. Da Tim schon einmal an dieser Höhle war, und auch ein Höhlenplan hatte, war uns klar, dass es in der Höhle an zwei Stellen kein Wasser geben konnte, da diese schon bei normalem Wasserstand eine Tiefe von nur 2m aufwiesen.

    Am Samstag haben wir unser Equipment vorbereitet und am nächsten Morgen wollten wir es dann etwas genauer wissen. Nach nur ca. 75m und eine max. Tiefe von 2m hatten wir den „ersten Sump“ durchtaucht, und konnten auf die bei etwa 80m gelegene Engstelle schauen. Nach einigen Diskussionen im „Trockenbereich“ haben wir uns entschlossen, hier wieder umzudrehen, da ein Durchrobben im Trockenbereich bei einer Ganghöhe von ca. 1m den Trilaminatanzügen bestimmt den Gar ausgemacht hätte.

    Am Mittag haben wir uns dann vorgenommen die Goul du Pont zu betauchen, da müsste ja genug Wasser sein. Auch an der Höhle war der Wasserstand -4m und wir hatten genug zu tun, die Geräte ins Wasser zu lassen.

    Dabei wurden wir von einer Horde ortsansässiger Teenies beobachtet, die dort im Schutz der Brücke und einem kleinen Gebüsch lustige selbstgedrehte Zigaretten rauchten und mit geröteten Augen unser Tun beobachteten. Als die Jungs drauf kamen, dass wir in der Höhle tauchen wollten, sprachen sie uns an. Einer der Gesellen hatte wohl sein Handy in den Höhlenpool fallen lassen und fragte nach, ob wir danach schauen könnten. Tatsächlich fand Tim das Gerät, oder was davon noch übrig war, im Eingangsbereich der Höhle.

    An der Höhle war die Leine, die nach außen führt, gerissen. Deshalb beschlossen wir das Primary Reel von außen bis zur Mainleine zu legen. Das erwies sich im Nachhinein als goldrichtig, da beim Austauchen nicht einmal der Ausgang im stehenden Wasser des Höhlenpools zu sehen war.

    Direkt am Eingang gibt es auch bei der Goul du Pont eine Engstelle, die aber gut mit der D12 zu passieren ist. Auch an dieser Stelle der Höhle war die Sicht nicht besser als 4m. Wir flösselten trotzdem gemütlich bis zum Schacht bei knapp 100m und schauten das kristallklare Wasser im Schacht unter uns voller Geilheit an: Der Schacht geht bis auf ca. 30m hinunter, und auch hier wird es noch schnell tiefer, doch leider hatten wir nur Gas bis maximal 25m dabei!

    Am Schachtkopf gibt es noch einen Jump in einen flachen Teil der Höhle. Da wir aber davon keinen Plan hatten, wollten wir nur ein paar Meter in das kleine Loch schauen.
    Direkt am Schacht ist eine Wasserabsaugung installiert, die das Wasser aus der Höhle in den Fluss pumpt, wahrscheinlich nur als Attraktion für Touristen…leider…. Die Höhle hatte vom Samstag zu Sonntag noch mal ca. 10cm an Wasser verloren, und die Tannerie ebenso viel – ob die beiden Höhlensysteme wohl zusammenhängen?

    Wir trugen es mit Fassung, dass sich das Tauchen auf zwei kurze Tauchgänge in den beiden Höhlen beschränkt hatte, und ließen uns von unseren Frauen bedauern. Alle machten das Beste daraus und ließen den Abend mit einem grandiosen Picknick auf der Wiese vor den Höhlen ausklingen, das fließend in ein BBQ überging.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase