Kategorie: 2013

  • Frankreich Lot 03-2013

    Frankreich Lot 03-2013

    Teilnehmer: Benjamin, Anke, Manuel, Tobias, Wilke, Ike, Florian

    Und wieder ruft Frankreich…

    Frankreich bleibt für Deutschlands Höhlentaucher einfach die nächstgelegene und beste Adresse um diesem außergewöhnlichen Hobby nachzugehen. Auch in diesem Jahr hat sich eine Mischung aus Starnberger Tauchpartnern und Cavebase Mitgliedern auf den Weg gemacht um diese sehr schöne Gegend ausgiebig zu betauchen.





    Wie immer steht zu Beginn die herausfordernde Anfahrt auf dem Programm, 1300km mit einem 100er Anhänger sind schon eine harte Nummer. Nach 15h „dienstlicher Reisezeit“ waren wir auch schon an unserem Ferienhaus angekommen. Vorher haben wir allerdings noch schnell der Ressel und der Landenouse einen Besuch abgestattet, die letzten Tage hatte es immer wieder geregnet und wir wollten unbedingt noch am Anreisetag die Bedingungen überprüfen. Der Flow in der Ressel war von außen betrachtet fast schon grenzwertig, aber wir waren der Meinung, dass es einen Versuch wert sein würde. Die Landenouse hatte einen recht hohen Wasserstand und wäre eine gute Alternative. Der Plan stand: Ressel, zweimal den deep loop durchtauchen.

    Am ersten Tauchtag ging‘s um 6:30 Uhr los; aufstehen, frühstücken, Auto packen und bereits um 8:00 Uhr standen Tobias und ich an der Ressel, völlig unerwartet – völlig alleine. Nach einer weiteren Stunde war auch schon unser Equipment am Einstieg platziert. Jeder von uns hatte folgendes dabei:

    • Doppel 20 Frame mit RB80, 12/60
    • Bottom Stage 80cuft, 17/55
    • Deko 80cuft Stage, 35/35
    • Deko 80cuft Stage, 50/25
    • Deko 7L und 2x 40cuft Stages, 100%
    • Heiztank, 14 Ah
    • ADV42 Magnum Scooter
    • Bonex Discovery RS

    Das eintauchen in die Höhle war eine wirklich harte Nummer, am Ausgang blies die Höhle mit einer mir bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt starken Strömung. Es war unmöglich mit unserem Equipment in die Höhle zu tauchen, unsere ADV42 Scooter waren nicht stark genug und so beschlossen wir jedes Teil einzeln mit dem Discovery RS in die Höhle zu fahren. Erst nach 60min. waren wir am Schacht angelangt und konnten unser 17/55 stecken.

    Selbst im Schacht war die Strömung deutlich spürbar, ehrlich gesagt nervte sie gewaltig, bei jedem Halt, bei jedem Stagewechsel zog die Strömung Scooter und Stages mit sich und als Resultat haben sich immer wieder die Ausrüstungsteile so ineinander verkeilt, dass mehrere Minuten zum neu sortieren erforderlich wurden.

    Dummerweise hatte ich auf meiner Bottom Stage einen Apeks Regler montiert, der durch seine Überkompensation auf 70m Wassertiefe, bei einer Eindringtiefe von ca. 1200m, den Rebreather zum unkontrolliertem Abblasen brachte, ehe ich es bemerkte war die Stage fast leer, Tobias kontrollierte zwar noch die Situation, konnte das Abblasen aber auch nicht weiter verhindern – zu diesem Zeitpunkt war uns der Grund für das Abblasen einfach nicht klar, also Rebreather außer Betrieb genommen, OC gegangen, Daumen hoch!

    Nach ca. 5Min. OC Atmung konnte der Rebreather wieder in Betrieb genommen werden. Am D20 Frame, der nun als Bailout im Rebreatherbetrieb verwendet wurde, sind glücklicherweise MK25 Regler montiert, die ihren Mitteldruck konstant halten. Somit war der Rebreather wieder voll einsatzfähig und wir konnten wie geplant austauchen.

    Leider konnten wir den zweiten deep loop nach diesem Problem nicht mehr tauchen, also ging es mit der Strömung und „Vollgas“ wieder auf den Weg nach Hause. Nach ca. 4h Tauchzeit sind wir erleichtet aber auch ein wenig genervt aufgetaucht.

    Landenouse – bis zum „bitteren“ Ende

    Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Landenouse, vor uns war bereits eine Höhlentauchgruppe aus Frankfurt im Wasser, wir beobachteten deren Treiben sehr gespannt und als die Gruppe abtauchte wässerten wir unser Equipment.



















    Tobi und ich hatten uns vorgenommen die Landenouse bis zum Ende auf ca. 90m, bei ca. 800m Eindringtiefe zu betauchen. Als Equipment hatten wir dabei:

    • Doppel 20 Frame mit RB80, 12/60
    • Bottom Stage 80cuft, 12/60
    • Deko 80cuft Stage, 35/35
    • Deko 80cuft Stage, 50/25
    • Deko 7L und 2x 40cuft Stages, 100%
    • Heiztank, 14 Ah
    • Bonex Discovery RS

    In Summe also etwas weniger als am Vortag in der Ressel, die Fahrt durch die Landenouse war ein Traum, die Sicht war im vorderen Bereich nicht so gut, wurde aber im hinteren Teil immer besser. Stellenweise konnten wir sicher über 6m weit schauen. Die Landenouse ist vom Profil her eine sehr schöne Höhle, nicht tief, schön kurvenreich, auf- und ab’s und das alles bei recht komfortablen Gangdimensionen. Tobi und ich sind also fröhlich bis zum Ende vorgescootert. Im hinteren Teil waren wir beide gezwungen unser 12/60 zu stecken, die Höhle nimmt auf den letzten Metern sehr rasant an Tiefe zu, 88m waren das Maximale, außer einem Kieselversturz gibt es da aber nicht viel zu sehen.

    Der Rückweg war genau so entspannend wie der Hinweg, auf 21m noch schnell die Heizung angesteckt und die mollige, externe Wärme in 13°C „warmen“ Wasser genossen. Nach etwas über 3h Stunden waren wir wieder an der Oberfläche angekommen. Ein schöner Tauchgang.

    Trou Madame

    Immer einer Reise wert, zwar schwer zu erreichen, aber sehr einfach und auch sehr schön zu betauchen. Der Wasserstand war recht hoch, und so konnten die sonst im trockenen liegenden Passagen bequem übertaucht werden. Die Sicht war mit 20m sehr, sehr gut. Das ganze Team hatte sich für den heutigen Tag vorgenommen hier zu tauchen. Um die Anzahl der Ausrüstungsgegenstände die vorzutragen sind, zu reduzieren, haben wir beschlossen, dass wir nur 4 OC Geräte, 7 Stages und einen Sidemount Rebreather vortragen. Getaucht wurde in zwei Teams, Team Eins mit 4 Personen und Team Zwei mit 3 Personen.





















    Folgendes Equipment haben wir verwendet:

    • Doppel 12, OC
    • Bottom Stage 80cuft, EAN30
    • Side Mount pSCR (Wilke)

    Im Vergleich zu den beiden vorherigen Tagen also ein sehr angenehmer Tauchgang, trotz der leichten Strömung erreichten wir nach 40min. die 500m Marke und beschlossen den Rückweg anzutreten, nach weiteren 26min. waren wir bereits wieder am Eingang angekommen, ein kleines Indiz dafür, wie stark die Strömung hier unseren Flossenvortrieb beeinflusste.

    Team Zwei tauchte etwas länger und nachdem hier auch alles nach Plan verlief, verräumten wir das Equipment wieder in unseren Fahrzeugen und fuhren zum Grillen in unsere Ferienwohnung.

    Ressel die 2.

    Die Strömung in der Ressel hatte sich mittlerweile gelegt, so dass Tobias und ich vor der Wahl standen entweder die Biwak Halle oder den deep loop erneut zu betauchen. Wir entschieden uns für den deep loop – diesmal aber mit zwei Umrundungen. Equipmenttechnisch hatten wir dasselbe dabei wie bei unserem ersten, gescheiterten Versuch. Diesmal klappe alles nach Plan. Alle Apeks Regler wurden von den tieferen Gasen verbannt und somit funktionierte der Rebreather auch wie gewohnt. Nach 5h war der Tauchgang vorbei und die Impressionen der hinteren Gangverläufe wirkten noch lange nach, ein sehr schöner Tauchgang mit wirklich interessanten Felsformationen.





































    Ressel die 3.

    Tobias entschied sich für einen Tag Pause, seine Ohren drohten sich zu entzünden und wir wollen unseren letzten Tauchgang nicht gefährden. Ich habe die Gelegenheit genutzt um UW-Fotos von Ike, Benjamin und Anke zu schießen. Manuel und Florian haben beschlossen den deep loop zu tauchen, also haben alle fleißig mit angepackt und die beiden bei der Schlepperei unterstützt. Am Abend wurde ausgiebig das Erlebte diskutiert – ein entspannter, wenn auch zeitweise leicht verregneter Tag.

    St. Saveur

    Biwak Halle oder St. Saveur? Tobias und ich beschlossen die St. Saveur zu betauchen. Tobias kannte alles hinter dem Versturz liegende nicht und damit war es für uns beide eine neue, unbekannte Höhle – und etwas aufregender als die Biwak Halle. Auf dem Plan stand, den Versturz zu passieren, den hinteren Teil auszukundschaften und wenn möglich die 100er Marke zu erreichen. Unser Equipment für diesen Tauchgang bestand aus:

    • Doppel 20 Frame mit RB80, 12/60
    • Bottom Stage 80cuft, 12/60
    • Deko 80cuft Stage, 35/35
    • Deko 80cuft Stage, 50/25
    • Deko 7L und 2x 40cuft Stages, 100%
    • Heiztank, 14 Ah
    • Bonex Discovery RS
    • Suex XK1 (Backup bei Tobias)

    Der Eingangsbereich wurde auf Grund der starken Strömung wieder zu einer Herausforderung, wie bei der Ressel waren wir gezwungen jedes Teil einzeln in die Höhle zu transportieren und das bei einer wirklich beeindruckenden Strömung. Dazu kommt noch, dass der Eingangsbereich mit einem D20 Frame zu einer Restrcition wird und erst nach mehreren Versuchen konnten wir diesen Teil der Höhle hinter uns lassen.































    Der Tauchgang war wirklich beeindruckend. Die Höhle fällt schnell auf über 70m ab, steigt dann wieder auf, bietet mit einem Versturz eine kleine, aber unproblematische Restriction um danach wieder rapide auf 80m zu fallen.

    Die Leinensituation ist bis kurz hinter dem Versturz sehr aufgeräumt. Ab 80m beginnt aber allerdings ein kleines Chaos, kreuzende Leinen nach oben, nach unten, seitlich, auf dem Boden liegend. Fast überall liegen alte und verwaiste Leinereste. So war es nicht verwunderlich, dass wir den tiefen Spalt zunächst nicht entdeckten, erst nach dem zweiten Anlauf folgten wir den richtigen Leinen zu einem wirklich beeindruckenden Spalt hinab auf über 100m Wassertiefe.

    Unser Plan bis 100m zu tauchen ging folglich auf, ehrlich gesagt haben wir uns beide geärgert, dass wir nur ein 12/60 dabei hatten, aber mit diesem Gas hatten wir bei 100m bereits die Bandbreite ausgeschöpft. Also drehten wir kurzerhand bei 100,0m Wassertiefe um und tauchten den gleichen Weg zurück.

    Nach etwas über 5h Tauchzeit war auch diese Impression schon wieder zu Ende, zufrieden und erschöpft räumten wir zusammen mit Benjamin und Anke unser Equipment in den Hänger und begaben und auf unseren Heimweg. In der Ferienwohnung war das Essen bereits zubereitet und die Woche Tauchen ging mit einem herrlichen Grill-Festmahl zu Ende.

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

    Gallery













































































































     

  • Cassis Scouting Tour

    Cassis Scouting Tour

    Team: Tobi, Manu, Wilke, Steffen

    Cassis? Wo soll man da denn tauchen können? Wo liegt das überhaupt?“ So oder so ähnlich waren unsere ersten Reaktionen als wir von Cassis als Höhlentauchspot hörten. Aber die Neugier war geweckt und so war es nur logisch, dass wir beschlossen, dass Cassis eine Reise wert sei und planten prompt für die erste Oktoberwoche eine „Cavebase Scouting Tour“. Und so kam es, dass sich Tobias, Manuel, Wilke und unser Gast Steffen in der ersten Oktoberwoche auf den Weg nach Cassis machten. Der Transport erfolgte diesmal mit lediglich einem Auto plus einem überdimensionalen Anhänger.

    In Cassis selber hatten wir eine wirklich wunderbare Ferienwohnung. Auf einer leichten Anhöhe gelegen bot sie speziell abends einen beeindruckenden Ausblick auf Cassis und das Mittelmeer. Überhaupt hatten wir extremes Glück mit dem Wetter; 23°C und strahlender Sonnenschein haben uns in den 5 Tagen zuverlässig begleitet.

    Taucherisch haben wir als erstes versucht die Bestouan Höhle zu betauchen. Alle unsere noch in Deutschland getätigten Nachforschungen waren bezüglich des Höhleneingangs eher widersprüchlich. Wir wussten damit nicht zuverlässig wo der Eingang sein sollte – also haben wir Steffen in einen Nasstauchanzug gesteckt und damit begonnen den Küstenstreifen auf einer Länge von 300 Metern abzutauchen.

    Nach ca. 30min. hat Steffen auch tatsächlich einen Halokline im Salzwasser ausgemacht und einen engen Höhleneingang ausgemacht – einen sehr, sehr engen Eingang um genau zu sein.

    Nun gut, Wilke und Tobias haben ihre OC Ausrüstung (D12 + Stage) angelegt um festzustellen ob die Gangdimensionen für einen D12 Frame plus Scooter ausreichen würden. Wilke ist zuerst in die Höhle getaucht und hat später berichtet, dass es sich hier sicher nicht um den „offiziellen“ Eingang handeln kann. Er hat sich so stark in die Höhle vorgedrückt, dass er mehrere Minuten unweigerlich fest steckte, kein Vorwärtskommen, kein Rückwärtsschwimmen und keine Möglichkeit zum Wenden. Tobias hat die Situation von Wilke erkannt und hat vorsichtig Platz geschaffen in dem er nach hinten ausgewichen ist. Durch ein wenig „rumpoltern“ hat sich Wilke unter der ständigen Beobachtung von Tobias letztlich doch recht schnell befreit um im Anschluss rückwärts aus der Höhle zukrabbeln. Tobias hat unmittelbar danach ebenfalls sein Glück probiert, musste aber auf Grund der zu engen Verhältnisse ebenfalls enttäuscht aufgeben – Resümee: Wrong entry – zumindest wenn man Backmount taucht!

    Also haben wir die Küste im Laufe des Tages weiter abgesucht und nach ca. 2h weiteren Suchens hatten wir tatsächlich einen weiteren Eingang gefunden. Hier lag zumindest mal eine Mainline und die Gangverläufe waren noch so gerade für Backmount Konfigurationen geeignet. Wilke hat den Eingang zuerst erkundet und die ersten 50Meter betaucht. „Bumsklar aber auch recht eng“ waren seine ersten Kommentare. Tobias, Steffen und Manuel haben sich im Anschluss daran als Dreierteam auf den Weg begeben um den Gangverlauf jenseits der 50m zu erkunden. Alle drei berichteten, dass der Gangverlauf mit zunehmender Penetrationstiefe immer enger wird und das es sie wundern würde wenn das die „Bestouan“ Höhle sein sollte. Ehrlich gesagt waren wir nach dieser Erkenntniss alle ein wenig enttäuscht, zwar hatten wir zwei Eingänge entdeckt, aber beide waren irgendwie nicht richtig.

    Manchmal muss man eben Glück haben. Wie bestellt haben wir am kommenden Tag ein weiteres Tauchteam getroffen – und zwar Sebastian Picard, Marcus Dörning und Katrin Dessin! Und natürlich haben die uns bestätigt, dass wir am falschen Eingang nach der Bestouan gesucht hatten! Erleichterung machte sich breit – endlich jemand der die Höhle tatsächlich kannte und bereit war sein Wissen mit uns zu teilen!

    Tobias und Wilke beschlossen stand toupet mit dem Rebbi anzugreifen, jetzt, mit den neuen Informationen zum Eingang stieg die Laune und Alle bereiteten freudestrahlend ihre Ausrüstung vor. Manuel und Steffen wieder mit einer D12 plus einer 32er Nitrox Stage, Wilke und Tobias mit je einem Scooter plus D12 Rebbi und ebenfalls einer 32er Stage. Jetzt war vorschwimmen angesagt…

    Und tatsächlich, neben den zwei vom Vortag erkundeten Eingängen existiert tatsächlich noch ein Dritter – zuerst eine Restriction mit einer Länge von ca. 20Metern, recht eng, aber handhabbar, gefolgt von einem engen senkrechtem Schacht. Fairerweise muss man sagen, dass erst am unteren Ende des Schachtes der schöne Teil dieser Höhle beginnt – und das ist wirklich eine Höhle! Auf und ab, rechts, links, Scooter-Gangdimensionen, eine Auftauchstelle bei ca. 800m und das ganze bei moderaten Tiefen um die 20-30m. Einziger Wehrmutstropfen: „Flow“ – und zwar nicht zu gering! – Steffen und Manuel, die „zu Fuß“ unterwegs waren, haben später berichtet, dass es nach 60min. rein schwimmen echt nervig wurde. Aber als sie berichteten wie sie umkehrten und so die Strömung voll nutzen konnten strahlten die Beiden immer noch eine riesige Begeisterung aus! Die beiden sind quasi automatisch, wie ein geölter Blitz von der Strömung durch die Höhle getragen worden. Das war ein riesiger Höhlentauch-Spaß!

    Am Ende des Tages waren wir alle hochzufrieden und richtig happy – Unsere Penetrationstiefe hielt sich in Grenzen, aber die Eindrücke waren umso imposanter – eine wirklich schöne Höhle!

    Und wieder hatten wir Glück! „Natürlich“ kannten unsere neu gewonnenen Tauchfreunde auch die genaue Position der Port Miou – diese Höhle stand damit sofort für den Folgetag auf unserem Programm. Eines vorweg! Hier ist Schleppen angesagt! Trotz unserers günstigsten Parkplatzes waren wir immer noch gezwungen das Equipment gut und gerne 300- 400 Meter weit zu schleppen – natürlich über unbefestigte Wege – versteht sich ja als Höhlentaucher fast von selbst 😉

    Die Berichte über diese Höhle sind schon ein wenig „spooky“, nach ein paar hundert Metern soll ein künstlicher Damm den Höhlenverlauf unterbrechen, lediglich zwei Rohre verbinden die beiden Seiten?! Als wir das hörten konnten wir uns nicht so recht vorstellen was uns erwarten würde – irgendwie spannend!

    Steffen, Manuel, Tobias und Wilke bereiteten sich vor, Steffen und Manuel OC inkl. zwei Stages mit einem 32er Nitrox, aber ohne Scooter. Wilke und Tobias mit Rebbi und insgesamt drei Scootern und 4 Stages mit 32er Nitrox – die Beiden hatten sich die 2,1km bis zum bodenlosen Schacht als Ziel gesetzt.

    Nach einer nicht enden wollenden Schlepperei waren wir dann irgendwann abtauchfertig. Der Eingang war schnell gefunden und die Taucherrei konnte losgehen. Die Sicht war aufgrund der heftigen Halokline nahzu Null, aber irgendwann wechselte die Höhle in nahezu 100% Süßwasser und auch dieser Part war damit überwunden. Tobias und Wilke tauchten zuerst vor und hatten an dem Unterwasserdamm heftigst zu kämpfen. Leider stimmen die Berichte, die Höhle ist durch einen wirklich imposanten Unterwasserdamm gesperrt – lediglich zwei Rohre verbinden die beiden Seiten miteinander. Die beiden Rohre sind maximal 1,5m im Durchmesser und knappe 6-7 Meter lang. Jeder kann sich vorstellen, dass hier eine heftige Strömung entsteht. Für Tobias und Wilke bedeutete diese unnatürliche „Restriction“ einen Zeitverlust von über einer Stunde! Die Beiden übergaben die Ausrüstungsteile einzeln von einer Seite auf die Andere. Als gerade das letzte Teil auf der ggü. Seite ankam und Wilke im Begriff war durchzutauchen, kamen Manuel und Steffen am Damm an. Die Beiden hatten leichtes Spiel, Stages ablegen und Schwups durch die Rohre gezogen – „Ist doch einfach“.

    Wilke und Tobias haben auf der anderen Seite alles wieder angelegt. Danach hieß es für die Beiden „Feuer frei“. Später haben sie mit einem strahlenden Ausdruck die unglaublichen Gangdimensionen beschrieben. Eine riesige Höhle, deren Dimensionen nicht fassbar (und übrigens auch nicht sichtbar) sind.

    Steffen und Manuel genossen auch für ein paar Minuten die „andere Seite“ und beschlossen nach ca. 700m Penetrationstiefe den Rückweg anzutreten. Tobias und Wilke fetzten währenddessen durch die Gänge und sind schlussendlich an dem bodenlosen Schacht angekommen. Dieser Schacht hat „Kinnladen-Runterfall-Potential“. Riesig trifft es wohl am besten. Die Beiden sind kurz runter auf 40m um danach den Rückweg anzutreten.

    Die Restriction war jetzt auf dem Rückweg wirklich easy – fast schon spaßig – knappe 5 Sekunden und schon hatte die Strömung einen förmlich durchgedrückt.

    Nach knappen 3h tauchten Wilke und Tobias wieder auf. Manuel und Steffen hatten ebenfalls erst vor kurzem die Höhle verlassen, so dass wir alle gemeinsam mit dem Packen des Hängers bis spät in den Abend beschäftigt waren.

    Der letzte Tag:

    Leider ist uns beim Transport von München nach Cassis tatsächlich ein Scooter kaputt gegangen, also hatten wir nur 3 Scooter zur Verfügung und damit war das Höhlenende der Bestouan in unerreichbare Entfernung gerutscht. Was soll’s die Höhle ist in tausend Jahren auch noch da… Wir haben den letzten Tag alle dazu genutzt entspannt in der Bestouan einen netten Abschlusstauchgang hinzulegen. Tobias und Wilke sind nach etwa 1,2km umgekehrt und Manuel und Steffen haben sich die 500m Marke OC und ohne Scooter gegönnt. Eine tolle Höhle!

    Leider war der Trip schneller vorbei als uns lieb war – wir haben die Zeit genossen; auch vor dem Hintergrund, dass in Deutschland bereits der Herbst eingezogen war, während wir in Cassis noch ein unglaublich milder Spätsommer genießen durften.

    Abends haben wir in den zahllosen Restaurants das Erlebte ausgiebig behandelt. Wir haben tolle Tauchfreunde gewonnen und sind wieder um ein paar tolle Höhlenimpressionen „reicher“.

    Ein toller Ausflug!

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase

  • Gourneyrou 2013 End of Line

    Gourneyrou 2013 End of Line

    Teilnehmer: Benjamin Beier, Anke Löbel, Florian Hang, Oliver Kurtz, Wilke Reints, Tobias Ziegler, Marc Grosse, Andreas Voigt, Guy Berg, Darko Petkovic
    Fotos: Guy, Anke, Benjamin, Florian, Wilke, besondere Dank geht an Vladimir Mika Vujasinovic für die Bereitstellung der Kommunikationseinheiten

    Ein Bericht vom Team Cavebase

    Es ist nicht wirklich lange her, dass wir der Gourneyrou einen Besuch abgestattet haben. Letztes Jahr, fast zur gleichen Jahreszeit haben Carsten und Tobias versucht das Ende dieser doch recht anspruchsvollen Höhle zu erreichen. Im letzten Jahr endete der Tauchgang von Carsten und Tobias beim 2. Knick. Somit war klar, dass die Cavebase hier noch eine offene Rechnung zu begleichen hat.

    In diesem Jahr hat sich die Cavebase zum Ziel gesetzt diese Höhle bis zum Ende zu betauchen. Das Push Team bestand aus Tobias und Wilke. Die Team-Chancen das Ende zu erreichen standen diesmal sehr gut. Tobias kannte die Höhle bereits aus dem Vorjahr und Tobias und Wilke sind ohnehin schon seit Jahren ein eingespieltes Buddy Team. Zudem hatten wir viele erfahrende Gourneyrou Taucher dabei. Andreas, Marc, Darko, Florian und Oliver kannten die Umgebung bereits durch die letzten Exkursionen. Für unsere Gäste, Anke, Benjamin und Guy war zwar die Umgebung neu, aber taucherisch waren alle Gäste bereits auf einem hohem Level.

    Neben den taucherischen Ansprüchen stellt die Umgebung der Gourneyrou ebenfallseine beachtliche Herausforderung dar. Das Gelände ist sehr unwegsam, der Höhlenpool liegt fast 70 Höhenmeter tiefer als der letzte begehbare Weg. Mittels Seilbahn muss jedes einzelne Ausrüstungsteil zum Höhlenpool befördert werden – und das sind gut und gerne 2Tonnen Gewicht!

    Während in den letzten Jahren gerade das Thema „Materialtransport via Seilbahn“ sehr viel Zeit in Anspruch nahm, haben wir in diesem Jahr eine eigens für das Projekt angefertigte Seilbahnkonstruktion verwendet. Wilke’s Vater hat sich die Lage vor Ort schildern lassen und hat aufgrund der Erzählungen und Videoaufzeichnungen zusammen mit Darko eine verbesserte Mittelstation gebaut – in diesem Jahr mussten wir erstmals die Transporttonne nicht an der Mittelstation umhängen – sondern konnten in eins durchfahren. Die Zeitersparnis war enorm!

    Erster Tag:

    Am Samstagabend fanden sich alle Mitglieder nach unterschiedlich langen Anfahrtszeiten im Lager ein. Nach dem Zeltaufbau wurden die Gäste begrüßt und kurz in die bevorstehenden Tage und deren groben Ablauf eingeweiht. Darko, unser Projektleiter, hatte zwar schon alle Teilnehmer im Vorfeld instruiert, aber unmittelbar vor Ort müssen viele Dinge in einer größeren Detailtiefe besprochen werden.

    Das Lager an sich war diesmal sehr schnell eingerichtet, Latrine ausheben, Sonnenplanen und Regenschutz anbringen, Feuerholz sammeln, Zelte aufbauen, Stromversorgung sicherstellen und das Einrichten der „Abwaschstelle für Geschirr“ verliefen reibungslos und gleichzeitig in Rekordzeit. Gegen 22:00 Uhr verabschiedeten sich bereits die ersten Teilnehmer. Tagesziel für den ersten Projekttag: Seilbahn aufbauen und das Equipment zum Höhlenpool befördern. Hört sich einfach an, hat es aber in sich. Die Berg-, Mittel- und Talstationen wurden mit „Personal“ besetzt und jede Station hatte die Aufgabe die Teile der Seilbahn anzubringen die für diesen Standort relevant waren. Florian, Andreas und Guy kümmerten sich um die Talstation; Benjamin, Oliver, Marc und Wilke um die Mittelstation und der Rest befand sich an der Bergstation.

    Wir haben das Ständerwerk der Mittelstation errichtet um den Ablauf der Transporttonne zu verbessern. Wesentlich war für uns, dass wir bei diesem Projekte keinerlei Zeit an der Mittelstation verlieren wollten. In den letzten Jahren, bestand die Mittelstation aus dem dort wachsendem Baum – das hatter allerdings zur Folge, dass die Tonne jedesmal – egal ob voll beladen oder leer auf ihrem Weg runter oder rauf umgehängt werden musste. Und das frisst enorm Zeit und ist zudem auch nicht ungefährlich weil man unmittelbar an einem Abhang hantiert. Nicht so dieses Jahr, die Mittelstation wurde schneller als erwartet aufgebaut und im Betrieb stellte sich später heraus, dass Benjamin die Bahn an diesem Punkt alleine bedienen konnte.

    Bis zu diesem Zeitpunkt lief alles perfekt nach Plan. Der erste Rückschlag traf uns erst beim Einsatz unseres Quad-Zugfahrzeuges. Das mitgebrachte Quad, mit seinen knappen 10PS, hatte schlichtweg zu wenig Power um eine mittelmäßig gefüllte Transporttonne den Berg hinauf zu befördern. Bergab stellte der Transport logischerweise kein Problem dar, aber für den Weg nach oben war das Quad gänzlich ungeeigent, es bekam bereits dicke Backen, als es darum ging lediglich eine leere Tonne den Berg hinaufzubefördern – da waren die Widerstände an den Rollen, das Eigengewicht und der steile Winkel doch ein wenig zu stark – ehrlich gesagt waren wir überrascht, aber als wir versuchten manuel eine Fuhre nach oben zu ziehen ist uns fast der Atem weggeblieben. Anke, Benjamin, Wilke, Tobias und Marc mussten sich richtig anstengen um eine halbwegs gefüllte Tonne vom Tal hinauf zur Bergstation zu befördern – unglaublich wie schwer das geht!

    Wir standen jetzt vor dem Problem, dass wir das Equipment zwar hinab, aber definitiv nicht mehr hoch befördern konnten – zumindest nicht mit dem zu diesem Zeitpunkt verfügbaren 10 PS Quad. Wir diskutierten Alternativlösungen und entschlossen uns, dass wir einen Tag vor dem Push Dive, also während der Setup Dives, einen Leihwagen von Sixt organisieren werden. Montpellier liegt zwar nicht gerade ums Eck, aber immerhin noch nah genug für eine Tagesreise von Tobias, Guy und Wilke.

    Am Nachmittag beförderten wir also fleißig das Material mittels Quad zur Talstation. Irgendwann gegen 20:00 Uhr haben wir uns auf den Weg ins Lager gemacht um beim gemütlichen Grillen den aktuellen Tag Revue passieren zu lassen und um gleichzeitig den Folgetag zu planen.

    Zweiter Tag:

    Der zweite Projekttag war von einer größeren Enttäuschung geprägt, der Abtransport konnte am Vortag nicht ganz abgeschlossen werden und so setzten wir die Arbeiten am frühen Morgen fort. Leider fiel das Quad bei dieser Aktion endgültig aus, der Motor sprang einfach nicht mehr an, später im Lager stellten wir fest, dass der Anlasser vollständig verkohlt war – unwiderruflicher Totalausfall, denn das Quad hat keinen Kickstarter…

    Aber egal, wir hatten uns eh schon vorgenommen einen Leihwagen zu buchen, also haben wir die letzten Fahrten ins Tal von Hand zur Talstation befördert – zum Glück waren das nur noch sehr wenige Fuhren, aber auch hier haben Anke, Guy, Tobias und Wilke schwer gearbeitet, trotz das es lediglich ein Bergabtransport war.

    Am dritten Tag war alles benötigte Equipment in der Talstation angekommen. Florian, Andreas und Oliver hatten als Talstationsteam am Vortag bereits ganze Arbeit geleistet! Die Drei hatten das ankommende Material in dem sehr unwegsamen Gelände so geschickt aufgeteilt und organisiert, dass jeder Taucher seine eigene „Ecke“ hatte. Für das ungeschulte Auge wirkte der Höhlenpool vermutlich trotzdem wie ein „Truppenübungsplatz“, aber alles hatte seine Ordnung! Die Drei hatten sogar schon ein Sonnen- und Regenzeltdach angebracht, so dass fast der Hauch einer „Luxus-Talstation“ entstand.

    Das letzte große Ausrüstungsteil war das Habitat, nach dem Abtransport zur Talstation hatten sich mittlerweile alle Teilnehmer an der Talstation eingefunden – die Seilbahn war nun erstmal für die kommenden Tage nicht mehr von Bedeutung, alles spielte sich im Bereich der Talstation ab. Das Habitat „zuwässsern“ und in der Höhle zu platzieren war jetzt eine der wichtigsten Aufgaben. Glücklicherweise war das Habitat innerhalb weniger Minuten im Wasser – was echt ein wenig mit Glück zu tun hat, denn der Eingangsbereich der Höhle ist recht eng und das Habitat passt hier nur in einer leichten Drehbewegung durch – und wenn sich das Ding einmal verkeilt und fest steckt hat man echte Probleme es wieder loszureißen. Aber diesmal klappte es echt schnell und die ersten Tauchgänge starteten kurz darauf.

    Der Höhlenpool ist wirklich eng, nun liegt in diesem bereits engem Höhlenpool auch noch ein Habitat und wir brauchten 5 Taucher um das Habitat ordentlich zu setzen (4 Ecken/4 Taucher + Beleuchter). Darko, Andreas, Benjamin, Anke und Guy haben diese Aufgabe übernommen.

    Nach dem setzen des Habitats ging es unvermindert weiter. Die bereits im Wasser befindlichen Taucher haben unzählige Stages angegeben bekommen um diese in Tiefen zwischen 6 und 21m zu platzieren. Es sind schon echt beeindruckend aus, wenn zwei Taucher zwischen 8 und 10 Flaschen an sich nehmen und dann abtauchen! Für die Taucher im Wasser war das eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, weniger wegen der Penetrationtiefe sondern eher wegen dem vielen Material und der Tatsache, dass jedes Gas genau platziert werden musste. Ein Fehler und es würde u.U. beim Push- oder Deepsetup Probleme geben. Zudem kam noch erschwerend hinzu, dass Andreas, Benjamin, Guy und Anke immer wieder auftauchen mussten um neue Flaschen entgegenzunehmen und damit zu Multi-JoJo-Tauchgängen gezwungen wurden. Teilweise waren die Taucher über 4h am Stück im Wasser und natürlich auch dementsprechen erschöpft bzw. durchgefroren.

    Aber am Abend war die Arbeit geschafft und das „Tagesziel“ mit Auszeichnung erreicht. Das Habitat wurde platziert, bestückt und alle Deko Depots bis 21m mit über 30 Stages vollständig ausgestattet. Florian und Oliver hatten ihre Ausrüstung für den Deep Setup Tauchgang vollständig vorbereitet und das Team war bereit den ersten tiefen Tauchgang am Folgetag zu starten.

    Der nächste Tag startete unmittelbar mit dem Deep Setup Tauchgang von Oliver und Florian. Durch die geplante Penetrations- und Wassertiefe waren wir gezwungen auch für das Deep Setup Team eigene Deko Depots anzulegen, hier musste in Betracht gezogen werden, dass eine „Umkehrblockierung“ oder ein anderes Problem mit den Ohren riesige Probleme hätte verursachen können. Um über ausreichend Sicherheitsreserven zu verfügen, haben sich Oliver und Florian für einen D20 Frame mit einem pSCR entschieden

    Die beiden hatten es sich zur Aufgabe gemacht das letzte noch fehlende Depot für den Push-Tauchgang anzulegen. Das Depot #5 sollte auf 57m angelegt werden um dort zum einen Reservegas in Form von 18/45 abzulegen wie auch Gase die die beiden Push-Taucher weiter in die Höhle mitnehmen würden (35/35 und 12/60) zu platzieren.

    Des Weiteren wurden je Taucher ein zusätzlicher Heiztank und der Backup Scooter an dieser Stelle abgehängt. Nach knapp 3 Stunden tauchten die beiden wieder auf und die an der Oberfläche verbliebenen machten sich an die Arbeit die Geräte aus dem Wasser zu hiefen. Schließlich musste auf den Rentnertischen Platz für die Geräte von Tobias und Wilke für den nächsten Tag geschaffen werden.

    Während des Deep Setup Tauchganges waren Tobias, Guy und Wilke nach Montpellier gefahren um einen Leihwagen zu organisieren. Die drei kamen mit einem Peugeot 107 zurück – ein schönes Zugfahrzeug! Wilke und Tobias waren so gegen 18:00 Uhr wieder im Lager, übergaben das Zugfahrzeug an Marc und machten sich auf den Weg zur Talstation um ihre Rebreather für den folgenden Tag, dem Push Tag, vorzubereiten.

    Die beiden haben sich ganz gemütlich auf den Tauchgang eingestimmt und ihr Equipment akribisch genau vorbereitet. Als sie um 20:00 Uhr wieder im Lager ankamen, kurz etwas zu Abend gegessen um sich dann auf’s Ohr zuhauen.

    Der große Tag:

    Im Lager war bereit ab 6:00 Uhr jeder auf den Beinen, Ziel war ein Abtauchen gegen 8:00 Uhr.

    Kurz nach dem gemeinschaftlichem Frühstück sind sind Tobias und Wilke bereits vorab zum Höhlenpool vorgegangen, der Plan sah vor, dass sie sich in aller Ruhe vorbereiten konnten, leicht abseits von der Gruppe. Der Rest von der Gruppe erreichte etwa 20min. später den Pool und begann augenblicklich mit den Vorbereitungen für den Tauchgang. Die Doppel 20 Frames von Tobias und Wilke waren noch nicht auf den Rentertischen platziert und mussten über einen eigens angebrachten Flaschenzug direkt in den Poolbereich abgelassen werden.

    Gegen 9:30 Uhr stiegen Tobias und Wilke mit ihren zwischenzeitlich angelegten Trockentauchanzügen in den Pool hinab. Tobias zwängte sich zuerst in den Rebreather, danach half Darko Wilke beim Anlegen seiner Ausrüstung.

    Es ist doch immer wieder verwunderlich, wie lange es trotz Hilfe von Darko dauert bis das Equipment wirklich 100%ig angerödelt ist. In diesem Fall war die Montage und das verkabeln des Sidemount Rebreathers noch als zusätzliche Hürde dazu gekommen.

    Das tatsächliche Abtauchen fand um 10:00 Uhr, also zwei Stunden später als geplant statt. Tobias und Wilke gaben noch ein kurzes OK Zeichen und tauchten dann für die nächsten 14,5h in die Gourneyrou Höhle ab.

    Nach dem Abtauchen kehrte erst mal Ruhe an der Oberfläche ein und das ganze Team konnte durchatmen.

    Als nächster Programmpunkt stand ein weiterer Tauchgang von Oliver und Florian auf der Tagesordnung. Dieses mal sollten die beiden den Push-Tauchern entgegentauchen um ihnen die bis dahin nicht mehr benötigte Ausrüstung abzunehmen. Der abgesprochene Rendezvous Punkt befand sich nach dem „ersten Knick“ in ca. 35m Wassertiefe. Start der beiden war so getaktet das sie sich im abgesprochenen Zeitfenster dort treffen würden. Als maximale Wartezeit am Treffpunkt waren 30 Minuten vereinbart.

    Um zum vereinbarten Rendezvous Zeitpunkt an Ort und Stelle zu sein, sind Oliver und Florian pünktlich um 13:00 abgetaucht. Durch den Setup Tauchgang am Vortag hatten die Beiden eine ziemlich präzise Vorstellung, wie lange sie für den Weg hinter den ersten Knick und den folgenden Aufstieg auf 36m benötigen würden.

    Der Tauchgang war diesmal viel entspannter als am Vortag, Florian und Oliver waren nicht mit Unmengen an „schweren“ Stages und Backup Scootern behängt. Nur ihre eigenen Drivestages, ein 35/35 und ein Tiefes Trimix waren mit dabei. Zusätzlich hatten sie noch Wilkes Kamera angeklippt.

    Nach dem Abtauchen haben sich die Beiden ausreichend Zeit genommen um alle Stagedepots für die flachen Stops von 36 bis 6m zu überprüfen. Auch dem Habitat und seiner Bestückung haben sie noch einen prüfenden Blick gewidmet. Dann ging es endgültig los, und Beide scooterten ganz entspannt an der Leine entlang.

    Nach dem 35m Depot wechselt die Höhle erst einmal ihr Gesicht. Von der recht großen Halle am Eingangsbereich mit ihrer fast glatten, schräg abfallenden Decke, führt sie nun durch ein sehr zerklüftetes Gangprofil, welches sich über einen Tiefenbereich von 20 bis 30m hinzieht.

    Nach ca. 30 min Fahrt erreichten Oliver und Florian die abfallende Halde zum ersten Knick. Hier hatten sie auch das 57m Depot angelegt. Beide überprüften auch hier schnell die abgelegten Gase, deponierten die Kamera und tauchten zügig weiter, schließlich galt es den Zeitplan einzuhalten…

    Also „Feuer frei“ und die Halde, die aus feinem Kies bestand runter getaucht, kurz auf den Computer geschaut, knapp 90m und dann wieder auf der anderen Seite hoch Richtung Treffpunkt. Hier sah die Höhle wieder komplett anders aus. Der Aufstieg war eigentlich kein Tunnel, sondern glich eher einem Canyon, der sehr steil abfällt. Am 36m Punkt angekommen, clippten Beide ihre Scooter und das tiefe Trimix in die Leine, wechselten auf das 35/35 und warteten…

    Leider erschienen die Pushdiver nach den vereinbarten 30min nicht, dann hat das hinten wohl etwas länger gedauert… das ist dann halt so… Oliver und Florian gaben noch ein paar Minuten Kulanz dazu, schrieben eine nette Nachricht auf ein Wetnotes Blatt, befestigten dieses mit einem Cookie an der Leine und tauchten aus.

    Um möglichst wenig aufzusättigen beeilten sie sich den tiefsten Punkt wieder zu passieren und begannen auf der Ausgangsseite des Sump mit ihrer Deko. Der Rückweg war eher unspektakulär, sehr schade, dass das Rendezvous nicht geklappt hatte. Jetzt mussten Tobias und Wilke ihren ganzen Kram alleine rausbringen. Florian und Oliver saßen nach und nach ihre Dekostufen ab und tauchten dann nach dem 9m Stop unter dem Habitat vorbei um zum 6m Punkt zu gelangen.

    Der letzte Stop lag direkt unterhalb des Quellteichs. Man konnte Darko, der an der Oberfläche schwamm, bereits kurze Lichtzeichen geben. Wenige Minuten später besuchte er die Beiden und sie gaben ihm die Info, das das Pushteam nicht wie erwartet eingetroffen war.

    Die gut 70min auf dem 6m Stopp vergingen eigentlich recht schnell, Oliver und Florian hatten wären der Gasbreaks immer mal wieder etwas getrunken und ein kleines Päckchen Kohlehydrat Gel zu sich genommen. Die Heizung war auch eingeschaltet, immerhin waren die Beiden ja schon gut vier Stunden unterwegs, und mit der Heizung sind selbst 4h eigentlich ziemlich angenehm.

    Zum Ende der Deko ließ sich dann endlich ein leises regelmäßiges Blubbern und Wummern hinter ihnen vernehmen, das immer mal wieder von einem größeren Schwall unterbrochen wurde. Das musste das Pushteam sein! Tobias und Wilke mussten demzufolge auch auf den flachen Stops angekommen sein, obwohl sich alle sicher waren, dass trotz des geplatzten Treffens alles okay war, war das dann doch eine ziemliche Erleichterung!

    Als zum Ende der Deko, mit dem langsamen Aufstieg begonnen wurde und das Deep Setup Team nach wenigen Minuten die Oberfläche des engen Quellteichs durchstießen gaben sie die vermutete Info über die Pushdiver direkt weiter. Jetzt konnte sich die Supportcrew zum ersten Kontakt fertig machen. Darko unterstützte erst Oliver und dann Florian beim Ablegen der Geräte, damit Platz im Pool geschaffen wurde und die nächsten beiden Kollegen abtauchen konnten um die Infos zur Deko und die hoffentlich erste Erfolgsmeldung von Tobias und Wilke abzuholen. Kurz darauf gingen auch schon die ersten Support Taucher ins Wasser um nach dem Stand der Dinge des Pushtaucher Teams zu fragen und Ausrüstung mit nach oben zu bringen.

    Tobias und Wilke beschreiben den Tauchgang wie folgt:

    „Nachdem Darko uns beim Anlegen der Ausrüstung geholfen hatte, konnten wir schließlich gegen 10:00 Uhr abtauchen.

    Die Sicht im vorderen Bereich war bereits stark eingetrübt, die Setup Dives hatten die Sicht deutlich verschlechtert. Die Orientierung auf den ersten Metern der Höhle ist aber denkbar einfach, man folgt dem Leinen- und Gangverlauf und kommt zwangsläufig am Habitat vorbei. Wir überprüften die dort befestigten Atemgase bezgl. Druck und Anzahl. Für jeden Taucher waren zwei 80cuft Sauerstoff, ein Heiztank, zwei 80cuft 18/45 als Break Gas und ein Argonset zum späteren austauchen am Habitat montiert. Uns fiel auf, dass das Habitat recht schief platziert wurde, was aber einfach unter den gegebenen Umständen anders gar nicht möglich gewesen wäre.

    Unser Plan, dass wir mit fortschreitender Penetration bis zu einer Wassertiefe von 57m die Gase nach und nach aufnehmen, ging voll auf. Zuerst nahmen wir bei schätzungsweise 30m Wassertiefe unseren ersten Scooter und das 12/60er Gas auf. Auf 36m wechselten wir von unserem 35/35 auf das 12/60 und folgten dem Gangverlauf mit unseren Scootern bis 57m Wassertiefe. Hier, auf 57m, lag unser letztes Depot, ausgestattet mit weiteren Scootern, 35er, 18er und 12er Gasen.

    Bis 57m war der Verlauf der Höhle bekannt, leichtes auf und ab, mal ein wenig enger, mal ein wenig breiter, aber immer noch so breit, dass ein Scootern bei mäßiger Fahrt problemlos möglich war. Ab 57m fiel die Höhle rabiat ab, zwar kein „Schachtfeeling“ aber der Abstieg war durchaus deutlich und der Verlauf der Höhle wurde kurviger und enger. Die Felsen selber waren eher dunkler eingefärbt, stellenweise blitze ein wenig weißes Gestein auf.

    Die 80m Phase ging wie erwartet recht schnell vorüber, der Aufstieg war nicht ganz so steil wie der Abstieg und so konnten wir diesen Teil bei langsamer Fahrt sogar mit unseren Scootern bewerkstelligen. Der Verlauf geht ohne größere Zwischenstops hoch auf 21m.

    Im 21m Bereich stutzten wir zunächst, der weitere Verlauf war nicht ohne weiteres zu erkennen, Tobias erinnerte sich an diese Stelle und zeigte den korrekten Weg – der ganz nebenbei jetzt auch ausgeleint ist. Der Hauptgang wird allerdings sehr eng, zu eng für uns – zumindest wenn man mit einem D20 inkl. 4 Stages, zwei Scooter und einem Sidemount Kreisel unterwegs ist. Mit dieser Konfiguration war kein Durchkommen möglich. Wilke hat kurz seinen Kopf durchgesteckt, aber mehr ging nicht – also, wie in Frankreich bereits trainiert – alles ablegen, einer durch, das ganze Gerödel auf die Gegenseite durchreichen und dort ablegen. In Frankreich war es Tobias, der in der St. Saveur als Erster durchgetaucht war, hier hat Wilke den ersten Versuch gewagt; ein bisschen rumpeln, ein bisschen vor, ein bisschen zurück, steckenbleiben, wieder zurück und neuer Anlauf, nach ein paar Sekunden war Wilke durch. Danach Tobias durch die Engstelle lotsen um auf der anderen Seite wieder alles neu anzulegen.

    Kaum waren wir mit unserem neu sortiertem Equipment 3Min. unterwegs tauchte das Reel von Carten Richard in unseren Lampenkegeln auf, dieses war im letztem Jahr offensichtlich liegen geblieben, wir beschlossen es erst auf dem Rückweg mitzunehmen, waren wir doch bereits mit ausreichend Reels ausgestattet.

    Hinter der Restriction begann die Höhle ihren Charakter zu verändern, der Gang wurde canyonartig, das Erscheinungsbild der Wände wurde immer häufiger durch helle, weiße Flecken bestimmt, die die Höhle deutlich „freundlicher“ erschienen ließ.

    Mehrere Leinenreste kreuzten unseren Weg, ob wohl der Verlauf der Höhle einem klaren Tunnel entsprach, waren wir immer wieder gezwungen den zum Teil chaotisch verlegten Leinen zu folgen. Wir hatten vor dem Tauchgang besprochen, dass wir alle Stellen, an denen wir keine durchgehende Leine vorfinden flicken werden. So ist es nicht verwunderlich, dass wir zu Beginn primär mit „Leinenrestauration“ beschäftigt waren. Typischer Weise lief das so ab: Wir erreichten ein vermeintliches Ende der Leine, konnektierten das Reel, scooterten ein wenig vor, suchten die Wand nach einer fortführenden Leine ab, fanden eine und haben mit dem Reel wieder eine durchgehende Verbindung hergestellt – um dann nach wenigen Sekunden Fahrt wieder ein neues Leinenende zu finden, dort wieder angeknüpft usw. Mit dieser Methode sind wir verständlicher Weise nur sehr langsam vorangekommen.

    Irgendwann wurde uns das zu blöd und wir beschlossen unsere eigene Leine komplett durchzuziehen. Das ging natürlich richtig gut – wir passierten die tiefen Stellen somit deutlich zügiger und legten endlich Strecke zurück.

    Die Höhle ist wunderschön, die Höhlengänge wechseln ihre Tiefe recht abrupt, die Felsformationen sind mal scharfkantig und mal stark ausgewaschen, mal dunkel und mal schneeweiß – es ist erstaunlich wie die Höhle ihr Erscheinungsbild im Verlaufe dieses Tauchganges geändert hat. Die Sichtverhältnisse waren perfekt – sicher, kein kristallklares Wasser, aber immerhin Sichtweiten jenseits der 20 Meter. Wir folgten dem offensichtlichen Höhlenverlauf, nach unserem ersten 100Meter Knick wirkte die Höhle deutlich zerklüfteter, es gab Minischächte, engere Canyons und kurze Sackgassen. Die Orientierung war hier deutlich anspruchsvoller und die eigene, mitgeführte Leine gab ein gutes Gefühl.

    Wir haben uns Mühe gegeben einen anderen Gang zu finden, denn wir wussten, dass die EKPP kurz hinter dem 100Meter Knick das vermeidliche Ende erreicht hatte – und vielleicht hatten wir Glück und würden einen weiteren Gang finden.

    Wir spulten mittlerweile schon unser zweites Reel ab, mit den letzten Metern erreichten wir dann auch tatsächlich den 60m Bereich. Die Höhle wird plötzlich und unvermittelt enger und man merkt sofort, wie die Sicht sich schnell und für diese Höhle völlig untypisch, eintrübt. Als wir das Ende der Höhle erreichten, haben wir noch versucht uns durch einen Spalt zu drücken, aber da war kein Durchkommen.

    Wir traten also gezwungener Maßen den Rückweg an, mittlerweile war die Sicht so stark eingetrübt, dass wir grade noch die Hand vor Augen sehen konnten – wir folgten im touch contact zur Leine dem Leinenverlauf in umgekehrter Reihenfolge und erreichten nach 10min. den Bereich der Höhle mit besserer Sicht.

    Jetzt, beim Rückweg wussten wir, dass alles viel schneller gehen würde, ergo würden die Ohren höher belastet werden, wir achteten daher peinlich genau auf unsere Ohren – eine Umkehrblockierung hätte richtig ernste Probleme verursachen können. Die tieferen Passagen bei 100m und 90m waren aber trotzdem überraschend schnell durchtaucht. Am Depot #5, welches wir selber angelegt hatten, wechselten wir auf „frische“ Atemgase und folgten weiter dem Verlauf der Höhle. Als Carstens Reel auftauchte wussten wir, dass wir unmittelbar vor unserer „Restriction“ waren – also wieder alles ablegen, Tobias durchtauchen lassen, Tobias das ganze Gerödel angeben und dann Wilke hinterher um auf der anderen Seite wieder alles neu anzulegen – echt ziemlich mühsam.

    Wir hatten es fast geschafft, noch runter auf 36m und dort hätten Florian und Oliver auf uns gewartet um uns unsere nicht benötigten Flaschen abzunehmen. Tja, aber leider waren wir fast um 120min verspätet – und der ursprüngliche Plan sah vor, dass Oliver und Florian max. 30min. auf ca 30m warten sollten. Als wir also nun auf dem Weg zu unserem vereinbarten Treffpunkt waren, fanden wir dort erwartungsgemäß niemanden mehr vor. Oliver und Florian hatten aber geschickterweise eine kurze Nachricht inkl. Cookie für uns hinterlegt – ein gutes Zeichen! Sie hatten sich an den Plan gehalten und sind ohne uns wieder aufgetaucht.

    Für uns bedeutete das aber, dass wir das gesamte Equipment selber mitnehmen mussten! Wir schossen kurz auf 80m um dann bei 57m unser erstes Dekogas, ein 18/55 aufzunehmen und einzustöpseln. An dieser Stelle lagen auch noch zwei zusätzliche 35/35er zur Sicherheit. Tobias und Wilke nahmen alles auf, was ehrlich gesagt nach über 6 Std. Tauchzeit nicht wirklich witzig ist, Wilkes rechte Wade verkrampfte sich immer wieder und das klipsen der Stages wurde für Beide zunehmend schwerer. Die Finger waren zu steif und unbeweglich – aber es half alles nichts. Jeder Pushdiver musste 3×35/35, 2×12/60, 2 Heiztanks, 2x Scooter und eine 18/55 mitnehmen, zusätzlich hatten sie noch die Kamera mit Blitzen dabei – es ging irgendwie aber Wilke hat im Nachhinein gestanden, dass formschönes Tauchen sicher anders aussieht, die 35/35er waren alle noch sportlich voll und damit sehr schwer, was sich unweigerlich auf die Wasserlage auswirkte, stellenweise glichen die Beiden einer vom Scooter gezogenen aufrechten Tischtennisplatte, wobei die Tischtennisplatte immer wieder Krämpfe in den Waden hatte 😉

    Tobias und Wilke schleppten das ganze Zeug bis zum 24m Stopp und befestigten es dort. An dieser Stelle haben sie auch die Kamera ausgepackt und das einzige UW Foto dieser Tour erstellt, im Nachhinein sehr schade, aber zu diesem Zeitpunkt waren Beide bereits 8h im Wasser und keiner von den Beiden hatte ehrlich gesagt Lust auf irgendeine andere Beschäftigungsart.

    Sie saßen ihre Dekozeiten gemäß ihrem Plan ab und erreichten nach fast 10h Stunden endlich das Habitat.

    Der Einstieg in das Habitat war ja schon fast routiniert, von außen betrachtet muss es aussehen als würden die Beiden dabei sterben, aber als Betroffener ist es sehr angenehm, man wird mit Karabinern am Habitat gesichert, hält sich einfach fest und den Rest bewerkstelligen zwei Supporttaucher. Wenn der Push Diver dann irgendwann seinen Bleigurt angelegt bekommen hat, kann er in das Habitat hinein gleiten. Im Habitat wartete Tobias bereits auf Wilke, kurzes beglückwünschen, breites Grinsen und die Essensbestellung in die Wetnotes geschrieben.

    Deren Essen folgte prompt und nach über 10h Tauchzeit nahmen die Beiden erst mal eine kleine Stärkung zu sich. Die Breaks haben sie im gewohnten Rhythmus von 12/8 durchgeführt.

    Nach knappen 4h im Habitat beschlossen die Beiden aufzutauchen, die Deko war lt. Plan beendet und so ließen sie sich ihre Backplates geben um kurzerhand den Rückweg zur Oberfläche anzutreten.

    Das Oberflächenteam reagierte nicht schlecht, als plötzlich Wilke’s Lampenkegel bei 3m auftauchten. Wilke hat zur allgemeinen Belustigung, auch noch ein Attention Signal in Richtung Oberfläche abgegeben, was Darko als Notsignal deutete und unmittelbar hektische Oberflächenbewegungen auslöste– als Wilke darauf die Reaktion bemerkte, wechselte er schnell auf das OK Zeichen und alles entspannte sich augenblicklich.

    Tobais und Wilke hatten eigentlich geplant, 10min auf 6Meter und 20min. auf 3m mit Sauerstoff abzusitzen, aber es erschien Beiden als unnötig lang und so haben sie auf 6Meter wenige Minuten mit ihrem 18/45 Breakgas verbracht und lediglich schnelle 20min. mit O2 unter den wachsamen Augen von Darko auf dem 3Meter Stopp durchgeführt.

    Als sie die Oberfläche durchbrachen, war es bereits finstere Nacht und zwar exakt halb eins. Alle waren total geschlaucht, Tobias und Wilke quälten sich aus dem Pool und zogen sich erst mal um – und das ist schon heftig, nach über 14h Tauchzeit waren die Beiden nicht mehr in der Lage ihre Nasstauchhandschuhe selber auszuziehen, keinerlei Kraft mehr in den Fingern und eine völlig steife Körperhaltung!

    Nach dem der Anzug ausgezogen war, ging’s dann schon deutlich besser, Wilke und Tobias haben gut und gerne knappe 30min nur über das Erlebte berichtetet, als das Wichtigste gesagt war, beschlossen alle den Heimweg anzutreten. Trotz der langen Tauchzeit war der bevorstehende steile Hang kein Problem, alle kamen oben an, wie immer aus der Puste, aber ansonsten keine weiteren Ausfälle – eine ausreichende Deko macht sich eben bezahlt 😉

    Dieser Abend ging schnell zu Ende, wir beschlossen gemeinschaftlich, dass wir die Feier auf den nachfolgenden Abend verlegen werden – und was sollen wir sagen; alle waren mehr als dankbar für diese Entscheidung denn an diesem Abend brauchte keiner länger als 3min. um in seinen seligen Tiefschlaf zu fallen.“

    Nachdem wir am den Folgetagen alles Equipment wieder nach oben befördert und in die Autos eingelagert hatten, trennten sich unsere Wege und das Gourneyrou 2013 Team löste sich in unterschiedliche Himmelsrichtungen auf.

    Tobias, Darko, Oliver und Wilke machten sich auf den Weg um eine unbekannte Höhle zu erkundschaften, vielleicht ein kommendes Cavebase Projekt 😉

    „Ein richtig geiles Projekt !“

    In diesem Sinne,

    Eure Cavebase